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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht, dass ich noch ein halbes Kind war. Die Freien Untertanen beurteilen Menschen nach ihren Taten, nicht nach ihrem Alter. Trotzdem war ich erst dreizehn. Da kann man schon mal die Nerven verlieren. Besonders wenn man erfährt, dass man vielleicht aus Versehen die ganze Welt zum Untergang verurteilt hat.
    Das klingt albern, was? Ein Junge wie ich soll den Weltuntergang heraufbeschwören können? Was für eine lächerliche Vorstellung.
    (Wie lächerlich? Nun, ich würde sagen, ungefähr so lächerlich wie die Vorstellung von ein paar kanadischen Mounties, die statt auf Pferden auf Echsen reiten und einander mit Käse bewerfen. Aber das ist eine andere Geschichte, die nicht in diesem Buch steht.)
    Alles war auf den Kopf gestellt. Ich hätte kapitulieren und Tuki Tuki aufgeben sollen. Ich hätte… Ich wusste nicht, was ich hätte tun sollen. Ich hätte wohl lieber in den Ländern des Schweigens bleiben und mir die Bettdecke über den Kopf ziehen sollen, anstatt mit Grandpa Smedry mitzugehen.
    Am Ende wäre ich wahrscheinlich dafür erschossen worden, aber wenigstens hätte ich nicht die ganze Welt in Gefahr gebracht.
    Ich blickte nach oben. Riesige Fledermäuse aus Stahl flogen durch den Nachthimmel auf das Loch in der Schutzkuppel von Tuki Tuki zu. Und jede trug etwa fünfzig Bibliothekare auf dem Rücken.
    Aber was konnte ich dagegen tun?
    Ich bog um eine Ecke und trottete einen grasbewachsenen Weg zwischen zwei Zoogebäuden hinunter. Ich lief weg, damit Aluki und Aydee mich nicht so enttäuscht anstarren konnten. Ein schreckliches Kreischen, das immer lauter wurde, erfüllte die Luft über mir.
    In diesem Augenblick bebte der Boden unter meinen Füßen. Ich sah mich erschrocken um, weil ich befürchtete, dass die Bibliothekare weitere Riesenroboter aufgetrieben hatten, die Felsbrocken auf die Stadt schleuderten. Doch ich merkte schnell, dass nicht die ganze Stadt bebte, sondern nur das Rasenstück direkt unter mir.
    Unter meinen Füßen tat sich die Erde auf. Mit einem Schrei fiel ich in ein Loch, das ein weiterer Stoßtrupp der Bibliothekare gegraben hatte.
    Sie waren zufällig genau dort herausgekommen, wo ich gestanden hatte.

KAPITEL ???
    Ich fürchte, es ist Zeit, dass ich mir selbst widerspreche. Das überrascht euch sicher– schließlich war ich in diesen Bänden bisher noch nie unlogisch. Bitte verzeiht mir.
    Und spielt dieses Kapitel nicht nach.
    Ich weiß, dass ihr jedes einzelne Geschehnis in diesem Buch nachgespielt habt, seit ich euch dazu aufgefordert habe. Als ich die Stadt rettete, indem ich die Kuppel energetisch verstärkte, habt ihr euer Gesicht gegen das Fenster eures Zimmers gepresst. Als ich mit meiner Mutter redete, habt ihr dieselben Worte zu eurer Mutter gesagt. (Das hat sie ziemlich verwirrt, was?) Als Bastille und das Einsatzkommando Teddybären nach den Robotern warfen, seid ihr vermutlich mit ausgestopften Bären durch euer Haus gelaufen und habt sie nach allem geworfen, was sich bewegte. Und als ich alle Käsemakkaroni-Packungen in meinem Haus zusammensuchte und an mich selbst schickte, habt ihr das auch getan und mir alles über die Adresse meines Verlages zugesandt.
    Was? Diesen Teil habt ihr gar nicht gelesen? Das geschah zwischen den Kapiteln 24601 und 070706. Wirklich, großes Ehrenwort. Ihr solltet das jetzt gleich nachspielen gehen. Ich kann warten.
    Aber wie gesagt, dieses Kapitel sollt ihr nicht nachspielen. Ihr werdet schon sehen, warum.
    Mein Fall endete abrupt, als ich mitten in eine Gruppe überraschter Bibliothekare hineinrasselte. Fluchend versuchte ich mich freizustrampeln. In dem dunklen dreckigen Tunnel herrschte ein völliges Durcheinander. Überall waren Arme und Beine. Es war, als wäre ich in einer Mülltonne voller Schaufensterpuppenglieder gelandet.
    Etwas aus Draht und Seil schlang sich um mich, und als ich zu schreien versuchte, wurde mir etwas in den Mund gestopft.
    Etwa dreißig Sekunden später warfen die Bibliothekare mich aus ihrem Loch hinaus– in einem Netz gefangen und geknebelt. Es war alles so schnell gegangen, dass ich noch ganz benommen war.
    Die Bibliothekare waren gekleidet wie immer. Die Männer trugen Anzüge mit Fliegen und die Frauen Kostüme, aber diesmal in Tarnfarben. Die Männer waren außergewöhnlich muskulös, die Frauen gertenschlank und durchtrainiert. Alle waren bewaffnet und bewegten sich so flink und routiniert wie Elitesoldaten. Das war ein besonders gefährliches Einsatzkommando, auch wenn es keine Kriegerlinsen trug.
    Ich

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