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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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eingeschlagen. Ich wäre vielleicht nicht gezwungen gewesen, mich gegen Gesetz und König zu stellen, aber gerade Ihr solltet wissen, dass es der König selbst war, der mich dazu zwang. Dennoch, obwohl Ihr um all diese schrecklichen Taten wisst, erweist Ihr mir die Ehre, um meine Hand zu bitten. Stünden die Dinge anders, würde mich Euer Antrag mit großem Stolz erfüllen, er wäre einer ernsthaften Erwägung wert, und der Altersunterschied
zwischen uns fiele dabei kaum ins Gewicht.« Sie warf Alejandro einen raschen Blick zu. »Ich würde meinen Vater dazu drängen, Euren Antrag in meinem Namen anzunehmen.«
    Alejandro wollte etwas sagen, aber sie hob die Hand und gebot ihm Einhalt. »Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, unter welchen Umständen meine Schwester darauf verzichten würde, mich zu quälen. Sie ist von einem unerbittlichen und, wie es scheint, unüberwindlichen Hass gegen mich erfüllt.«
    »Ich habe einen gewissen Einfluss auf den König«, erwiderte Sir John mit sanfter Stimme. »Ich würde mich für Euch verwenden. Und Isabella reist schon bald mit ihrem Gemahl nach Frankreich. Ihre Gehässigkeit rührt von Neid her. Sie ist eifersüchtig auf Euer freundliches Wesen, Eure Schönheit, Euren Verstand … das sind nur einige der Eigenschaften, die ich an Euch zu bewundern lernte, nun, da Ihr eine erwachsene Frau seid.«
    Eine zarte Röte erschien auf Kates Wangen, gleich darauf verhärteten sich ihre Züge jedoch wieder. »Ihr zeigt Euch mir gütiger, als ich es verdiene, und dafür kann ich Euch nur noch einmal danken. Aber ich bin nicht mehr das liebe kleine Mädchen, das Ihr von früher kennt. Auf meinen Reisen habe ich viel gesehen, und ich weiß nur zu gut um die Grausamkeiten auf dieser Welt. Ihr werdet in mir keine der feinen Damen am Hof von Windsor finden, falls das Euer Wunsch ist. Ich werde immer danach trachten, von dort zu entkommen; es gibt nichts, was mich dort hält. Und niemals mehr trenne ich mich von dem Vater, dem mein Herz gehört, ganz gleich, welch hartes Los uns erwartet.«
    Chandos sah kurz zu Alejandro, bevor er den Blick wieder auf Kate richtete. »Ich bitte Euch, dies noch einmal zu überdenken. Ihr könntet alle Annehmlichkeiten genießen, die Euch ein wohlhabender Gemahl zu bieten vermag.«
    »Ich will Euch das Gleiche sagen wie meiner Schwester. Ich bin bereits verheiratet, und ich werde mich nicht wieder vermählen,
bevor ich noch einmal die Liebe finde, die ich in Guillaume Karle fand.«
    Das Schwert zitterte leicht. »Bei Chaucer fandet Ihr diese Art von Liebe nicht?« Als sie keine Antwort gab, fuhr Chandos fort: »Ihr fühltet euch zueinander hingezogen, das war für jeden zu sehen, selbst für einen Mann wie mich, der all dem Getändel wenig Beachtung schenkt.«
    »Nein«, erwiderte sie leise. »Er ist ein ehrenwerter Mann, aber - nein.«
    Alejandro mischte sich ein. »Sie hat Euch gesagt, was sie empfindet. Sie wird Euch nicht heiraten.«
    Kate spürte, wie die Spannung zwischen dem Mann, den sie Vater nannte, und dem Mann, der, ginge es nach ihm, bald ihr Gemahl wäre, wuchs.
    Schließlich stieß Sir John einen langen Seufzer aus. »Nun, ich nehme an, dann gibt es nichts mehr zu sagen.« Bevor Alejandro oder Kate reagieren konnten, hatte er sein Schwert gehoben und auf Alejandros Brust gerichtet.
    »Da ihr nicht wollt wie ich, werdet ihr beide mit mir kommen und euch der Strafe für eure Vergehen stellen.«
    Mein teurer Gefährte, mit zitternder Hand schreibe ich diese Zeilen und bete darum, dass ich in den kommenden Tagen nicht noch sehr viel traurigere hinzufügen muss. Guillaume hat die Masern. Es sind so viele daran erkrankt, dass man unwillkürlich an die Pestjahre denken muss. Ich selbst blieb verschont, sie suchten mich mit lang anhaltendem Fieber und rotem Ausschlag heim, als ich ein Kind war, und ich nehme an, dass ich daher dagegen gefeit bin. Eines Tages werden wir gemeinsam versuchen müssen herauszufinden, welche wundertätigen Kräfte bewirken, dass manche Krankheiten einen Menschen kein zweites Mal befallen, selbst wenn alle anderen um ihn daran erkranken.
    Gestern hatte das arme Kind so hohes Fieber, dass ich
kaum seine Stirn berühren konnte. Er hustet unaufhörlich, und obwohl ich ihm Sassafras-Tee einföße, scheint dieser nichts auszurichten. Gestern saß er in seinem Bett und rief nach Dir; Jean kam zu mir und ich lief so schnell ich konnte zu dem Knaben. Als ich seine Kammer betrat, hatte er sein Bett verlassen und kauerte in einer Ecke,

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