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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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gestorben zu sein, und die keine sichtbaren Zeichen einer tödlichen Verletzung aufweist. Wir haben eine vermißte und möglicherweise kranke Frau. Wir haben eine halbvolle Ampulle mit einem Antibiotikum und eine fast leere Ampulle eines Beruhigungsmittels. Wir haben eine Spritze.«
    »Mit anderen Worten, wir haben überhaupt nichts, was einen Sinn ergibt.«
    »Eine Sache ist mir klar«, sagte sie. »Was immer hier passierte, wurde von Ted in die Wege geleitet.«
    Bruce fing fast sofort an, Ted zu verteidigen. »Janie, wie kannst du so etwas sagen! Wir können nicht feststellen, wer hier was getan hat.«
    »Komm schon, Bruce, denk doch mal nach! Wie sollte sie an diese Medikamenten herangekommen sein? Sie hat keinen Zugang zu solchem Zeug. Am Flughafen haben sie mir sogar mein Aspirin weggenommen, um es laut und deutlich zu sagen!«
    Es ist wahr, dachte Bruce. Ted kann einfach in die medizinische Abteilung des Instituts gehen und sich nehmen, was immer er will, solange er nicht allzu habgierig ist ...
    »Ich wohnte Tür an Tür mit ihr, wir haben zusammen gearbeitet«, fuhr Janie fort, und ihre Stimme wurde lauter und schrill, »und ich kann dir sagen, wie untypisch das für sie wäre. Sie ist beina- he erschreckend normal.« Sie nahm die Ampulle mit dem Beruhigungsmittel aus Bruces Hand. »Das ist ein äußerst schwer zugängliches Medikament! Sie hat keine Möglichkeit, an so etwas heranzukommen.« Sie hielt sie Bruce vor die Nase. »Und die Ampulle ist beinahe leer. Du kannst mir nicht erzählen, daß sie all das geplant, sich das Zeug beschafft, es benutzt und sich dann davongemacht hat!«
    Sie nahm das durchnäßte Nachthemd in die Hand. »Und wenn du Beweise willst, sieh dir das an.« Sie warf es ihm zu; er griff daneben. »Vielleicht hat Ted gewußt, daß sie krank war. Vielleicht hatte er etwas damit zu tun. Vielleicht hat er sie sediert, und das ist der Grund, warum sie nicht ans Telefon ging.«
    Sie sah den ungläubigen Ausdruck auf Bruces Gesicht. »Und wo ist sie dann jetzt?«
    »Ich weiß es nicht! Sie könnte überall sein. Aber wenn ich aus einem Drogenschlaf aufwachen und einen toten Mann in meinem Zimmer finden würde, dann würde ich so schnell wie möglich verschwinden.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Bruce, »vielleicht hast du ja recht. Vielleicht gibt es hier mehr, als wir sehen. Aber es ist alles so unvorstellbar.« Angewidert warf er die Hände hoch. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was wir jetzt tun sollen.«
    »Ich denke, als erstes sollten wir dieses Zimmer verlassen. Ich kann bei dem Gestank nicht denken. Ich kriege Kopfschmerzen davon.« Sie dachte an das Ibuprofen in der Spitze von Carolines Schuh und ging zum Schrank. Sie öffnete die Tür und sah vier ordentlich aufgereihte Paar Schuhe auf dem Boden stehen. Während sie eines nach dem anderen durchsuchte, kam ihr ein seltsamer Gedanke. Sie fand das Ibuprofen und richtete sich wieder auf.
    »Wenn Caroline abgehauen ist, dann ist sie ohne Schuhe abgehauen. Ich erinnere mich, sie hat gesagt, daß sie vier Paar Schuhe mitgebracht hat. Hier im Schrank stehen vier Paar Schuhe. Und sie hatte keine Zeit, sich neue zu kaufen, also stand sie entweder unter Drogen oder war im Delirium. Vielleicht beides«, sagte sie.
    Sie nahmen ihre »Beweisstücke« mit und kehrten in Janies Zimmer zurück. »Mir dreht sich der Kopf«, sagte sie. »Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Aber meine Hauptsorge gilt Caroline. Vermutlich wandert sie in einem halb bewußtlosen Zustand da draußen herum, entweder weil sie krank ist oder weil das, was passiert ist, ihr einen Schock versetzt hat. Wir müssen sie finden, wie auch immer.«
    Bruce sah verwirrt aus. »Du hast recht«, sagte er, »aber London ist eine ziemlich große Stadt, Ja- nie. Wir werden Hilfe brauchen. Und wenn sie die Pest hat, dann ist sie vermutlich unglaublich ansteckend. Pest ist ein Biostörfall der Klasse 4. Wir müssen Biopol anrufen.«
    »Wenn es Klasse 4 ist, dann werden sie sie erschießen, wenn sie Widerstand zu leisten versucht, das weißt du. Vermutlich hat sie nicht die leiseste Ahnung, was mit ihr los ist. Sie wird sich wehren, das kann ich dir versichern. Und wir wissen nicht, ob sie die Pest hat oder nicht. Die Möglichkeit besteht sicher, aber bei aller Phantasie, wir wissen es nicht mit Bestimmtheit. Wenn wir die Biocops alarmieren, werden die vermutlich von der Annahme ausgehen, daß sie die Pest hat, und sich erst hinterher Gedanken machen. Wir können es keinem

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