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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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suchen Sie?«
    »Hamel Wricht. Wahrscheinlich ein Antiquitätenhändler.«
    »Ah, ja«, sagte sie. »Von Antiquitäten weiß ich nichts, aber er hat dort draußen eine kleine Hütte. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    Ich mietete ein Snowbike und traf ein paar Minuten später vor Wrichts Hotel ein, einer weißroten, dreistöckigen Lodge mit jeder Menge Glas und etwa einem Dutzend Paar Skier, die auf der Veranda standen.
    Mehrere Leute kamen heraus, während ich das Haus beobachtete. Hauptsächlich Jugendliche, Studenten. Mehrere winkten, als sie an mir vorbeigingen, und eine junge Frau, die etwas zu viel getrunken zu haben schien, lud mich ein, sie zu begleiten.
    Ich ging auf die Veranda und klopfte an.
    Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf einen schlanken, bärtigen jungen Mann, der nicht viel älter zu sein schien als die Mitglieder der Gruppe, die gerade aufgebrochen waren. »Ich suche Hamel Wricht«, sagte ich.
    Er deutete eine Verbeugung an und trat zurück, um mich durchzulassen. »Kenne ich Sie?«
    »Mein Name ist Benedict«, sagte ich voller Erwartungen. »Ich bin wegen Leisha Tanner gekommen.«
    »Wegen wem?« Er wirkte ehrlich verblüfft. Und er sah auch nicht aus wie jemand, der ein Interesse an den schöneren Dingen dieser Welt zu haben schien.
    »Sie haben eine Ausgabe Ihrer Tagebücher«, beharrte ich.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, mein Herr.«
    Offensichtlich hatte ich den Falschen vor mir. »Gibt es hier irgendwo einen anderen Hamel Wricht?« fragte ich. »Ihren Vater vielleicht?«
    »Nein.« Er wollte sich abwenden.
    »Haben Sie nicht auf ein Kaufgesuch von Material über Leisha Tanner geantwortet? Sie haben gesagt, Sie hätten eine Ausgabe ihrer Tagebücher.«
    »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln«, sagte er. »Ich habe mit so was nichts zu tun. Ich vermiete Ferienwohnungen. Wollen Sie eine?«
    Draußen rief ich Jacob über das Netz und berichtete ihm, was geschehen war. Es meinte, es sei ziemlich ungewöhnlich.
    »Was Besseres hast du dazu nicht zu sagen?« fragte ich.
    »Anscheinend war die Nachricht gefälscht. Sei lieber auf der Hut.«
    Das war ein unbehaglicher Gedanke.
    »Jemand wollte dich von hier weglocken«, fuhr Jacob fort. »Muß ich darauf hinweisen, daß wir es mit Leuten zu tun haben, die auch vor einem Einbruch nicht zurückschrecken? Wenn dein Onkel einer Sache auf der Spur war, die einen gewissen Wert hat, könnte dich vielleicht jemand aus dem Weg schaffen wollen.«
    »Warum hat er mich zu diesem Zweck um den halben Globus geschickt?«
    »Unfälle passieren immer wieder«, sagte er. »Und besonders häufig, wenn man auf Reisen ist. Ich sehe wahrscheinlich zu schwarz, aber sei bitte vorsichtig.«
     
    Die Flugpläne waren ungünstig, und es dauerte volle dreißig Stunden, bis ich wieder in Andiquar war. Niemand unternahm einen Anschlag auf mein Leben, wenngleich ich unter meinen Mitreisenden jede Menge verdächtige Gestalten ausfindig machte. Ich ertappte mich sogar bei der Frage, ob ›sie‹ (wie ich meine Widersacher nun bezeichnete) bereit wären, das Interkontinentalflugzeug zu vernichten und alle Passagiere zu töten, nur um mich zu erwischen. Ich überlegte diese Möglichkeit hin und her, während ich regelmäßig nach irgendeinem Anzeichen lauschte, daß die Magneten ihren Geist aufgaben oder eine Tragfläche abfiel.
    Ich zog sogar die wilde Möglichkeit in Betracht, daß Gabe ermordet worden war.
    Nein. Ich schob den Gedanken von mir. Lächerlich.
    Nichtsdestotrotz war ich froh, als ich die Füße wieder auf festen Boden setzte.
    Es war spät am Abend, als mein Taxi den Melony überquerte und zum Landeanflug auf Northgate ansetzte. Als das Haus in Sicht kam, wußte ich, daß etwas nicht in Ordnung war. Die Fenster waren dunkel. Jacob mochte es gern hell. Außerdem war er darauf programmiert, das Wohnzimmer behaglich zu beleuchten, wenn ich aus dem Haus war.
    »Jacob«, sagte ich in den Komlink. »Bitte das Licht an.«
    Keine Reaktion. Nicht einmal eine Trägerwelle.
    »Jacob?«
    Dort, wo keine Lampen mehr standen, lag die Straße in völliger Dunkelheit. Wir landeten auf einer frischen Schneeschicht. Der Taxameter berechnete mein Fahrgeld und gab die Karte zurück. »Danke, Mr. Benedict«, sagte er. »Guten Abend.«
    Ich war draußen, bevor sich die Tür ganz geöffnet hatte, ging schnell die Seite des Hauses entlang und trat auf die Veranda. Die Tür öffnete sich auf meine Berührung. Das

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