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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Hangarbereich hinauf, der sich unter dem Gipfel im Berg befand. Die Temperatur war gefallen, und die Ringe, die eine halbe Stunde zuvor den Himmel erleuchtet hatten, waren jetzt nur noch ein heller Fleck vor einer dichten Bewölkung. Vor dem Hangar versuchte ich es erneut beim Serviceschalter. Immer noch beschäftigt. Es kann aber jetzt nicht mehr lange dauern.
    »Können Sie mir sagen, wo mein Gleiter steht?«
    Eine Pause, dann: »Sir, Gästen ist der Zutritt zum Hangarbereich nicht erlaubt!«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Ein Schild an der Tür warnte: UNBEFUGTEN ZUTRITT VERBOTEN. Ich stieß sie auf und betrat eine weitläufige Höhle, die wahrscheinlich nicht so groß gewirkt hätte, wären irgendwelche Wände zu sehen gewesen. Sie wurde von einer Reihe gelber Lampen erhellt, die irgendwo im Halbdunkeln trübes Licht verbreiteten. Während ich versuchte, eine Funkpeilung vorzunehmen, öffneten sich zwei Türen in der Decke, und ein Gleiter senkte sich durch einen Schacht in den Hangar. Seine Navigationslampen glitten über mehrere Reihen abgestellter Fahrzeuge. Ich konnte nur einen kurzen Blick darauf erhaschen, dann erloschen die Lampen wieder. Doch der Magnetantrieb des Gleiters winselte weiterhin leise, und seine schwarze Masse sank auf die Bodenebene und beschleunigte. Ich fühlte den kalten Luftzug, mit dem er an mir vorbeiglitt.
    Mein Gleiter war grün und gelb. Eine gallige Kombination, aber eine, die man leicht wiedererkennen konnte, wenn man sich nur einigermaßen in der Nähe des Fahrzeugs befand. Ich wartete, bis sich meine Augen den Lichtverhältnissen angepaßt hatten, trat dann vorsichtig durch die Tür auf einen Permerdboden und wandte mich nach links, aus dem einfachen Grund, weil es in dieser Richtung etwas heller war.
    Ein weiterer Gleiter sank mit blinkenden Lampen aus dem Schacht. Ich versuchte mich umzusehen, doch seine Lichter erloschen fast augenblicklich wieder. Dann beschleunigte er durch einen der Gänge, den die abgestellten Fahrzeuge bildeten. Ich ging an einem kleinen Luftbus vorbei und drang tiefer in den Hangar ein.
    Es schien drei Schächte zu geben, und die Gleiter senkten sich mit beunruhigender Geschwindigkeit. Es konnte einen allerdings ganz verrückt machen, daß während der paar Sekunden, die jeder Gleiter Licht gab, nie genug Zeit blieb, die Suche zu organisieren. An diesem Abend wurde ich zum Experten, was die Einordnung sofort verlöschender Lampen betraf, und formulierte Benedicts Gesetz: keine zwei aufeinanderfolgenden Gleiter bewegen sich in dieselbe Richtung. Am Ende trugen sie nur zu dem Durcheinander bei.
    Überdies bewegten sich die Gleiter, sobald sie die Bodenebene erreicht hatten, mit hoher Geschwindigkeit durch die Dunkelheit. Das machte mir zusätzlich zu schaffen. Ich stolperte über Tragflächenverstrebungen und Heckverzierungen, schlug mir ein Knie auf und fiel der Länge nach hin.
    Einmal kniete ich unmittelbar vor einem Gleiter und rieb mir ein Knie, als ich hörte, wie die Magnete Energie bekamen. Ich warf mich zur Seite, als das Ding vorwärtsrollte, doch eine Tragfläche erwischte mich trotzdem und warf mich zu Boden.
    Ich hatte mittlerweile die Nase gestrichen voll, doch ich hatte die Tür aus den Augen verloren und konnte nicht mehr zurück. Ich überlegte, ob ich mich wieder um Hilfe an den Serviceschalter wenden sollte, und griff gerade – zögernd – zum Komlink, als ich einen grünen und gelben Rumpf sah.
    Dankbar lief ich hinüber, kletterte ins Cockpit und rief Chase an, um ihr zu sagen, daß der Gleiter ein paar Minuten später kommen würde.
    »Na schön«, sagte sie. »Stimmt was nicht?«
    »Nein«, knurrte ich. »Alles in Ordnung. Nur ein kleines Problem mit dem Gleiter. Bleiben Sie eine Sekunde dran, bis ich sicher bin, daß er funktioniert.«
    »Daß er funktioniert?« Sie klang skeptisch. »Hören Sie, vielleicht sollte ich doch besser ein Taxi nehmen.«
    Ich habe seitdem oft darüber nachgedacht, und ja, da hätte ich die Gelegenheit gehabt, alles abzuwenden. Ich hätte sowieso von Anfang an auf ein Taxi zurückgreifen sollen. Und ich habe es nicht einmal in Betracht gezogen. Jetzt hatte ich natürlich viel zuviel Ärger hinter mir, um auf die offensichtliche Lösung zurückzugreifen.
    Es ist gar nicht so einfach, die Fernsteuerung eines Gleiters unabsichtlich kurzzuschließen. Bei meinem gallengrünen Modell mußte man eine Plastikumhüllung abnehmen und einen Knopf drücken. Keine schwierige Sache, aber man mußte sie schon ganz

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