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Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Titel: Alcatraz und die dunkle Bibliothek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Teams ohne die Beteiligung von Grandpa Smedry, der in den Freien Königreichen als der führende Experte für die amerikanische Kultur und Gegenwartsgesellschaft gilt. Die letzte Gruppe, die ohne ihn eine Infiltration vornehmen wollte, hat versucht, als Topfpflanzen getarnt in die Zentralbank einzudringen.
    Sie standen am Ende ziemlich begossen da.
    »Sind dann alle bereit?«, fragte Grandpa Smedry. »Mein Enkel wird diese Infiltration leiten. Unser Zielobjekt ist die Zentralbibliothek in der Innenstadt.«
    Sing und Quentin warfen sich überraschte Blicke zu. Grandpa hatte zwar etwas von einer Bibliotheksinfiltration gesagt, aber offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass es die Zentralbibliothek sein sollte. Das brachte mich wieder zu der Frage, worauf ich mich hier eigentlich einließ.
    »Mir ist klar, dass es sich um eine höchst brisante Mission handelt, meine Herren«, fuhr Grandpa Smedry fort. »Aber wir haben keine andere Wahl. Unser Ziel ist es, den legendären Sand von Rashid wieder zu beschaffen, den die Bibliothekare durch einige äußerst perfide Intrigen und Machenschaften in ihren Besitz gebracht haben.«
    Damit drehte sich Grandpa Smedry zu mir um und nickte mir zu. »Der Sand gehört rechtmäßig meinem Enkel, deshalb wird er bei dieser Mission der Erste Okulator sein. Sobald wir bis hinter die vorderen Regalreihen vorgedrungen sind, werden wir uns aufteilen und in zwei Gruppen nach dem Sand suchen. Sammelt so viele Informationen wie möglich und findet diesen Sand, koste es, was es wolle. Gibt es noch Fragen?«
    Quentin hob die Hand. »Worin genau liegt die Macht dieses Beutels voll Sand?«
    Grandpa Smedry wurde unsicher. »So ganz genau wissen wir das nicht«, musste er zugeben. »Bis vor kurzem hatte es noch nie jemand geschafft, genug von dem Sand zusammenzutragen, um eine Linse daraus schmelzen zu können. Oder zumindest ist es niemandem gelungen, so weit unsere Geschichtsschreibung zurückreicht. Aber es gibt einige vage Legenden. Die Linsen von Rashid sollen sehr mächtig sein. Und sie würden für die Bevölkerung der Freien Königreiche eine unglaublich große Gefahr darstellen, sollten sie in die Hände der Bibliothekare fallen.«
    Im Raum breitete sich Schweigen aus. Schließlich hob Sing eine kräftige Hand. »Heißt das, ich darf Waffen mitnehmen?«
    »Selbstverständlich«, nickte Grandpa Smedry.
    »Darf ich viele Waffen mitnehmen?«, hakte Sing vorsichtig nach.
    »Was auch immer du für nötig hältst, Sing«, erklärte Grandpa Smedry. »Du bist der Fachmann. Aber beeil dich, sonst kommen wir zu spät!«
    Sing nickte und rannte wieder zurück in seinen Korridor.
    »Und was ist mit dir?«, wandte sich Grandpa Smedry an Quentin.
    »Ich brauche nichts weiter«, winkte der kleine Mann ab. »Allerdings, Lord Smedry – denkst du nicht, wir sollten Bastille darüber informieren?«
    »Jammernder Jordan, auf keinen Fall!«, rief Grandpa Smedry. »Nein, unter gar keinen Umständen. Ich verbiete es.«
    »Sie wird nicht gerade erfreut sein …«, wandte Quentin ein.
    »Ach was, es gefällt ihr, wenn sie übergangen wird. Dann hat sie wieder eine Ausrede, um schlecht gelaunt zu sein. So, und da wir sowieso warten müssen, bis Sing seine Waffen zusammengesucht hat, werde ich jetzt erst mal eine Kleinigkeit essen. Ich war nämlich so schlau, für mich und den Jungen einen Snack einzupacken. Kommst du, Alcatraz?«
    Ich zuckte nur mit den Schultern, und so machten wir uns auf den Weg zurück durch den Kühlschrank – vorbei an den gerüsteten Rittern – in den Tankstellenshop. Grandpa Smedry nickte den beiden Hillbilly-Tankwarten kurz zu und ging dann hinaus zum Auto, offenbar, um die beiden Aktentaschen mit dem Essen zu holen.
    Ich blieb zunächst im Laden zurück. In diesem Moment fühlte ich mich doch ein wenig überfordert von dem, was gerade passierte. Ein Teil von mir konnte einfach nicht glauben, was ich da gesehen hatte, und so beschloss ich herauszufinden, wie sie es anstellten, diesen riesigen Raum hier drin zu verstecken. Dazu ging ich nach draußen, verzog mich hinter das kleine Tankstellengebäude und schritt die Länge der Mauern ab.
    Das Gebäude war rechteckig, zehn Schritte lang und achtzehn Schritte breit. Aber der Raum im Inneren war viel größer gewesen. Vielleicht ein Keller?, fragte ich mich. (Ja, ja, ich weiß, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich akzeptiert habe, dass da Magie im Spiel war. Aber ihr Freie Untertanen habt wirklich keine Ahnung, wie es ist, in

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