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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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sagen.«
    Bruce sah schockiert aus. »Was meinst du damit, wir können es keinem sagen? Wir müssen es Biopol sagen. Wenn wir den Verdacht haben, daß in London die Beulenpest ausgebrochen ist, wenn auch nur die leiseste Möglichkeit besteht, daß es so ist, dann haben wir überhaupt keine Wahl!«
    Er wollte zum Telefon gehen. Janie trat ihm in den Weg.
    »Bruce, bitte, wir könnten uns irren ... sie würden sie umbringen ... das können wir nicht zulassen, wenn sie keine Bedrohung ist .«
    Seine Hand lag auf dem Hörer. »Das ist das
    Problem, Janie. Wir wissen nicht , ob sie eine Bedrohung ist. Ich glaube nicht, daß es unvernünftig wäre, in so einer Situation das Schlimmste anzunehmen! Denk daran, was in Amerika passiert ist, als bei den Ausbrüchen vernünftige Annahmen ignoriert worden sind .«
    »Das war etwas anderes!«
    »Inwiefern war das anders? Es war eine ansteckende Krankheit mit kurzer Inkubationszeit .«
    Während des folgenden angespannten Wortwechsels blieb Bruces Hand auf dem Telefonhörer liegen. Endlich sagte Janie: »Bruce, bitte; ich flehe dich an. Bitte, tu’s nicht.«
    »Janie, ich bin im öffentlichen Dienst in einer verantwortlichen Stellung, und ich habe Informationen, die mich zu der Annahme veranlassen, daß die Öffentlichkeit gefährdet ist. Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?«
    »Schau«, sagte sie hektisch, »wir können uns Gewißheit verschaffen. Wir haben Material, das wir testen können. Wir haben Zugang zu einem der besten Labors in England, und wir können jetzt sofort hingehen und es blitzschnell machen . und dann wissen wir Bescheid ! Wir sind nicht mehr auf Vermutungen angewiesen.«
    »Das dauert zu lange. Man müßte sich sofort um die Sache kümmern.«
    »Es dauert doch höchstens ein oder zwei Stunden! Bruce, hör mir zu!« Sie nahm das Nachthemd auf und hielt es ihm hin. »Wenn wir auf diesem Nachthemd Yersinia pestis finden, rufen wir auf der Stelle Biopol. Ich werde keine Einwände erheben. Ich möchte bloß nicht, daß Caroline grundlos inhaftiert wird. Sie könnten sie erschießen, mein Gott . bitte, denk doch bloß darüber nach, bevor du irgendwas tust, was ihr Schaden zufügen könnte.«
    Endlich schmolz sein eiserner Widerstand gegen ihren Plan. »Also gut«, sagte er. »Aber ich muß dir sagen, daß ich wirklich dagegen bin . wenn sich auf ihrem Nachthemd Bakterien finden, rufen wir sofort an.«
    »Einverstanden«, sagte Janie erleichtert. So gewinne ich etwas Zeit, dachte sie ängstlich. Aber was ist, wenn es voller Bakterien steckt? Was dann?
    Sie wußte es nicht. Der Gedanke, daß es keine Bakterien enthalten mochte, war auch nicht verlockender.
    »Bevor wir gehen«, sagte Bruce, »müssen wir sicherstellen, daß niemand das andere Zimmer betritt. Und wir müssen dieses Stück Stoff aus dem Kühlschrank in diesem Zimmer entfernen. Wir können nicht das Risiko eingehen, daß jemand vom Personal es in die Finger bekommt.«
    Er ging zum Kühlschrank und öffnete ihn, indem er die Tür mit dem Ellbogen aufstieß. In der Mitte eines Drahtrostes lag der Stoffkreis, in Plastik gewickelt. Er nahm ihn vorsichtig heraus und achtete dabei sehr darauf, den Rost selbst mit seinen potentiell verpesteten Händen nicht zu berühren. Janie nahm einen dicht verschließbaren Beutel für Bioproben aus ihrer Aktenmappe, und Bruce ließ den verpackten Stoff hineinfallen. Janie verpackte das Nachthemd in eine andere Plastiktüte.
    Sie zog die Handschuhe aus, wobei sie das Innere nach außen drehte, und Bruce folgte ihrem Beispiel. Janie legte ihre auf ein Stück Papier. »Leg deine Handschuhe auch darauf«, sagte sie. »Ich werde sie verbrennen.«
    »Gute Idee«, sagte er und tat es; sie wickelte das Papier um die kontaminierten Handschuhe und legte das ganze zerknitterte Päckchen in ein Wasserglas. Dann öffnete sie das Fenster und stellte das Glas auf das Fensterbrett. Mit einem Streichholz zündete sie das Papier an, das sofort Feuer fing und hell brannte.
    Ohne Vorwarnung platzte das Glas unter der molekularen Belastung der plötzlichen Hitze; es zerbrach in zwei saubere Stücke, von denen eines vom Fensterbrett ins Zimmer fiel. Bruce sprang vor, um es aufzufangen, und bewies erstaunliche sportliche Fähigkeiten, indem er es tatsächlich mit der rechten Hand erwischte; dann schrie er: »Au!«
    Er ließ das heiße Glas auf den Teppich fallen; in der Mitte seiner Handfläche sah Janie eine halbmondförmige Verbrennung.
    Sie eilte zu ihm und nahm seine Hand. »Bist du

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