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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Gesprächs. Sie schien mich mit ihren dunklen Augen genau zu beobachten.
    Da kam mir ein Gedanke. Die Ritter brauchten einen noch zwingenderen Grund, uns zu Hilfe zu kommen. Kurz entschlossen drehte ich den Handspiegel herum und richtete ihn auf Mallo. »Raten Sie, wer hier bei mir ist«, forderte ich die Ritter auf.
    Mallo machte ein entsetztes Gesicht. »Alcatraz! Was tun Sie denn?«
    »Vertrauen Sie mir«, sagte ich.
    »Das ist ein mokianischer Krieger«, erwiderte ein Ritter. »Ich fühle mit ihm und seinem bedrängten Volk. Aber die Regeln unseres Ordens besagen…«
    »Moment mal«, sagte Draulin plötzlich. Es folgte eine kurze Stille, dann fragte sie: »König Talakimallo?«
    Mallo seufzte sichtbar und warf mir einen zornigen Blick zu. »Ja, ich bin es.«
    »Aber Sie sollten längst in Sicherheit sein!«
    »Ich werde mein Volk nicht im Stich lassen«, sagte Mallo.
    Ich drehte den Spiegel im Kreis herum. »Es sind also nicht nur ein paar törichte Smedrys, die hier in Gefahr sind. Es geht um den Fortbestand des mokianischen Königsgeschlechts! Sie sollten…«
    Das Bild im Spiegel begann zu wackeln. Kleine Wellen liefen hindurch. Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Spiegel.
    »…können nicht… was… tun…«, sagte Draulins Stimme. »Was…?«
    »Ich kann Sie auch nicht mehr sehen«, sagte ich zu den Rittern.
    Die anderen im Raum scharten sich um mich. Ich senkte den Spiegel, sodass alle hineinsehen konnten.
    »Das sieht nicht gut aus«, stellte Kaz fest und rieb sich das Kinn.
    »Die Energie hätte eigentlich mindestens zwanzig Tage reichen müssen«, sagte Mallo. »Wir…«
    »General Mallo!«, schrie eine Stimme. Wir drehten uns um und sahen eine junge Mokianerin die Eingangstreppe zum Palast herauflaufen und in den Hauptraum kommen.
    »Was ist los?«, fragte Mallo.
    »Die Bibliothekarsarmee«, stieß das Mädchen atemlos hervor. »Sie hat etwas vor, etwas Großes! Sie sollten kommen und sich das ansehen!«

KAPITEL 1010
    Okay, ich kann nicht anders. Ich habe dreieinhalb Bücher geschrieben. Ich habe meine Zunge gehütet. (Nur im übertragenen Sinn, nicht weil mir die Zunge abgeschnitten wurde wie dem Kerl im 5. Akt.) Aber ich platze gleich.
    Es ist Zeit, über Religion in den Ländern des Schweigens zu reden.
    Ihr Freien Untertanen findet die schweigeländischen Religionen vielleicht verwirrend. Schließlich unterscheiden sie sich sehr stark voneinander, und ihre Anhänger sind alle so gut darin, sich gegenseitig anzubrüllen, dass kaum zu verstehen ist, wer was sagt. Doch falls ihr mal Länder des Schweigens infiltrieren und Mundtote spielen müsst, müsst ihr euch zur Tarnung wahrscheinlich einer der dortigen Glaubensgemeinschaften anschließen. Deshalb habe ich für euch eine praktische Anleitung verfasst.
    In den schweigeländischen Religionen geht es im Grunde um Nahrung.
    Ja, richtig, um Essen und Trinken. Wenn ihr die Gebote der einen oder anderen Religion befolgt, dürft ihr gewisse Nahrungsmittel nicht zu euch nehmen. Wenn ihr Hindus werdet, esst ihr zum Beispiel kein Rindfleisch mehr. Mormonen trinken weder Alkohol noch Kaffee. Katholiken dürfen so ziemlich alles essen und trinken, was sie wollen, doch einen Monat im Jahr müssen sie auf Sachen, die sie mögen, verzichten. Und Muslime dürfen im Fastenmonat Ramadan tagsüber gar nichts essen.
    Welche Religion ist also die beste? Nun, das kommt ganz darauf an. Wenn ihr mich nach meiner Expertenmeinung fragt, würde ich sagen, der Judaismus.
    Aber nur, weil ich gerne den Weg des geringsten Widerstands wähle.
    Wir standen im Dunkeln auf der Holzpalisadenmauer von Tuki Tuki und beobachteten, wie die Riesenroboter der Bibliothekare haushohe Stäbe in den Boden rammten, die in der Nacht blau leuchteten. Sie erhellten das Feldlager der Armee, in dem jetzt ein geschäftiges Treiben herrschte. Männer und Frauen suchten ihre Waffen zusammen und formierten sich.
    »Was sind das für Stäbe?«, fragte Angola.
    »Sie scheinen aus irgendeinem Spezialglas zu sein«, meinte Aydee.
    »Nein«, widersprach Kaz und rieb sich das Kinn. Er stand auf einem Tritthocker und blickte auf das Lager der Bibliothekare hinab. »Dieser Krieg wird von der Sekte der Geborstenen Linse geführt.«
    »Von wem?«, fragte ich.
    Bastille rollte die Augen ob meiner Unwissenheit.
    »Die Geborstene Linse ist eine Bibliothekarssekte, Al«, sagte Kaz. Er war nicht nur Experte für Talente und okulatorische Verzerrungen, sondern auch für Bibliothekare. »Du kennst bereits die

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