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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Koalition, egal wann
und wo sie sich wieder zeigen mochten, was sie seiner Überzeugung nach sicher bald täten.
    In der Zwischenzeit fand er einen gewissen Trost darin, dass es auf der Erde Lebewesen gab, die noch schrecklicher aussahen als er selbst.

    Messer, Bogen, Pfeile, Gesichtsmaske, das beste Paar Wanderschuhe, das sie noch hatte - das alles lag auf einem Tisch in der Küche bereit.
    »Das ist völlig verrückt«, sagte sie zu der Ansammlung von Sachen in der Hoffnung, dass sie sich gegen sie erheben und ein bisschen Verstand in sie hineinprügeln würden.
    Nein, sagte sie sich gleich darauf, du tust das einzig Richtige.
    Sie hatten sich Mühe gegeben, ihren Alltagspflichten nachzukommen und so zu tun, als sei Michael nichts passiert, aber die angstvolle Sorge war bei jedem Handgriff, jedem Wort und jedem Gedanken zu spüren gewesen. Noch war es nicht Mittag, aber die Sonne stieg immer höher und kündigte die Zeit ihres Aufbruchs an. Als Janie die Sachen in einen Rucksack packte, tauchte Tom hinter ihr auf und legte die Arme um sie.
    »Geh nicht«, bat er sie, seinen Kopf gegen ihren gelehnt.
    Er ließ sie nicht los, als sie sich in seinen Armen umdrehte und ihn fest an sich zog.
    »Ich will doch gar nicht gehen«, flüsterte sie. »Ich weiß, was mich dort draußen Übles erwarten kann. Aber wenn Michael verletzt ist … Terry allein wüsste nicht, was er tun sollte. Und Ed auch nicht.«
    Sie umarmte ihn noch fester, dann hob sie ihre Lippen zu seinem Mund und gab ihm einen langen Kuss. Als sie sich wieder von ihm löste, hatte sie Tränen in den Augen. »Komm, wir reden mit Alex«, sagte er.
    Er packte ihr Handgelenk. »Du weißt, wie ich darüber denke, aber vielleicht wäre das die Gelegenheit, um es ihm zu sagen.
Was mit ihm los ist, meine ich. Es ist etwas, was wir beide gemeinsam machen sollten.«
    Vielleicht, dachte Janie. Aber es blieb ihnen zu wenig Zeit, und sie fühlte sich noch nicht gut genug darauf vorbereitet, obwohl sie nun schon seit Jahren überlegte, wie sie ihrem Sohn von seiner Einzigartigkeit erzählen sollte - oder, um genau zu sein, von seinem Mangel an Einzigartigkeit. »Nicht jetzt«, sagte sie. »Die Zeit reicht nicht dafür. Und wenn mir dort draußen etwas passieren sollte, kann dir Kristina dabei helfen, es ihm zu erklären. Aber das wird bestimmt nicht nötig sein; alles wird gut gehen.«
    »In Ordnung«, sagte er zögernd. Er drückte sie noch einmal an sich.
    Da stürmte Alex in die Küche. »Mom! Dad!«, rief er. »Michael ist zurück!«
    Janie befreite sich überrascht aus Toms Armen.
    »Und er hat Leute dabei!« Er drehte sich um und rannte hinaus, bevor sie ihn festhalten konnten.

    Janie stand vor der Tür und sah zu, wie Michael in Sachen, die sie noch nie gesehen hatte, von Galen stieg. Terry und Elaine traten aus dem Haus und gesellten sich zu ihr, die Arme umeinandergelegt, als suchten sie vor den Neuankömmlingen Schutz beim jeweils anderen. Janie drehte sich zu Elaine und flüsterte ihr zu: »Sie machen einen freundlichen Eindruck, meinst du nicht?«
    Nachdem Elaine bestätigend genickt hatte, sah Janie wieder zum Tor. Vielleicht war das der natürliche Gang der Dinge - aber es passierte alles so schnell, zu schnell, dachte sie. Fast erstaunt beobachtete sie, mit welcher Wildheit Caroline und Sarah auf den heimgekehrten Entdecker zustürmten. Janie wandte sich ab, als wolle sie sie in ihrer Wiedersehensfreude nicht stören, und sah sich die Fremden näher an. Sie hatte ein Grüppchen von Leuten auf Pferden vor sich, die ebenso geduldig wie sie warteten, bis die kleine Familie sich begrüßt hatte.

    Ganz normale Leute. Mein Gott.
    Ihre Augen nahmen den Anblick begierig auf. Es waren drei Männer und zwei Frauen und - zu ihrer großen Überraschung - ein Kind, ein kleines Mädchen, das dick in ein Schaffell eingewickelt war. Auf dem riesigen Pferd sah es winzig aus, aber die Frau in dem Sattel hinter ihm machte auch keinen sehr viel größeren Eindruck.
    Schließlich bemerkte sie, dass Michael Caroline und Sarah losließ, und sah verwundert zu, wie er das Mädchen aus den Armen der Frau nahm. Wie auf ein Stichwort hin stiegen alle von ihren Pferden. Michael kam auf sie zu, das Kind fest an die Brust gedrückt. Die anderen folgten ihm und sahen sich beim Näherkommen rasch in dem Camp um. Janie lief zu ihnen, und als sie die Gruppe erreicht hatte, hielt ihr Michael das Bündel in seinen Armen entgegen.
    »Ich habe dir eine neue Patientin mitgebracht«, sagte

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