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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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lange Zwielicht
     
    »Und du hast sie nicht gebeten, dir zu erklären, warum sie sich so aufgeregt hat?«
    »Nein, Jacob. Sie schien wirklich nicht in der Stimmung zu sein, um Fragen zu beantworten.«
    »Ich sehe einen Zusammenhang. Erinnerst du dich an die Behauptung, Artis Llandmans Expedition sei von einer Vorrichtung der Ashiyyur vernichtet worden? Deine Quinda Arin scheint besorgt zu sein, du wärest auf diesbezügliche Informationen gestoßen.«
    »Aber welche? Ich weiß doch gar nichts.«
    »Ich würde sagen, sie ist anderer Meinung. Auf jeden Fall habe ich einige Neuigkeiten. Vielleicht können wir mehr Informationen über die Tanner bekommen. Vielleicht finden wir heraus, was sie während der fehlenden Jahre getan hat. Bitte beachte den Monitor.«
    Das Licht wurde schwächer, und eine Nachricht entstand:
     
    ANG/54/Y66133892/r 261 MARNET PLAGE, TEUF-MANOIL MR. BENEDICT, ICH HABE MATERIAL ÜBER LEISHA TANNER, DAS SIE VIELLEICHT INTERESSIEREN WIRD. ICH BIN IM BESITZ EINER BEGLAUBIGTEN KOPIE IHRER TAGEBÜCHER DER JAHRE 1202-1209. ICH WERDE DIESES DOKUMENT WEDER KOPIEREN, NOCH WERDE ICH ES AUS MEINEN HÄNDEN GEBEN. WENN SIE DARAN INTERESSIERT SIND, ES IN HINSICHT EINES MÖGLICHEN ERWERBS ZU ÜBERPRÜFEN, MELDEN SIE SICH BITTE ÜBER DEN OBENSTEHENDEN KODE.
    HAMEL WRICHT
     
    »Es kam diese Nacht an. Eine Antwort auf eine allgemeine Anfrage, die ich vor ein paar Tagen ausgab. Doch jemand wird das Manuskript holen müssen.«
    »Warum? Klinken wir uns einfach ein und sehen es uns an.«
    »Das habe ich bereits vorgeschlagen.« Jacob ließ eine zweite Nachricht über den Schirm rollen, deren Kern lautete: IHR VORSCHLAG SETZT DAS ARTEFAKT EINEM MÖGLICHEN KOPIEREN AUS. ICH BEDAUERE, IHN ABLEHNEN ZU MÜSSEN.
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, sagte ich. »Wir könnten nur kopieren, was wir sehen. Und das wäre nicht viel.«
    »Soll ich eine weitere Nachricht schicken?«
    »Ich spreche selbst mit ihm.«
    »Er ist nicht dem Netz angeschlossen, Alex. Du kannst ihn nicht direkt erreichen. Außer vielleicht über den Transkom.«
    »Versuch’s«, sagte ich. »Wo ist das nächste Terminal?«
    »In einem Hotel in Teufmanoil. Ich habe angenommen, daß du antworten möchtest, und bereits dort nachgefragt. Sie sagen, die Adresse sei irgendwo außerhalb der Stadt, und sie müßten jemanden dorthin schicken, um ihn zu holen. Sie klangen nicht besonders begierig darauf.«
    »Ein Einsiedler«, murmelte ich. »Handelt es sich dabei um etwas anderes als die Notizbücher ? Hat sie auch Tagebücher geführt?«
    »Anscheinend«, sagte Jacob.
    »Bei all ihren Aufzeichnungen ist es ein Wunder, daß sie noch für etwas anderes Zeit hatte. Find heraus, wieviel Wricht für das Ding haben will, und kaufe es.«
    »Alex.« Jacob schlug einen Ton an, der vermuten ließ, daß er mir Vernunft einreden wollte. »Wie du sehr wohl selbst weißt, sind Artefakte dieser Natur ungewöhnlich kostspielig. Und es besteht sehr wohl die Möglichkeit, daß es sich nicht einmal um echte Unterlagen handelt.« Die Nachricht verschwand vom Schirm. »Ich will dir nicht sagen, wie du deine Geschäfte zu führen hast …«
    »Danke, Jacob. Wo ist Teufmanoil?«
    »In den Suljas.«
    Er konnte seine Erheiterung nicht ganz verbergen. Die Suljas lagen eine halbe Erdkugel entfernt. »Na schön«, sagte ich. »Ich werde mit ihm sprechen.«
    »Gut«, sagte Jacob. »Ich habe den Spätnachmittagflug gebucht.«
    Ich überquerte zwei Ozeane und landete gegen Mitternacht örtlicher Zeit in Wetherspur an der östlichen Flanke des Suljagrats. Hier, hoch oben in der nördlichen Hemisphäre, war es ziemlich kalt. Als ich aus der Interkontinentalrakete trat, hing buchstäblich schwerer Frost in der Luft. Ich hatte den Eindruck, gegen eine Mauer gelaufen zu sein.
    Ich erwischte einen Luftbus und war am Morgen in Teufmanoil. Es war ein Wintersportort, ein Skidorf. Trotz des eisigen Wetters lag nur wenig Schnee auf den Hängen. Die Sonne strahlte hell in einem wolkenlosen Himmel, und die Straßen waren voll von Leuten auf ihrem Weg zu den Skigebieten.
    Das Fremdenverkehrsamt befand sich in der Lobby des Busbahnhofs.
    Eine Frau mittleren Alters hieß mich lebhaft im Tal des Silbergipfel-Skigebiets willkommen und stellte einen Becher Kaffee vor mich hin.
    Ich akzeptierte dankend und nannte ihr Wrichts Adresse. Sie gab sie in den Computer ein, und ein blauer Stern erschien auf der Karte an der Wand hinter ihr, etwa sechs Kilometer westlich von der Stadt. »Marnet Place«, sagte sie. »Wen

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