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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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kleingeschriebenen Wörter und erkannte, daß es sich um Anweisungen für die Dinge handelte, die sie bereits getan hatten. Ihre Erregung wuchs, und sie zeigte auf eine bestimmte Stelle der englischen Schrift. »Schau, da haben wir aufgehört .«
    Bruce las über ihre Schulter hinweg mit. »Das Fleisch und die Knochen derer, die längst tot sind«, sagte er laut. »Das Haar des Hundes ...«
    Sie legte Bruce das Buch in die Hände und nahm den kleinen Beutel mit dem Pulver. Etwas davon staubte heraus, als sie die Schnur löste, mit der der Beutel verschlossen war, und sie roch daran. Dann wandte sie den Kopf ab und nieste heftig. »Es riecht scheußlich«, sagte sie mit einer Grimasse und rieb sich die Nase.
    Doch dann wich die Grimasse nach und nach einem erregten Ausdruck. »Aber weißt du was? Das hier ist >das Haar des Hundes, der dich gebissen hat<. Antikörper. Es könnte tatsächlich wirken!«
    »O mein Gott . du hast recht .« Er betrachtete die Seite, die er vor sich hatte, und las weiter. Seine Augen wanderten gespannt von Zeile zu Zeile. »Also, dann laß uns wieder an die Arbeit gehen! Hier steht, daß wir die Flüssigkeit und das Pulver vermischen sollen. Dann sollen wir selbst etwas von dem Zeug einnehmen. Da steht, es würde uns >vor den Verheerungen der Seuche schützen< .«
    »Ich hole etwas aus der Küche, worin wir es mischen können.« Sie lief hinaus, während Bruce weiterlas, und kam ein paar Augenblicke später mit einem Löffel und einer kleinen Schüssel zurück.
    »Also«, sagte sie beinahe atemlos, »wie mische ich das? Ist ein Verhältnis angegeben?«
    »Ja, warte, dazu komme ich jetzt .« Er begann, laut vorzulesen. »Vermische vier Knöchel Pulver mit einer hohlen Hand voll von der Flüssigkeit .«
    »Vier Knöchel? Eine hohle Hand?«
    »Janie, ich erfinde das nicht. Es steht hier .« Er hielt ihr das Buch hin. »Wenn du selber nachlesen willst .«
    »Macht nichts. Ich glaube dir. Ich würde im Augenblick alles glauben, wenn es bloß funktioniert .«
    Sie schüttete eine kleine Menge Pulver in die Schüssel und hielt dann eine Hand mit leicht abgeknicktem Finger daneben; sie kam zu dem Schluß, daß die Menge reichen müßte. Als sie versuchte, den Korken aus der Flasche zu ziehen, begann er zu zerbröckeln, und sie mußte ihn in zwei Teilen mit dem Fingernagel herauskratzen. Sie füllte eine hohle Hand mit der gelblichen Flüssigkeit, die nach sumpfigem Wasser roch, und ließ sie dann zu dem Pulver in der Schüssel laufen. Sie rührte das Ganze mit dem Löffel um, und die entstehende Mischung war ein lockerer Brei, ganz ähnlich wie Teig für Maisbrot.
    »Wieviel sollen wir nehmen?«
    Er schaute wieder in das Buch. »Das steht da nicht.«
    »Dann müssen wir raten. Okay, wir nehmen jeder einen Löffel voll.« Sie löffelte etwas von dem Brei auf und streckte Bruce den Löffel hin. »Mach den Mund weit auf«, sagte sie.
    Er warf einen vorsichtigen Blick auf das Zeug auf dem Löffel und sah Janie dann unsicher an.
    »Aufmachen«, sagte sie, und als er gehorchte, schob sie ihm den ganzen Löffel in den Mund.
    »Igitt!« sagte er mit einer Grimasse. Er schluckte schwer und wischte sich dann mit einer Hand den Mund ab. »Dieses Zeug schmeckt wie flüssiges Stinktier!« Er legte die andere Hand auf seinen Magen und sagte: »Ich weiß nicht, ob ich es bei mir behalten kann .«
    Janie hielt sich die Nase zu und nahm selbst die entsprechende Dosis ein; sie schmeckte so gräßlich, wie Bruce gesagt hatte, und hinterließ einen Nachgeschmack, der an Erde erinnerte.
    »Furchtbar«, sagte sie. »Wie zum Teufel soll Caroline das bei sich behalten?«
    »Ich glaube, das größere Problem wird sein, ihr das Zeug einzuflößen. Ich weiß nicht, ob sie noch fähig ist zu schlucken. Und selbst wenn wir eine Spritze hätten, es gibt keine Möglichkeit, das Zeug irgendwie aufzulösen. Es ist einfach zu körnig. Sie wird es schlucken müssen.«
    Bruce rührte in der Schüssel und versuchte, Caroline einen Löffel von dem Inhalt in den Mund zu schieben. Er rieb mit der Spitze des Löffels an ihrer Oberlippe in der Hoffnung, sie würde den Mund aufmachen, aber das tat sie nicht. Nach einigen vergeblichen Versuchen sah er Janie an und sagte: »Ich glaube nicht, daß es klappen wird.«
    »Los, laß es mich versuchen.« Sie nahm ihm die Schüssel und den Löffel aus der Hand und setzte sich statt seiner auf den Stuhl.
    »Komm, Caroline ...«, sagte sie. »Mach für mich schön weit den Mund auf.« Doch das, was

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