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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stadt. Dann zog sie ihr Schwert. »Weniger Kunst.«
    »So seht, dass die Schauspieler hurtig machen!«, schrie ich und sprang von dem weggeworfenen Gewehr weg. Wir rannten los, auf Tuki Tuki zu.
    Um uns herum erwachte das Lager. Zum Glück wussten die Leute nicht, was los war oder was den Alarm ausgelöst hatte. Viele schienen anzunehmen, dass der Schuss aus der belagerten Stadt gekommen war. Deshalb stellten sie sich kampfbereit nebeneinander auf, den Blick auf die Kuppel gerichtet. Andere liefen zu der Stelle, wo der losgegangene Schuss in den Dschungel eingedrungen war.
    »Ist irgendeine gute Tat zu tun…«, murmelte Bastille und sah sich besorgt um.
    Die aufgescheuchten Soldaten brachten mich auf eine Idee. Ein Stück vor uns sah ich einen Gewehrständer, an dem eine Menge Gewehre lehnten, griffbereit für den nächsten Einsatz. Ich gab den anderen ein Handzeichen und rannte zu dem Gewehrständer. Ich lief an ihm vorbei, fuhr dabei mit den Fingern über die Waffen und aktivierte mein Talent. Sie gingen alle los und schossen Feuerbälle in die Luft, die in einem Bogen über das Lager flogen und das Chaos noch vergrößerten.
    »Welch ein Meisterwerk ist der Mensch!«, rief Kaz und zeigte mir zwei erhobene Daumen.
    Bibliothekarssoldaten liefen verwirrt in alle Richtungen. Unter ihnen waren einige ganz in Schwarz gekleidete Männer und Frauen. Die Männer trugen schwarze Uniformen mit schwarzen Hemden und Krawatten, die Frauen schwarze Röcke und Blusen. Ein paar von ihnen sahen meine Gruppe durch das Lager rennen. Sie begannen zu rufen und zeigten auf uns.
    Plötzlich deutete Aydee nach vorn und kreischte: »Etwas ist faul im Staate Dänemark!«
    Tatsächlich hatte eine Gruppe Soldaten uns entdeckt und spurtete auf uns zu, angestachelt von den Bibliothekaren in Schwarz.
    Es blieb nicht viel Zeit zum Überlegen. Bastille ging natürlich als Erste auf die Bibliothekarssoldaten los. Aber sie würde nicht mit allen fertig werden. Es waren zu viele.
    Kaz hob seine Schleuder und schoss damit einen Stein auf einen Bibliothekar. Der Mann fiel um wie Polonius in der vierten Szene des dritten Akts. Aber wir hatten immer noch mindestens zehn Bibliothekare gegen uns. Kaz schleuderte weitere Steine, während Bastille sich mit erhobenem Schwert mitten in die Gruppe stürzte. Aydee folgte einer Aufforderung von Kaz und versteckte sich hinter ein paar Fässern.
    Und ich… was konnte ich tun? Ich stand da, im nächtlichen Chaos, und versuchte eine Entscheidung zu treffen. Ich war der Anführer dieser Expedition. Ich musste irgendwie mithelfen!
    Ein Bibliothekarssoldat kam auf mich zugestürmt und schrie: »Grausam, nicht unnatürlich, lass mich sein!« Er trug ein Schwert. Offenbar waren diese Männer auch auf einen Kampf mit Smedrys vorbereitet, für alle Fälle. Eine Schusswaffe wäre gegen mein Talent nutzlos gewesen.
    Nervös wich ich zurück. Was konnte ich tun? Den Boden unter ihm zerbrechen? Dann würde ich womöglich mit ihm in das Loch stürzen, und die anderen ebenfalls. Ich durfte mich nicht verletzen, nur um…
    Da fiel mir etwas ein.
    Ohne mir zu überlegen, ob das eine gute Idee war, konzentrierte ich mich auf den Mann und aktivierte meine Überträgerlinsen. Dann schlug ich mir heftig mit der Faust gegen den Kopf.
    Unter normalen Umständen hätte so ein Verhalten Befremden ausgelöst. Sich selbst an den Kopf zu boxen ist eindeutig megadummizissimo (dieses Adjektiv beschreibt den Grad an Dummheit, der nötig ist, um am Grand Canyon eine Wasserrutsche aus Plastikfolie zu testen). Doch in diesem Fall war es nur dummizissimo.
    Die Linsen übertrugen den Schlag von mir auf den Bibliothekarssoldaten. Er wurde plötzlich umgehauen, sah aber eher geschockt als verletzt aus.
    Er rappelte sich wieder auf. »Oh, welch ein Schurk’ und niedrer Sklav’ bin ich!«
    »An sich ist nichts weder gut noch böse«, bemerkte ich lächelnd. »Das Denken macht es erst dazu.« Dann stieß ich mir mit voller Kraft die Faust in den Magen.
    Der Soldat grunzte und verlor erneut das Gleichgewicht. Ich schlug mich wieder und wieder, bis der Kerl genug hatte und stöhnend liegen blieb. Ich sah auf und ließ den Blick über den chaotischen Schauplatz des Kampfes schweifen. Überall rannten Leute herum. Kaz stand auf den Fässern, hinter denen Aydee sich versteckte. Die Kleine hatte ein paar Teddybärengranaten herausgezogen. Ich schaffte es gerade noch, zur Seite zu springen, als sie die Schlaufe an einem blauen Teddybären zog und ihn nach

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