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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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aufregendste Geschehnis unterwegs war ein kurzer Halt, weil Folsom pinkeln musste.
    Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass Personen in Büchern kaum aufs Klo müssen. Das hat mehrere Gründe. Viele Bücher sind– im Gegensatz zu diesem– reine Fiktion, und jeder weiß, dass erfundene Personen es sich so lange wie nötig verkneifen können, auf die Toilette zu gehen. Sie warten damit einfach bis zum Ende des Buches.
    In Büchern wie diesem, die wahre Geschichten erzählen, haben die Personen es schwerer. Schließlich sind wir nicht erfunden, sondern real, deshalb müssen wir warten, bis das Kapitel zu Ende ist und keiner zuschaut. Bei langen Kapiteln kann das zur Tortur werden, aber wir sind ziemlich opferbereit. (Ich habe jedoch echtes Mitleid mit den Romanfiguren von Terry Pratchett.)
    Unsere Droschke hielt vor der großen dunklen Burg Smedry, und ich sah zu meiner Überraschung, dass sich davor eine kleine Menschenmenge versammelt hatte.
    »Nicht schon wieder«, sagte Himalaya mit einem Seufzer, als ein paar der Leute Glasplatten in meine Richtung schwenkten, um auf die seltsame Art der Freien Untertanen Bilder von mir zu machen.
    »Tut mir leid«, sagte Folsom mit einer Grimasse. »Wir können sie fortschicken, wenn du willst.«
    »Warum sollten wir das tun?«, fragte ich. Nach dem Frust über Shastas Verschwinden tat es gut, wieder Leute zu sehen, die es kaum erwarten konnten, mir zu huldigen.
    Folsom und Himalaya wechselten einen Blick. »Also wir sind dann drinnen«, sagte Folsom und half Himalaya aus der Droschke. Ich sprang hinaus und schritt auf meine jubelnden Fans zu.
    Die Ersten, die auf mich zueilten, hatten Schreibblöcke und Federkiele in den Händen. Sie redeten alle durcheinander, deshalb versuchte ich, sie zur Ruhe zu bringen, indem ich die Hände hob. Doch das funktionierte nicht. Sie redeten einfach alle weiter und versuchten meine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
    Da durchbrach ich die Schallmauer.
    Das hatte ich vorher noch nie getan, aber mein Talent vollbringt manchmal echt verrückte Dinge. Während ich frustriert dastand, mit erhobenen Händen, und wünschte, ich könnte die Leute zum Schweigen bringen, aktivierte sich mein Talent. Ein Doppelknall zerriss die Luft. Er klang wie zwei Peitschenschläge.
    Die Leute verstummten, und auch ich fuhr zusammen, denn ich war selbst überrascht von dem Überschallknall, den ich erzeugt hatte.
    »Ähm, also was wollt ihr?«, fragte ich. »Aber bevor wieder alle auf einmal reden, beginnen wir mit dir da hinten.«
    »Ich hätte gern ein Interview«, sagte der Mann. Er trug so einen Hut wie Robin Hood. »Ich vertrete den östlichen Ausruferverband. Wir wollen ein Stück über Sie schreiben.«
    »Oh«, sagte ich. Das klang cool. »Okay, das lässt sich einrichten. Aber nicht jetzt. Vielleicht am späteren Abend?«
    »Vor oder nach der Abstimmung?«, fragte der Mann.
    Abstimmung?, dachte ich. Ach ja, richtig. Die Abstimmung über den Vertrag mit den Bibliothekaren. »Äh, nach der Abstimmung.«
    Die anderen begannen erneut zu reden, doch als ich drohend die Hände hob, wurden sie wieder still. Alle waren Reporter, die Interviews wollten. Nachdem ich mit jedem einen Termin vereinbart hatte, verzogen sie sich.
    Die nächste Gruppe kam auf mich zu. Diese Leute schienen keine Reporter zu sein. Zum Glück. Denn Reporter sind, nebenbei bemerkt, so geschwätzig und nervig wie kleine Brüder und tauchen zudem oft in Rudeln auf. Und wenn man sie anbrüllt, zahlen sie es einem auf üble Arten heim.
    »Lord Smedry«, sagte ein stämmiger Mann. »Ich wollte Sie bitten… also meine Tochter heiratet am kommenden Wochenende. Würden Sie die Trauung vollziehen?«
    »Äh, klar«, sagte ich. Damit hätte ich rechnen müssen, aber es kam trotzdem überraschend.
    Er strahlte, dann erklärte er mir, wo die Hochzeit stattfand. Die nächste Person in der Reihe war eine Frau, die wollte, dass ich ihren Sohn in einer Gerichtsverhandlung vertrat und für ihn sprach. Ich war mir nicht sicher, was ich in diesem Fall tun sollte, deshalb sagte ich zu ihr, ich würde mich bei ihr melden. Der nächste Mann wollte, dass ich einen Bösewicht, der ein paar Galfalgos aus seinem Garten gestohlen hatte, ausfindig machte und bestrafte. Ich nahm mir vor, jemanden zu fragen, was, zum Teufel, Galfalgos waren, und sagte zu dem Mann, ich würde mich um die Sache kümmern.
    Etwa zwei Dutzend Leute brachten solche Bitten und Anliegen vor. Je mehr von mir erwartet wurde, desto unbehaglicher fühlte

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