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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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dankbar aus.
    »Wissen Sie«, sagte Ted zu ihr, »ich verstehe wirklich nicht, warum Ihr Amerikaner so heftig gegen das Bodyprinting seid. Es ist kaum schlimmer als früher die Mammographien, und es ist bestimmt nicht schlimmer als eine Testigraphie.« Ihn schauderte, als er sich erinnerte, wie er zuletzt nach dem ersten Ausbruch auf testikuläre Anomalien untersucht worden war. »Das Bodyprinting ist ein wunderbares diagnostisches Werkzeug; mit so geringen Mitteln können wir so viel über den Körper erfahren.«
    »Genau das ist das Problem, glaube ich, Ted.«
    »Nun, ich denke, das kommt ganz auf den Standpunkt an. Aber diese Diskussion sollten wir ein andermal führen.« Er lächelte honigsüß und sagte: »Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn ich am Wochenende ein- oder zweimal bei Ihnen vorbeischaue, falls Sie allein sind. Wo wohnen Sie?«
    Ohne eine Sekunde zu zögern, gab Caroline ihm die Hoteladresse.
    »Gut, ich melde mich dann«, sagte er. Etwas widerstrebend verließ er sie und ging zum Katalog des Gefrierschrankes. Als er das Labor vorhin betreten hatte, war ihm wieder eingefallen, daß er einen Ersatz für P. coli finden mußte, und er war entschlossen, diese Aufgabe noch zu erledigen, bevor er in sein Bett fiel. Das Experiment schien eine Million Lichtjahre entfernt; er tat nichts weiter, als die Bezeichnungen auf seiner Liste zu überprüfen und festzustellen, daß die gewünschten Proben zur Verfügung standen, was bei allen der Fall war. Danach dachte er nicht mehr an seine Arbeit.
    Er ging auf die Herrentoilette, ehe er nach Hause fuhr; während er sich die Hände wusch, sah er sich im Spiegel an.
    Sein Hals begann anzuschwellen.
    Auf der restlichen Fahrt nach Leeds unterhielten Janie und Bruce sich ruhig miteinander; einmal übernahm Janie das Steuer auf einem Autobahnstück, wo der Verkehr sehr schwach war. Als sie sich Leeds näherten, wurden die Fahrzeuge zahlreicher, und Bruce übernahm wieder. Kurz darauf verließ er die Autobahn und fuhr über eine Nebenstraße zu der ehemaligen Spielzeugfabrik. Er parkte den Wagen auf dem Parkplatz daneben, und während beide sich die Steifheit vom zweiten Teil der Wegstrecke aus den Gliedern schüttelten, schaute Janie auf ihre Uhr. »Es ist Viertel vor drei. Wenn wir unsere Sache in einer Stunde oder weniger erledigen kennen, müßten wir eigentlich noch die Rückfahrt schaffen.«
    Bruce schloß den Wagen ab und antwortete: »Wir haben gute Chancen. Hoffen wir nur, daß Ted sein Gewicht für uns in die Waagschale werfen konnte.«
    Nachdem er Bruce einige Fragen gestellt hatte, suchte der Wachmann in seinen Computerdateien nach einer Mitteilung Teds über die fehlenden Röhren. Bruce und Janie warteten ungeduldig vor den Sicherheitsscannern. Sie waren dem, was Janie brauchte, nun sehr nahe, aber noch immer draußen. Eine Nachricht von Ted gab es nicht.
    »Ich habe versucht, über den Computer direkt sein Büro zu erreichen, aber da antwortet niemand. Vielleicht haben Sie eine andere Möglichkeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen.«
    Bruce wählte auf seinem Handy sofort Teds persönlichen Piepser an, erhielt aber keine Antwort.
    »Verdammt!« sagte er mit offensichtlicher
    Frustration. »Er meldet sich nicht. Das ist ganz ungewöhnlich. Ich habe ihn noch nie ohne seinen Piepser gesehen.«
    Obwohl Bruce es in der folgenden halben Stunde immer wieder versuchte, war Ted nicht zu erreichen. Sie beschwerten sich heftig, und der Wachmann verwies sie direkt an den Chef des Sicherheitsdienstes, da er sich ihr unberechtigtes Geschimpfe nicht länger anhören wollte. Man sagte ihnen, wenn sie die Papiere sofort ausfüllten, würden die entsprechenden Genehmigungen am nächsten Morgen vorliegen, auch ohne Teds Autorisation.
    »Aber was ist mit meinen eigenen Genehmigungen?« fragte Bruce empört. »Zählen sie denn überhaupt nicht?«
    »Aber doch, Dr. Ransom«, sagte der Sicherheitschef mit einem zuckersüßen Lächeln. »Ohne die würden Sie das Material frühestens in einer Woche bekommen können.«
    Bruce führte Janie außer Hörweite des Wachmannes. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist mir wirklich peinlich. Und es tut mir wirklich leid. Ted ist in solchen Details normalerweise sehr zuverlässig. Ich kann mir nicht vorstellen, warum er nicht angerufen hat. Sonst kümmert er sich immer penibel um alle Einzelheiten.«
    Janie versuchte, ihre Frustration zu verbergen, doch das mißlang jämmerlich. Sie spürte die An- spannung in ihrer Stirn und

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