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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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die Augen.
    »Wie geht es dir?«, fragte Kristina sanft.
    »So als wäre ich gerade auf den Mount Everest gestiegen«, antwortete Janie mit schwacher Stimme. »Ich bin so müde, dass ich nicht einen klaren Gedanken fassen kann.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen. »Aber Lany ist noch dort draußen … Ich muss ihnen Bescheid geben, dass sie erwischt wurde …«
    »Wir haben ihnen schon mitgeteilt, dass du allein zurückgekehrt bist. Sie leiteten eine Nachricht von ihr weiter, in der es hieß, dass ›alles okay‹ sei, mehr wissen wir auch nicht.«
    Janie legte sich wieder hin. »Alles okay …«, sagte sie. »Gott sei Dank.«
    »Gerade ist noch eine Nachricht gekommen, die an dich weitergeleitet werden soll. Sie ist merkwürdig; keiner kann sich einen Reim darauf machen. Wir nehmen an, dass sie nur verstümmelt angekommen ist.«
    »Was steht drin?«
    »An J von B: Leeds. Keiner kennt einen B. Leeds. Sie stammte von dem Palmtop, das heißt, dass Lany bei diesem oder dieser Leeds sein muss.«
    Leeds. Irgendetwas dämmerte Janie, die vor Erschöpfung
noch ganz benommen war, aber sie konnte die Verbindung nicht herstellen. Langsam setzte sie sich auf und schwang ihre Beine aus dem Bett, wobei sie aufpasste, dass sie Alex nicht weckte. »Ich sehe mir das besser selbst an.«
    Sie trottete in ihrem Schlafanzug durchs Haus, immer noch wacklig auf den Beinen, und ging zum Computer. Kristina wich ihr nicht von der Seite. Sie setzte sich an den Schreibtisch und las die Mail auf dem Bildschirm.
    »Der Betreffende muss Schwierigkeiten mit dem Tippen haben«, sagte Kristina. »Er hat statt des Punktes den Doppelpunkt erwischt.«
    »Moment mal, auf dem Palmtop gibt es überhaupt keinen Doppelpunkt.«
    »Dann ist sie vielleicht von einem Computer geschickt worden.«
    Plötzlich konnte Janie wieder klar denken. »Selbst auf einem Computer wäre eine Vertauschung komisch.« Sie starrte auf die Tastatur. »Um den Doppelpunkt einzugeben, musst du die Umschalttaste drücken. Für den Punkt nicht.«
    Kristina beugte sich vor und sah sich die Botschaft noch einmal an. »Es ist aber ein Doppelpunkt.«
    »Dann ist es Absicht.«
    An J von B: Leeds. Janie starrte die Buchstaben an.
    Leeds. B. Leeds. B und Leeds.
    »O mein Gott«, flüsterte sie.
    Bruce und Leeds. Bei ihrer ersten Verabredung in England waren sie nach Leeds in ein Restaurant gefahren, das einmal eine Spielwarenfabrik gewesen war.
    Aber das konnte doch nicht sein.
    »Das kann nicht sein.«
    »Was kann nicht sein?«, fragte Kristina.
    »Ich, ich weiß nicht genau - lass mir einen Moment Zeit.«
    Sie klickte auf die Antworten -Schaltfläche und gab das Wort Spielzeug ein. Dann klickte sie auf Senden und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Eine Weile saß sie so da und
wartete auf eine Antwort. Als keine zu kommen schien, stand sie auf. »Ich muss zurück ins Bett. Ich bin immer noch völlig erschöpft. Ruf mich bitte, wenn eine Nachricht kommt.«
    Alex lag noch im Bett, er hatte sich nicht von der Stelle gerührt, seit sie ihn verlassen hatte. Sie hob die Decke an, und Wärme stieg aus dem Bett. Sie suchte nach der Pfanne mit den beiden Steinen, aber Caroline musste sie irgendwann in der Nacht weggenommen haben.
    Janie legte ihre Hand auf Alex’ Stirn. Sie war heiß und trocken, und seine Wangen waren knallrot.

    Ein Lämpchen leuchtete auf, das das Eintreffen einer Nachricht verkündete.
    »Hallo, Janie«, sagte Bruce zu dem Palmtop in seiner Hand. »Lange nichts voneinander gehört.«
    Kurz darauf stand er vor Lanys Tür zwischen den beiden Aufpassern, ohne sich zu erinnern, wie er dorthin gekommen war. Als sie auf sein Klopfen hin die Tür öffnete, schickte er Fredo und den anderen Mann weg.
    »Würden Sie bitte mit mir mitkommen?«, fragte er.
    Sie folgte ihm. Ohne sich lange damit aufzuhalten, sich nach ihrer Nachtruhe zu erkundigen und danach, ob sie sich wieder etwas wohler fühlte, nachdem sie den Abend zuvor doch recht verstört gewesen war, kam er gleich auf sein Anliegen zu sprechen.
    »Die Frau, in deren Begleitung Sie unterwegs waren, heißt Janie Crowe.« Er legte den Palmtop vor sie hin. Das Lämpchen, das den Eingang einer Nachricht anzeigte, blinkte. Sie nahm das Gerät und wollte es gerade öffnen, als Bruce ihr Einhalt gebot. »Eine Minute noch. Sehen Sie sich die Nachricht noch nicht an. Heute Morgen habe ich ihr eine Nachricht geschickt, von der ich annahm, dass sie sie zu einer Antwort veranlassen würde, wenn sie diejenige ist, für die

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