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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gabe gemeint?
    Auch andere Aspekte des Ereignisses erhielten beträchtliche Aufmerksamkeit. Arven Kimonides’ Roman Marvill berichtet von den Erlebnissen eines jungen Mannes, der bei der Zusammenkunft der Sieben anwesend ist, jedoch im Abseits steht und danach ein schuldbeladenes Leben führt. Überlieferungen zufolge hat sich Mikal Killian, der große Verfassungsrichter, der zur Zeit der Rigelschlacht etwa achtzehn Jahre alt gewesen sein muß, freiwillig gemeldet, wurde jedoch zurückgewiesen. Wightbury siedelte seinen berühmten Zyniker Ed Barbar dort an. (Ed hat sich nicht nur nicht freiwillig gemeldet, sondern hielt auch noch eine dazu bereite junge Frau zurück, die, wie er fühlte, für Größeres geschaffen war.) Zumindest ein Dutzend andere Romane und Dramen, die zu ihrer Zeit einige Reputation genossen, haben Charaktere präsentiert, die entweder Zeugen von Sims Hilferuf waren oder sich unter den Sieben fanden.
    Es gibt auch zahlreiche Lichtschnitte, Fotomontagen und zumindest eine bedeutende Symphonie. Drei der unbekannten Helden stehen in Sanrigals Meisterwerk Sim am Höllentor an der Seite des großen Kapitäns. Talinos Frau wird in Tchigorins Inaissa als Drogensüchtige und Pflichtvergessene dargestellt. Und in Mommsens Finale hilft ein zerlumpter Mann Sim an den Kontrollen der schwer beschädigten Corsarius , während ein verwundetes Mannschaftsmitglied hilflos auf Deck liegt und eine Frau, die sich ihren Lebensunterhalt auf den Straßen von Abonai verdient haben muß, auf dem Waffenstand die Knöpfe drückt.
    Ich nahm an, daß Sim seine neue Mannschaft wohl völlig überfordert hätte und das Ende, als es kam, plötzlich und vollständig gewesen wäre. Doch zum Teufel damit: Es war gute Kunst, wenn auch eine unwahrscheinliche Geschichte.
    Die Deserteure verlor man in den Wirren aus den Augen und wurden Objekte der Verachtung. Talino überlebte seinen Kapitän um fast ein halbes Jahrhundert. Es hieß, sein Gewissen habe ihm keine Ruhe gegeben, und er sei von einer erzürnten Öffentlichkeit von Welt zu Welt getrieben worden. Er starb auf Rimway, anscheinend dem Wahnsinn sehr nahe.
    In den historischen Aufzeichnungen konnte ich keine Erwähnung Inaissas finden. Barcroft besteht darauf, daß es sie gab, gibt jedoch keine Quelle an. (Er behauptet, mit Talino gesprochen zu haben, doch auch diese Aussage läßt sich nicht beweisen.) Es ist nicht bekannt, daß Talino selbst sie jemals erwähnt hätte.
    Historiker beschäftigten sich zwei Jahrhunderte mit dem Versuch, den Freiwilligen Namen zuzuordnen, und stritten sogar darüber, ob es in Wirklichkeit nicht sechs oder acht gewesen waren, die die letzte Fahrt mitgemacht hatten. Im Lauf der Jahre erhöhte sich der Status der Sieben über die Immanenz hinaus, bis sie schließlich zu Symbolen der edelsten Gesinnung der Konföderation wurden: der gegenseitigen Verpflichtung zwischen Regierung und ihren verzweifeltsten Bürgern.
     
    Ich traf Vorkehrungen, nach Hause zurückzukehren.
    Zum Glück waren meine Verbindungen mit der Welt, auf der ich in den vergangenen drei Jahren gelebt hatte, nur schwach. Es bereitete mir kaum Probleme, mein Geschäft aufzulösen, wonach ich Vorkehrungen traf, den größten Teil meiner Besitztümer zu verkaufen, und den Rest zusammenpackte. Ich verabschiedete mich von den paar Menschen, die mir etwas bedeuteten (und wir versprachen, wie wir es immer tun, uns gegenseitig zu besuchen). Das war der reinste Witz, wenn man bedenkt, wie weit Rambuckle von Rimway entfernt lag und wie sehr ich Sternenschiffe haßte.
    Am Tag meiner Abreise traf eine zweite Kommunikation von Brimbury & Conn ein. Diesmal handelte es sich um eine Hardcopy:
     
    Wir bedauern, Sie darüber informieren zu müssen, daß in Gabriels Haus eingebrochen wurde. Die Diebe nahmen einige elektronische Geräte, silberne Bestecke und ein paar andere Gegenstände mit. Nichts von bedeutendem Wert. Sie haben die Artefakte übersehen. Wir haben Schritte eingeleitet, um zu verhindern, daß sich dieser Vorgang wiederholt.
     
    Das schien mir ein seltsamer Zufall zu sein. Ich fragte mich, ob die Tanner-Akte sicher aufgehoben war, und überlegte, mich bei den Anwälten danach zu erkundigen, bevor ich die Reise nach Rimway antrat. Doch aufgrund der beträchtlichen Entfernung konnte ich nicht vor Ablauf von zwanzig Tagen auf Antwort hoffen. So tat ich die Ahnung als Produkt einer übermäßigen Phantasie ab und eilte nach Hause.
    Wie ich bereits erwähnt habe, verabscheue ich

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