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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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dem Sohn des Hauptmannes. Ich musste einfach wissen, was vor sich ging, und Steldor würde unabsichtlich mein Informant sein.
    »Dann bist du also bereit, allein mehrere Stunden mit Steldor zu verbringen, nur um ein wenig Luft zu schnappen?«, fragte London mit skeptisch hochgezogener Augenbraue.
    »London, du solltest dich über diese Gelegenheit freuen, so wie Tadark das tut«, wies ich ihn zurecht und versuchte, von der Tatsache abzulenken, dass ich den Rest des Tages ohne Leibwächter verbringen würde. »Einmal bist du von deinen Pflichten befreit und solltest die freie Zeit nutzen, anstatt zu versuchen, mir meinePläne auszureden. Und vergiss nicht, dass das Ganze nicht meine Entscheidung war, sondern die des Königs. Irgendwoher hat er die Vermutung, dass Steldor sich von dir ein wenig abgeschreckt fühlt. Deshalb findet er es besser, wenn wir beide einmal ein wenig Zeit ohne dich verbringen. Abgesehen davon kann ja auch Steldor mich bei Bedarf beschützen, und dann sind da noch Dutzende Wachen, die im Hof postiert sind. Also geh schon in die Stadt! Mach … was immer dir Vergnügen bereitet! Sei dankbar, dass du dich einen Tag lang nicht mit mir und meinem Tagesprogramm beschäftigen musst.«
    Ein wenig plagte mich mein Gewissen, weil ich nicht ganz ehrlich war – ich war diejenige gewesen, die meinem Vater gesagt hatte, Steldor würde sich in Londons Anwesenheit unwohl fühlen. Doch wenn ich London als Chaperon dabei hätte, würde er sofort merken, worauf ich aus war und mir alles verderben.
    »Mir gefällt das trotzdem nicht«, sagte London missmutig. In einer seltenen Geste der Zuneigung streckte er die Hand aus und strich mir damit übers Kinn. »Und ich kann ebenso wenig aufhören, mir Sorgen um dich zu machen, wie ich meinem Herz befehlen kann, mit dem Schlagen aufzuhören.«
    All meiner Entschlossenheit zum Trotz musste ich lächeln.
    »Ich weiß, dass du Steldor nicht magst und die Entscheidung des Königs missbilligst, aber du musst dich damit abfinden.«
    »Da geht es um mehr als nicht mögen. Ich traue ihm nicht. Hast du schon vergessen, was er beim letzten Mal versucht hat?«
    Ich stemmte meine Hände in die Taille und musste meinen Unwillen mühsam unterdrücken.
    »Das wird er am helllichten Tag und vor aller Augen wohl kaum wagen, London. Er ist doch nicht derart verrückt. Außerdem hat Madame Matallia eingewilligt, uns als Anstandsdame zu begleiten.«
    Die pummelige Madame Matallia mit dem spitzen Gesicht war eine ältere Dame, die Miranna und mich in den letzten zwölf Jahren in Etikette und in den letzten fünf in Haushaltsführung unterwiesen hatte.
    »Madame Matallia? Die wird innerhalb von fünf Minuten im Schatten eines Baumes eingenickt sein. Und selbst wenn nicht – sie ist eine glühende Verehrerin von Steldor. In der Hoffnung, er möge dich küssen, wird sie vermutlich absichtlich in die andere Richtung schauen!«
    Wegen Matallias Schwäche für Steldor hatte ich sie als Begleiterin ausgesucht.
    »Und was ist mit seinem unglaublichen Duft ? Wie willst du ihm denn da widerstehen?« London hatte sich gegen die Tür gelehnt, als versuche er, mich vergessen zu lassen, wo sie sich überhaupt befand.
    Ungehalten kaute ich auf meiner Unterlippe und unternahm einen letzten Versuch, meinen Leibwächter zu besänftigen. »Inzwischen weiß ich ja, worauf ich gefasst sein muss. Und sollte er versuchen, mich zu küssen, werde ich ihn ohrfeigen, in Ordnung?«
    »Na, das wäre wenigstens mal eine neue Erfahrung für ihn«, murmelte London.
    Als wir meine Gemächer endlich verließen, hielt er die Arme vor der Brust verschränkt und schwieg. Um die angespannte Stimmung ein wenig zu lockern und weil Tadark diesmal nicht mit von der Partie war, beschloss ich, die Gelegenheit zu nutzen und ihn über meinen anderen Leibwächter auszufragen.
    »London, seit einiger Zeit bewegt mich eine Frage. Tadark scheint so gar nicht dem Bild eines Elitesoldatenzu entsprechen. Weißt du, wie es kommt, dass er diese Position innehat?«
    Mein Leibwächter ließ die Arme sinken und musste trotz seiner bedrückten Stimmung ein wenig lächeln. Das Klima zwischen uns hatte sich schlagartig gebessert.
    »Nun, das kommt darauf an«, sagte er und fuhr sich lässig mit der Hand durchs Haar.
    »Worauf denn?«
    »Darauf, welche Version du hören möchtest.«
    »Gibt es denn mehr als eine?«
    London nickte, und aus seinem Lächeln wurde ein breites Grinsen. »Möchtest du die offizielle Version, auf die auch Tadark beharrt,

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