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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Katerchen …«
    »Mutter, es ist alles in Ordnung, aber Alera und ich haben noch weitere Gäste zu begrüßen. Vielleicht finde ich später noch Gelegenheit, mich mit dir zu unterhalten.«
    Faramay fügte sich mit einem vernehmlichen Seufzer, und legte ihren Arm auf Cannans. Bevor sie weitergingen, warf Steldor seinem Vater noch einen ärgerlichen Blick zu, als hätte der Hauptmann irgendeine Vereinbarung gebrochen, weil er seiner Mutter erlaubt hatte, sich ihm zu nähern. Cannan antwortete darauf mit einem kaum merklichen Schulterzucken, und ich versuchte mir vorzustellen, was Faramay dazu gebracht haben mochte, Steldor so übertrieben zu bemuttern. Mir fiel ein, dass Steldors jüngerer Bruder ja von Cokyriern aus seiner Wiege entführt und ermordet worden war. Ich spürte eine Welle der Sympathie gegenüber Faramay. Ein solcher Schlag genügte sicher, um eine Mutter überbesorgt werden zu lassen. Trotzdem war ihr Verhätscheln übertrieben, denn schließlich war ihr Sohn kein kleiner Junge mehr, der ihrer Fürsorge bedurfte.
    Steldors charismatische Haltung kehrte zurück, als Galen seine Begleiterin, Lady Tiersia, um den großen länglichen Tisch herumführte, der die Mitte des Raumes einnahm. Steldors Cousinen, Lady Dahnath und Lady Shaselle, die Töchter von Cannans Bruder Lord Baelic und dessen Frau, Lady Lania, folgten ihnen. Während wir auf sie warteten, nutzte ich die kurze Gelegenheit, um nur ein einziges Wort zu sagen.
    »Katerchen?«
    Steldor blieb ganz Mann von Welt, denn er neigte sich nur ein wenig zu mir und ließ die Augen auf die sich nähernden Gäste gerichtet.
    »Kraul mich an der richtigen Stelle, dann schnurre ich auch«, scherzte er.
    Ich war vollkommen verblüfft, denn wie gut ich ihn auch zu kennen glaubte, ich war doch nie auf seine schalkhaften Abweichungen vom üblichen Benehmen adeliger Herren gefasst. Weil mir so spontan keine andere Erwiderung in den Sinn kam, ließ ich nur ein kurzes, ungläubiges Lachen vernehmen, auf das Steldor gewiss noch mit einer bissigen Bemerkung eingegangen wäre, wenn in diesem Moment nicht bereits Galen und die jungen Damen bei uns angelangt gewesen wären.
    Galen begrüßte mich mit einem Handkuss, dann begannen Steldor und er sich im Scherz zu zanken, während die jungen Damen über die jüngsten Ereignisse im Königreich tratschten. Shaselle, die mit ihren haselnussbraunen Augen und dicken, glatten braunen Haaren eine große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hatte, schob sich immer näher an die jungen Männer heran, weil sie ihren Cousin und dessen besten Freund offenbar interessanter fand als uns junge Damen. Tiersias sanfte grüne Augen blickten ebenfalls oft in dieselbe Richtung, wenn auch aus einem ganz anderen Grund – denn mit seinen aschblonden Locken und den warmen braunen Augen und der bernsteinfarbenen Weste sah Galen ausgesprochen gut aus. Ich war dankbar, dass zumindest Dahnath, Shaselles wissbegierige große Schwester mit dem kastanienbraunen Haar, sich auch nicht mehr als ich für Männer interessierte. So konnten wir uns eine kleine Weile aufs Angenehmste unterhalten.
    Mirannas Auftritt ließ die Gespräche kurz verstummen. Sie rauschte mit Temerson und Semari im Gefolge heran. Dabei trug sie ein schillerndes blassblaues Kleid, das sie bei jeder Bewegung weich umspielte und mit einem gewagt geschnittenen Mieder versehen war. Es erinnerte daran, dass sie nun praktisch auch erwachsen war. Ihr Haar war aufwendig frisiert, doch das Gebilde hatte sich bereits ein wenig gelockert und einzelne Locken rahmten ihre zarten Züge ein. Immerhin war ihr goldenes Diadem mit den schimmernden Opalen noch am Platz. Ich begrüßte Miranna und ihre beste Freundin mit einem Wangenkuss, während Steldor Temerson so heftig auf die Schulter schlug, dass der arme Junge einen Schritt vorwärtsstolperte. Meine Schwester, die vor Aufregung schon ganz außer sich war, avancierte sogleich zum Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit und plauderte ohne Unterlass, bis es Zeit war, sich zu Tisch zu begeben.
    Als wir an die mit feinstem Damast gedeckte Tafel traten, an der fünfundvierzig Menschen Platz gefunden hätten, die aber noch klein genug war, um eine trauliche Konversation zuzulassen, nahm Steldor als König vor Kopf Platz, ich zu seiner Linken, Galen zu seiner Rechten. Links von mir saß Shaselle, gefolgt von Semari, Miranna und Temerson. Ich hatte beschlossen, Baelic neben Temerson zu platzieren, denn ich verließ mich darauf, dass der Charme meines neuen

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