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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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fügte sich ins Unvermeidliche.
    Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und fühlte mich ohne den König an meiner Seite ziemlich verloren. Da erblickte ich Cannan und Baelic ins Gespräch vertieft. Ich war einen Moment verwundert, denn der sonst so gestrenge Hauptmann lachte und scherzte mit seinem so viel leutseligeren jüngeren Bruder. Cannan sah im selben Moment auf, wahrscheinlich weil er seine Frau suchte. Sein Gesichtsausdruck wurde säuerlich, als er sie an Steldors Seite entdeckte. Er wies Baelic darauf hin, der ihm aufmunternd mit einem herzhaften Lachen auf die Schulter schlug. Dann murmelte er etwas, das seinen älteren Bruder dazu brachte, zum zweiten Mal an diesem Abend mit den Augen zu rollen. Zu meinem Missfallen bemerkten die beiden meinen Blick, und ich wandte mich rasch ab.
    Ein, zwei Augenblicke vergingen, da hörte ich sich nähernde Schritte, und als ich aufschaute, war es Baelic, ein ebenso dunkler Typ wie alle Männer seiner Familie. Er bot mir seinen Arm und schenkte mir sein gewinnendes Lächeln an.
    »Im Unterschied zu uns anderen scheint Steldors Mutter sich ein wenig schwer damit zu tun, ihn loszulassen«, sagte er ironisch. »Darf ich Euch vielleicht begleiten?«
    »Ja, vielen Dank«, erwiderte ich erstaunt, aber nicht enttäuscht. Ich hatte damit gerechnet, dass einer der beiden Brüder herüberkommen und mir seine Begleitung antragen würde, aber ich hätte eher Cannan erwartet. Der ging stattdessen mit Baelics Frau Lania, die sich in seiner Gesellschaft sichtlich wohlzufühlen schien.
    Also nahm ich Baelics Arm, und wir folgten den anderen in den Garten auf der Rückseite des Schlosses. Im Gehen neigte sich mein neuer Onkel ein wenig zu mir.
    »Ich habe aus sehr zuverlässiger Quelle erfahren, dass Ihr Euch gelegentlich am Reiten delektiert«, vertraute er mir an.
    Ich lächelte unbehaglich und fragte mich, worauf er mit dieser Äußerung wohl hinauswollte.
    »Ihr braucht Euch darüber keine Gedanken machen, Eure Hoheit«, schalt er mich sogleich. »Ich bin Kavallerieoffizier, schon vergessen? Ich könnte Euch vor Cannans und Steldors Augen eine ganze Pferdeherde besorgen, wenn Ihr es wünscht.«
    »Was meint Ihr damit?«, fragte ich und schwankte zwischen Skepsis und guter Laune.
    »Ich wollte Euch einfach nur wissen lassen, dass – auch wenn mein lieber Neffe und mein reizender Bruder traditionellen Vorstellungen anhängen – ich oft mit Shaselle und meinem Sohn Celdrid ausreite. Und wir würden uns überaus geehrt fühlen, wenn die Königin sich uns irgendwann einmal anschlösse.«
    »Shaselle reitet?«, fragte ich und meine Augen weiteten sich beim Gedanken an den Geschmack der verbotenen Frucht. Gleichzeitig weckte er auch mein ausgeprägtes Interesse an seiner Tochter.
    »Ja, Lania und ich fragen uns oft, ob nicht doch ein Junge an ihr verloren gegangen ist.« Baelic zog mich zu einem der Seitenausgänge und wollte das Thema offenbar abschließen, bevor wir den Palast verließen. »Lania hasst es, wenn ich ihr gegenüber nachsichtig bin, aber ich wäre schließlich auch außer mir, wenn mir jemand das Reiten verbieten wollte, also kann ich es meiner eigenen Tochter ja schlecht verwehren.«
    »Sie muss Euch vergöttern«, sagte ich und war ganz aufgeregt über sein großzügiges und absolut ungewöhnliches Angebot. Nur wenige Männer wären wohl tolerant oder auch nur interessiert genug, um einer Tochter diese Chance zu bieten, die er Shaselle so nonchalant gewährte.
    »Sie steht mir näher als ihrer Mutter«, gab er zu, dann zeigte mir sein schiefes Grinsen an, dass er auf das Thema zurückzukommen gedachte, mit dem er begonnen hatte. »Ihr müsst mir einfach nur eine Nachricht zukommen lassen, und schon sitzt Ihr im Sattel – ohne meinen Neffen auf den Fersen zu haben.«
    Er zwinkerte mir zu, und ich vermutete, dass Cannan, der offenbar ein enges Verhältnis zu seinem Bruder pflegte, ihm die Geschichte von meinem abenteuerlichen verhinderten Ausritt zugetragen hatte. Ich konnte mich, vor allem angesichts des Ergebnisses, ja eigentlich nicht beklagen, dass mein Schwiegervater meinen Onkel ins Vertrauen gezogen hatte. Außerdem fiel mir ein, dass dies auch eine Chance für mich wäre, Baelics Geschenk einzulösen, dass er mir an meinem Hochzeitstag gemacht hat – die Bereitschaft, mir Dinge über Steldor zu verraten, die nicht einmal Cannan wusste.
    »Ich danke Euch und werde ganz sicher darauf zurückkommen.«
    »Ich werde ungeduldig darauf warten, von Euch zu

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