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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Information anfangen könntet.« Er begann mit meinem Haar zu spielen, das offen über meinen Rücken herabfiel. »Ihr müsst mich nur darum bitten.«
    Mir stockte fast der Atem angesichts der erniedrigenden Position, in die er mich brachte, doch ich schlucktemeinen Stolz hinunter und sah ihn an, weil es mir als einzig möglicher Weg erschien, etwas in Erfahrung zu bringen.
    »Ich würde es begrüßen, etwas über die Untersuchung bezüglich des Ausbruchs der Cokyrierin zu erfahren.«
    »Sehr schön«, sagte er überaus zufrieden. Er legte seine Arme über die Lehne der Bank und fuhr fort, mit meinen Locken zu spielen.
    »Bis jetzt sind wir noch zu keinem Abschluss gekommen, aber ich weiß, dass mein Vater die Untersuchung auf das Aufspüren eines Verräters ausgerichtet hat. Die zwei Kerkerwachen, die um Mitternacht ihren Dienst antraten, haben gestanden, während ihrer Schicht eingeschlafen zu sein. Keiner von beiden hat je zuvor seine Pflichten vernachlässigt, was meinen Vater veranlasst, an ein Komplott zu glauben. Er vermutet, dass man ihnen ein Schlafmittel verabreicht hat.
    Drei Stunden nach Dienstantritt wurde ihnen etwas zu essen gebracht, und sie sind offenbar sofort danach eingenickt. Beide sagten aus, sie seien erst bei Sonnenaufgang wieder erwacht, kurz bevor Kade auftauchte, um die Gefangene zu holen. Damit wissen wir zumindest, in welchem Zeitraum sich die Flucht ereignet hat.«
    »Verdächtigt Euer Vater jemand Bestimmten?«, forschte ich nach und hatte meine Verlegenheit schon vergessen.
    »Nein, aber der Verräter muss die Anweisungen Kades an die Kerkerwachen gekannt haben. Ihre Dienstzeiten wechseln täglich, und nur die diensthabenden Wachen selbst und die Elitegarde kennen den Zeitplan für den Wachwechsel. Wenn der Verräter damit vertraut war, konnte er das Essen präparieren.«
    »Dann muss unser Verräter also jemand aus der Elitegarde sein?« Ich presste die Worte heraus, denn mein Hals war wie zugeschnürt. Unvorstellbar, dass einer der vertrautesten Wachen der Königsfamilie in einen solchen Verrat verwickelt sein sollte.
    »Theoretisch. Deshalb auch die Verdopplung aller Posten. Die Theorie mit dem Schlafmittel ist auch daher plausibel, weil es keine Anzeichen für einen gewaltsamen Ausbruch gab. Jemand muss die Schlüssel entwendet und wieder zurückgelegt haben, während die Wachen bewusstlos waren.«
    »Das ist ja erschreckend«, murmelte ich und erschauerte trotz des warmen Wetters.
    »Ach, keine Angst, Prinzessin«, sagte Steldor und lachte selbstsicher, während er einen Arm um meine Schulter legte und mich näher zu sich heranzog. »Ich werde Euch schon beschützen.«
    »Dessen bin ich mir sicher«, zwang ich mich zu antworten, entzog mich seinem Arm und stand auf. Londons Misstrauen in Bezug auf Steldor machte mir zu schaffen.
    »Sollen wir nicht noch ein wenig spazieren gehen?«, forderte ich ihn auf.
    Ich verbrachte den Großteil des Nachmittags mit dem Sohn des Hauptmannes. Wir aßen eine Kleinigkeit zusammen, und ich lauschte mit schwindendem Interesse seinen Lobreden auf sich selbst. Schließlich kehrten wir in den Palast zurück, und ich hatte kein ganz reines Gewissen, als wir Madame Matallia schlafend auf ihrer Bank zurückließen. Steldor begleitete mich bis zur Wendeltreppe, und obwohl er sich erbot, noch weiter mitzukommen, entschied ich mich für einen Mann der Palastwache, der London vertrat.
    Erleichtert, dass ich Steldor ohne einen Kuss entronnenwar, sprang ich die Stufen hinauf. Vor meinem inneren Auge ließ ich die Gesichter der Eliteeinheit Revue passieren und erwog die Möglichkeit, dass unter ihnen ein Verräter war. Die meisten von ihnen beschützten die königliche Familie schon seit meinen Kindertagen. Außerdem wusste ich, dass ein Soldat vor der Aufnahme in diese Elitetruppe auf seine Königstreue überprüft wurde. Was konnte einen von ihnen bewogen haben, das Königreich zu verraten, das er doch eigentlich liebte?
    Als ich den zweiten Stock erreicht hatte, hörte ich eine gedämpfte Unterhaltung aus der Bibliothek dringen und näherte mich der Geräuschquelle. Als ich die halboffene Tür zum Flur erreicht hatte, vernahm ich Tadarks unverwechselbare Stimme und schickte die Palastwache, die mich bis hierher begleitet hatte, fort. Ein Wortschwall drang aus dem Mund des Leutnants, und ich vermutete London bei ihm, denn kein anderer hätte die Geduld aufgebracht, diese endlosen Tiraden zu ertragen.
    »Mit neun Jahren stahl ich das Schwert meines Vaters, um

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