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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dem Sternenantrieb? Irgendwelche Schäden?«
    Sie atmete tief durch und drückte auf einige Knöpfe. »Sternenantrieb-Zündung in nicht früher als dreiundzwanzig Stunden. Aber ich will verdammt sein, wenn ich wüßte, was ich da zünde. Verdammte Scheiße, wir hatten Zeit genug. Weißt du, was wir ausgefahren hatten? Die üblichen Navigationsschirme gegen Meteore! Wir können von Glück sprechen, daß sie uns keine Atombombe reingeknallt haben. So ein blöder Mist!«
    »Daran läßt sich jetzt nichts mehr ändern. Wieviel Zeit haben wir, bis sie uns einholen?«
    Chase zapfte den Computer an. »Etwa vierzehn Stunden.« Sie sank auf ihrem Sitz zusammen. »Ich glaube«, sagte sie, »es ist an der Zeit, die weiße Flagge rauszuhalten.«
     
    Sie hatte recht. Das riesige Schiff schwang um die Welt, die Sims Gefängnis gewesen war, und eilte uns hinterher.
    Wir gingen ins Heck und sahen uns die Magnettriebwerke an. Drei von ihnen waren durchgebrannt. »Es ist ein Wunder, daß wir überhaupt noch Beschleunigung haben«, bemerkte Chase. »Aber sie reicht einfach nicht.«
    Wir nutzten die uns verbleibende Zeit so klug wie möglich. Zuerst ließen wir uns vom Computer die Schutzschirme des Schiffs erklären. Ich hätte gern einen Test durchgeführt, kam aber zu dem Schluß, es wäre besser, wenn die Stummen nichts davon wüßten. Vielleicht nahmen sie an, daß sie nicht mehr funktionierten. Welche andere Erklärung gab es schließlich dafür, sie in einer Lage, in der wir dringendst auf Verteidigungsmaßnahmen angewiesen waren, nicht hochzufahren?
    Nachdem wir uns vergewissert hatten, wenn vielleicht auch zu spät, daß wir den Mistkerlen nicht völlig wehrlos ausgeliefert waren, sahen wir uns unsere Feuerkraft an.
    Während wir beobachteten, wie die Stummen näherkamen, studierten wir Pläne und sprachen mit Computern. Wir erfuhren Einzelheiten über ein verwirrendes Sammelsurium von Waffensystemen, die von vier verschiedenen Konsolen aus bedient werden konnten. Und ich begann zu verstehen, warum bei Fregatten eine Besatzung von acht Mann nötig war. »Wir können höchstens eins oder zwei dieser verdammten Dinger abschießen«, faßte Chase zusammen. »Wenn wir mehr Leute hätten, Leute, die wissen, was sie tun, könnten wir ihnen selbst jetzt noch einen ordentlichen Kampf liefern.«
    »Computer«, schlug ich vor. »Können die Stummen feststellen, daß wir Energie aufbauen?«
    »Unbekannt.«
    »Können wir die Energiespeicher an Bord ihres Schiffes orten?«
    »Negativ. Wir können nur äußere Strahlungen wahrnehmen, und ich kann Schlüsse aus ihrer Masse und ihrem Manövrierverhalten ziehen. Aber diese Schätzungen würden nur absolute Minimalwerte angeben.«
    »Dann wissen sie nicht, wieviel Energie wir haben?«
    »Unbekannt. Mir stehen keine Daten über ihre Technik zur Verfügung.«
    »Alex, worauf willst du hinaus?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber mir wäre es lieber, wenn sie uns für hilflos halten.«
    »Was macht das für einen Unterschied?« fragte Chase. »Sie haben ihre Schirme hochgefahren. Sie halten uns für gefährlich.«
    »Computer, was kannst du uns über die Energie des Feindes sagen?«
    »Die Corsarius wurde von einem verstärkten Laser extrem enger Konzentration getroffen. Die Energie, die erforderlich ist, um solch eine Wirkung zu erzielen, müßte um das mindestens Sechs-Komma-Fünffache höher sein als die uns zur Verfügung stehende. Analysen der elektromagnetischen Ströme und physikalischen Struktur deuten auf die Erzeugung eines quasimagnetischen Energiefelds für Verteidigungs- und vielleicht auch Angriffszwecke hin. Wahrscheinlich eine stärkere Version unserer Schirme. Wir wären gut beraten, beim Durchdringen der Verteidigungssysteme mit beträchtlichen Schwierigkeiten zu rechnen. Beim Antrieb scheint es sich um ein Standardmodell zu handeln. In den Strahlungsmustern sind Armstrong-Symmetrien zu finden, wie auch eine Magnetspur, wie sie für ein lineares Antriebssystem typisch ist …«
    Mehrere Stunden lang versuchten wir unseren Vorsprung vor den Stummen zu vergrößern. Doch sie beschleunigten mit einer viel höheren Rate als wir. Und schließlich informierte Chase mich leise, daß sie unsere Geschwindigkeit übertroffen hätten und sich nun näherten.
    Die blaugrünen Lichter auf den Schirmen wurden heller. Und als das Schiff näher kam, bremste es wieder ab, wahrscheinlich, um Kurs und Geschwindigkeit unseren Werten anzupassen.
    Uns beiden fröstelte, wenn wir an die Präzision

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