Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
Vom Netzwerk:
kannst.«
    »Es ist kein Blödsinn. Und du hast auch noch meinen Sohn gezwungen, dir zu helfen. Was sollte das eigentlich?«
    »Er ist auch mein Sohn, und ich habe ihn nicht gezwungen, mir zu helfen, ich habe ihn gelassen, weil er mich darum gebeten hat. Und das war auch richtig, weil er nämlich jetzt ganz
persönlich an deiner Genesung beteiligt ist. Genau wie ich.« Sie drehte sich um und stampfte zur Tür, aber bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal um. »Du bist im Moment der Einzige, der das nicht ist.«

    Janie rannte aus dem Haus zur Scheune. Dort stellte sie sich zwischen die beiden Kühe, die Hände auf ihre hohen Schultern gelegt, und sah zu, wie sie friedlich wiederkäuten, in der Hoffnung, dass sich dieser Frieden auf ihr aufgewühltes Inneres übertragen würde. Und tatsächlich, nach einer Weile bewirkten der Geruch von Stroh und die Wärme der Kühe diese Art Wunder; sie konnte sich wieder auf das konzentrieren, was vor ihr lag. Die wichtigste Aufgabe vor ihrem Aufbruch nach Orange - der ihr jetzt wie ein Ausflug ins Paradies vorkam - war, mit Alex zu sprechen.
    Sie entdeckte ihn fünf Minuten später vor dem Computer, wo er Civilization spielte, was ihm einmal in der Woche erlaubt war, allerdings nicht unbedingt zu einer Zeit, in der die Kinder normalerweise Mathematik machten. Er sah sie verwundert an, als sie das Zimmer betrat, und ihr wurde klar, dass auf ihrem Gesicht noch Spuren ihrer Verletztheit zu sehen sein mussten.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Wo ist Kristina?«
    »Ich weiß nicht, aber ich glaube, sie ist mit Evan zusammen.«
    »So, so. Ich verstehe.«
    »Sie mag ihn.«
    Diese Feststellung, in der nicht der Hauch eines Zweifels lag, erheiterte Janie ein wenig, Balsam für ihre Seele. »Meinst du?«
    »Klar. Seit er da ist, hängt sie ständig mit ihm zusammen.«
    Janie setzte sich neben Alex. »Du und Sarah, ihr wart gewohnt, sie immer für euch zu haben«, sagte sie. »Macht es dir etwas aus, dass Evan hier ist?«
    Alex überlegte. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Bist du sicher? Wenn du willst, kann ich mit ihr reden.«

    Er gab ein paar Tastaturbefehle ein und antwortete abwesend, als hätte er ihr nur mit halbem Ohr zugehört: »Das brauchst du nicht. Ist schon in Ordnung.«
    Ein Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf.
    Es war eigentlich Toms Aufgabe gewesen, bei Alex zu sitzen, wenn der am Computer spielte. Bis er wieder die Geduld dazu hatte, musste sie diese Aufgabe übernehmen.
    »Wer ist das?«, fragte sie.
    »Mein Militärberater.«
    Janie sah sich das Gesicht genauer an; die digitale Gestalt schien direkt aus dem Mittelalter zu kommen. Sie trug einen silberfarbenen, eng sitzenden Helm und sagte mit britischem Akzent: »Frankreich ist auf der Hut vor Ihnen.«
    »Na toll«, sagte Alex verärgert. »Vor ein paar Minuten waren sie noch freundlich.«
    »Sagt es dir dein Berater jedes Mal, wenn sich die internationale Lage verändert?«
    »Klar. Die anderen Länder können wohlwollend, freundlich, auf der Hut, verärgert oder wütend sein.« Er klickte mit der Maus auf das Bild des Beraters, der Kopf wurde rasch kleiner und verschwand dann ganz.
    »Wie kommt es zu solchen Veränderungen?«
    »Das weiß ich nicht immer. Es könnte sein, dass eines meiner Kriegsschiffe auf eines ihrer U-Boote gestoßen ist, das heißt, dass ich sie nicht sehen kann, aber sie mich, und dass sie sauer sind.«
    Achtung, Achtung, erhöhte Alarmbereitschaft, dachte sie. Keiner von uns wusste, wann es passieren würde, aber in der alten Zeit passierte es regelmäßig. Wenigstens erhält man in diesem Spiel einen Hinweis. »Hast du Spione, die dir verraten, was gerade vor sich geht?«
    »Ja, aber nur, wenn ich sie bezahle. Ein Spion kostet mich ganz schön viel Gold.«
    Wer hätte das gedacht? »Welche Art von Informationen beschaffen sie dir?«

    »Ach«, sagte er abwesend, während er weiter Befehle eintippte, »sie erzählen mir, wie viele Soldaten die anderen haben, wo sie sind und über welche Waffen sie verfügen …«
    »Wow, das ist ja eine ganze Menge.«
    »Ich vergesse dauernd, was die anderen alles haben, und dann komme ich in Schwierigkeiten. Ich wünschte, ich könnte es aufschreiben.« Er warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Tafel.
    »Wir brechen bald nach Orange auf.«
    Alex wandte sich von dem Bildschirm ab und war plötzlich ganz Ohr. »Darf ich mitkommen? Bitte!«
    »Nein.«
    »Aber dann lerne ich ja gar nichts mehr dazu!«
    »Wenn ich zurück bin, verdoppeln wir

Weitere Kostenlose Bücher