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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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schön einheizen.«
    »Es wird doch nicht explodieren, oder?« Ich dachte an die Regal.
    »Das weiß ich ebensowenig wie du.«
    Minuten später sprangen die Maschinen der Corsarius an. Chase sah von der Navigationskonsole zu mir auf. »Ein historischer Moment, Alex. Willst du die Knöpfe drücken?«
    »Nein«, sagte ich. »Mach nur.«
    Sie lächelte und tat wie geheißen. Ich fühlte, wie sich das Schiff bewegte.
    »Sobald wir die Umlaufbahn verlassen haben«, erklärte ich, »gibst du alles, was wir haben. Vollen Schub.«
    »Alex«, sagte sie, »die Corsarius kann eine wesentlich höhere Beschleunigung verkraften als du und ich. Wir werden ziemlich schnell sein, aber längst nicht das herausholen, was das Schiff kann.« Der Außerirdische wurde größer. Er pulsierte nun in einem weichen blaugrünen Glanz; ich fühlte mich unwillkürlich an die Lichter eines Weihnachtsbaums erinnert.
    »Betriebsenergiespeicher bauen sich noch auf«, gab Chase durch. »Ich habe so was noch nie gesehen. Dieses verdammte Schiff hat vielleicht wirklich genug Durchschlagskraft, um dieses Monster da in die Luft zu jagen. Wenn es sein muß.«
    »Ich würde lieber vor ihm fliehen«, gab ich zu.
    Innerhalb von einer Stunde hatten wir den Orbit verlassen und beschleunigten, den Bug zum Feind gerichtet – denn dafür hielten wir beide das andere Schiff. Kurz darauf meldete Chase, daß der andere Raumer eine Kursänderung durchführte. »Um näher heranzukommen«, sagte sie.
    »Ausweichmanöver. Versuche, mindestens einen Abstand von zehntausend Kilometern zu halten.«
    »Ich tu, was ich kann.« Sie schaute grimmig drein. »Aber ich wünsche mir verdammt dringend, daß wenigstens einer von uns beiden weiß, was er tut.«
    Chase behielt recht – der Druck der konstanten Beschleunigung machte uns zu schaffen. Sie wirkte nach einer Stunde erschöpft, und ich wurde mir deutlich meines Herzschlags bewußt. Wir erhöhten die Sauerstoffzufuhr, und das half für eine Weile.
    Mittlerweile hatte sich der Abstand zwischen den beiden Schiffen verringert. »Es nähert sich schnell«, bemerkte Chase.
    »Sie werden nicht schießen. Sie sind nur aus dem Grund hier, die Corsarius zu bergen.«
    Aber so zuversichtlich war ich gar nicht, und Chase wußte das auch. Also warteten wir ab, während die Computer die Zeit heruntertickten.
    Die Komponenten des Aliens schienen sich in sich zu bewegen: wirbelnde Lichter und sich umkreisende topologische Formen. Es sah gespensterhaft aus, unwirklich. »Punkt des geringsten Abstands erreicht«, sagte Chase. »Justiert.«
    Der Computer meldete mit tiefer weiblicher Stimme: »Sie nehmen uns für Laserbeschuß in die Ortung.«
    »Mach weiter, Chase!«
    »Gottverdammt, Alex, wir haben was vergessen …«
    Sie wurde von einem Knall unterbrochen. Das Schiff machte einen heftigen Satz; Metall zerriß, und etwas explodierte. Sirenen heulten auf, und Warnlichter blinkten. Chase stieß eine Reihe von Flüchen aus. »Die Magneten«, rief sie. »Sie haben uns mit dem ersten Schlag lahmgelegt.« Sie sah mich düster an, und das Bild des Außerirdischen erreichte seine maximale Größe und entfernte sich. Rote Lichter auf den Status-Anzeigen wurden violett. »Das Schiff schottet sich selbsttätig ab, aber wir haben Probleme.« Sie schaltete den Alarm aus.
    »Was ist passiert?« fragte ich. Der Beschleunigungsandruck hatte nachgelassen. Beträchtlich.
    »Ich kann nichts dafür«, entschuldigte sie sich. »Sie haben ein Loch in unser Antriebssystem geschnitten. Und wenn du kein Experte für die Reparatur von Magnettriebwerkeinheiten bist, werden wir nicht mehr beschleunigen können.«
    »Aber wir halten doch unsere jetzige Geschwindigkeit, oder?«
    »Wir werden sogar noch leicht zulegen. Aber das hilft uns auch nicht weiter, wenn die anderen Burschen beschleunigen können. Sie werden weiterfliegen, den Planeten umkreisen und dann zurückkommen. Ganz gemächlich, wie es ihnen paßt. Und am wütendsten macht mich, daß das alles gar nicht nötig gewesen wäre!«
    »Warum nicht? Was meinst du?«
    »Das Problem ist, daß sich keiner von uns mit Raumschlachten auskennt. Wir haben einen Schutzschirm. Aber wir haben ihn nicht aktiviert!«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Jetzt weißt du, warum Gabe John Khyber mitgenommen hat. Der alte Experte für Kriegsschiffe. Er hätte so was Offensichtliches nicht einfach übersehen!« In ihren Augen standen Tränen. Nach allem, was wir durchgemacht hatten, sah ich sie zum erstenmal so entmutigt.
    »Was ist mit

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