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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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setzen. Sag ihr, sie soll den Gleiter verlassen. Und es darf sich auch sonst niemand in seiner Nähe aufhalten.« Sie war außer Atem und hatte daher Schwierigkeiten mit dem Sprechen. Ihr Blick löste sich von dem meinen, und sie fuhr sich mit dem Handrücken über eine nasse Stirn.
    Allmählich fröstelte mir. »Warum?« fragte ich. »Was ist los mit dem Gleiter? Was geht hier vor?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Egal.« Sie stand auf, als wolle sie gehen, sah sich um und setzte sich wieder. »Es ist eine Bombe an Bord.«
    Ich konnte sie kaum hören und dachte, ich hätte sie falsch verstanden. »Pardon?« sagte ich.
    »Eine Bombe! Sie soll aussteigen. Um Gottes willen, ruf sie an! Sie soll aus dem verdammten Ding aussteigen. Wo immer du ihn hingeschickt hast, es darf sich niemand in seiner Nähe aufhalten.«
    »Dafür ist es jetzt wahrscheinlich etwas zu spät.« Ich reagierte nur langsam; ich verstand so einiges noch nicht, und Quinda war schon wieder aufgesprungen, mußte sich bewegen, wollte etwas tun. »Wieso weißt du, daß eine Bombe an Bord ist?«
    Ihr Gesicht war eine weiße Maske. Erstarrt. »Weil ich sie dort versteckt habe.« Sie blickte auf ihren Komlink. »Wie ist ihr Kode? Ich rufe sie selbst an. Warum hast du dich nicht ans Netz angeschlossen? Damit man dich nicht erreichen kann?«
    »Niemand weiß, daß wir auf diesem Planeten sind«, sagte ich. »Warum, zum Teufel, sollten wir uns da anschließen?« Ich gab den Kode ein und flüsterte Chase’ Namen in meinen Komlink.
    Augenblicklich vernahm ich das Zischen der Trägerwelle und das Klappern des Winds am Gleiter. Chase nannte ihren Namen. Dann: »Alex, ich wollte Sie gerade anrufen. Bestellen Sie ein Steak und Folienkartoffeln für mich. Ich bin in zwanzig Minuten da.«
    »Wo sind Sie?«
    Sie antwortete mit amüsiertem Argwohn. »Fast auf halber Strecke. Warum? Ist etwas passiert? Oder jemand gekommen?«
    »Quinda ist hier.«
    »Wer?«
    »Quinda Arin. Sie glaubt, Sie haben eine Bombe an Bord.«
    Mehr Wind. Dann: »Wie kommt sie darauf?«
    Quinda hatte sich mittlerweile ebenfalls eingeschaltet. »Ich glaube es nicht. Sie ist an einer der Gleitschienen befestigt. Sie kann jederzeit hochgehen.«
    »Verdammte Scheiße. Wer sind Sie, Lady?«
    »Hören Sie, es tut mir leid. Dazu sollte es eigentlich gar nicht kommen.« Ich dachte, sie würde die Fassung verlieren. Tränen stiegen in ihre Augen, doch sie schüttelte sie ab. »Sie ist da, Kolpath. Können Sie sie nicht sehen?«
    »Machen Sie Witze? Bei diesem Sturm? Wir haben einen Blizzard hier. Hören Sie, ich bin in zwanzig Minuten da. Wird dieses Ding losgehen, oder was?«
    Quinda schüttelte den Kopf.
    Nein, es bestand keine augenblickliche Gefahr, aber auch nein, sie hatte keine Ahnung, und nein, sie konnte nichts versprechen. »Sie hätte vor einer Stunde explodieren sollen«, sagte sie. »Können Sie nicht runterklettern und sie entfernen?«
    »Warten Sie mal.« Ich hörte, wie Chase sich in dem Cockpit bewegte und leise fluchend am Kabinendach hantierte. Es gelang ihr schließlich, es zu öffnen, und der Wind heulte. Dann war sie atemlos wieder am Komlink. »Nein«, sagte sie. »Ich gehe nicht da runter.« Ich vernahm einen Anflug von Panik in ihrer Stimme. »Wie ist das Ding dorthingekommen?« fragte sie plötzlich mit einer Stimme, deren Tonfall viel schärfer geworden war.
    Ich versuchte, mir den Gleiter vorzustellen. Es war ein langer Schritt vom Cockpit auf die Verstrebung, und dann würde sie sich noch vielleicht zwei Meter auf die Gleitschiene hinablassen müssen. Und all das in diesem Sturm. »Können Sie den Gleiter nicht anhalten? Können Sie ihn ruhighalten?«
    »Wie wäre es, wenn Sie hierher kämen und einen Handstand auf den Gleitschienen machen? Wer, verdammt, ist diese Frau überhaupt? Wen von uns will sie umbringen?«
    »Sie muß die Bombe loswerden«, sagte Quinda. »Oder aus dem Gleiter aussteigen.«
    »Hören Sie zu«, sagte Chase. »Ich schalte auf Handsteuerung um und fliege direkt zum Gipfel. Sie müssen mich holen. Aber schnell. Wenn ich gelandet bin, will ich so schnell wie möglich von diesem Ding weg, und es ist kalt draußen.«
    »Wie weit sind Sie vom Ufer entfernt?«
    »Etwa drei Kilometer.«
    »Na gut, Chase. Machen wir es so. Aber schalten Sie den Komlink nicht ab. Wir sind unterwegs.«
     
    »Ich kann nicht glauben, daß du das getan hast«, sagte ich zu ihr.
    Quinda holte ihren Gleiter per Fernsteuerung her. Sie machte damit weiter, bis sie den Kode

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