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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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werden durfte.
    »Von der anderen Seite des Berges«, sagte er schließlich.
    Die Leute von Orange tauschten vielsagende Blicke aus.
    Sie hatten noch eine Menge anderer Fragen. Michael antwortete vorsichtig und versuchte, nicht allzu viel preiszugeben.
    Ja, wir haben einen Generator, aber wir gewinnen unseren Strom vor allem durch Windkraft, weil dort oben ein ständiger Wind weht, und wir haben zwei Kühe und keinen Stier; ach, Sie haben einen Stier, das ist ja toll …
    Nein, wir bauen keinen Weizen an, der wächst in dieser Höhe nicht, dafür haben wir Wildreis und Gerste und Hafer und massenhaft Blaubeeren. Meine Frau verkocht sie zu Marmelade; die Kinder werden begeistert sein, wenn ich ihnen erzähle, dass bei Ihnen Erdbeeren wachsen …
    Zwei, einen Jungen und ein Mädchen, sieben und acht, und eine junge Frau ungefähr im Alter von Evan; von den Erwachsenen sind die meisten zwischen vierzig und fünfzig.
    Und ein Labor mit einer ziemlich guten Ausrüstung …
    Und einen Computer, der noch funktioniert …
    Und Schulbücher …
    »Wie steht es mit Waffen?«
    Michael hatte nicht einmal gemerkt, dass er sich vor lauter Aufregung vorgebeugt hatte. Bei der Erwähnung von Waffen setzte er sich kerzengerade hin, die Hände auf die Knie gestützt. »Wir benutzen in erster Linie Pfeil und Bogen«, sagte er. »Jeder hat ein gutes Messer, selbst die Kinder, die dürfen ihre Messer allerdings nur tragen, wenn sie sich in größerer Entfernung von unserem Camp aufhalten, was sie schon längere Zeit nicht mehr gemacht haben.«
    Steve Roy nickte. »Sie haben eine Waffe.«
    »Hatte.« Er sah zu Lany. »Die Dame hier befreite mich von ihr, als wir uns kennenlernten.«

    Er wartete darauf, dass jemand sagte: Sie können sie zurückhaben, aber es kam nicht.
    »Sie trugen einen Schutzanzug«, sagte Lany. »Es würde mich interessieren zu erfahren, wo Sie ihn gefunden haben.«
    »›Gefunden‹ trifft es nicht ganz«, sagte er.
    »Dann haben Sie ihn gestohlen?«
    »Nein«, sagte er. »Er wurde mir zugeteilt.«
    »Sie waren ein Biocop?«
    »Hier und auf der anderen Seite des Teichs.« Er sah ihr in die Augen. »Und ich schätze mal, dass das auch einer von Ihnen war.«
    Das darauffolgende Schweigen sagte alles, dann setzte Steve seine Befragung fort.
    »Wie steht es mit den anderen Erwachsenen? Was tun sie?«
    »Wir haben einen Buchhalter und eine Bibliothekarin, und es sind noch mehr unnütze Berufe vertreten. Meine Frau ist allerdings Biologin«, sagte er, »und wir haben auch eine Chemikerin. Die junge Frau ist ein echtes Genie. Und natürlich haben wir den obligatorischen Anwalt«, sagte Michael. Dann fügte er beinahe zögernd hinzu: »Und eine Ärztin.«
    Alle starrten ihn an.
    »Bei Ihnen ist eine Ärztin? Eine leibhaftige Ärztin?«
    Im Stillen verfluchte er sich - wie hatte er so schnell so vertrauensselig werden können? Das dürfte einem Cop eigentlich nicht passieren. »Sie war es jedenfalls noch, als ich von zu Hause aufbrach.«
    Lany stand auf; Evan tat es ihr nach und dann auch Steve. »Wir sind gleich zurück«, sagte er zu George. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Als sie das Zimmer verließen, nahm George wieder seinen Platz an der Tür ein. Er schenkte Michael ein knappes Lächeln; Michael nickte. Danach starrten die beiden sich an, bis Michael erneut das Buch über Käseherstellung zur Hand nahm.

    Wie versprochen kehrten die anderen bald wieder zurück. Evan war allerdings nicht dabei.
    »Können Sie uns dorthin führen, wo Sie leben?«
    Das schien eine dumme Frage zu sein. »Natürlich kann ich das tun.« Er hielt inne, dann sagte er: »Aber warum sollte ich?«
    Steve ignorierte die Frage. »Wie weit ist das von der Stelle, wo Lany Sie entdeckt hat?«
    Er starrte die beiden einen Moment lang an. »Sie erwarten doch nicht …«
    »Bitte«, sagte Lany mit unüberhörbarer Dringlichkeit in der Stimme. »Es ist wichtig. Wir werden weder Ihnen noch einem von Ihren Leuten etwas tun.«
    Er ging das Wagnis ein und hoffte, dass sich sein Vertrauen nicht als fatal für ihn oder einen seiner Leute erweisen würde. »Zu Pferd etwa eine Stunde. Es geht ausschließlich bergab.«
    Steve und Lany sahen einander an und nickten.
    »Wir haben hier ein kleines Mädchen, das sehr krank ist«, sagte Lany.
    Michael erstarrte.
    »Es ist nicht Mr Sam. Es ist etwas Chronisches. Wir vermuten, dass sie Diabetes hat. Wir bringen Sie morgen zurück, unter der Bedingung, dass diese Ärztin ihr hilft.«
    »Ich weiß nicht, ob sie das

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