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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es in meinem Leben einen Jerry Unterkefler gegeben, aber er war mir nicht gerade wie ein besonders heißblütiger Mensch vorgekommen.
    Letztes Jahr, während der Polaris- Geschichte, als gleich mehrere Anschläge auf unser Leben verübt worden waren, hatten wir die Sicherheitssysteme auf den neuesten Stand gebracht. Ich wollte das Paket gerade öffnen, als sich die Modernisierung auszahlte. Jacob wies mich an, das Paket ganz vorsichtig abzustellen, Alex zu warnen und zusammen mit ihm das Haus zu verlassen.
    Eine Stunde später standen wir draußen auf dem Rasen, während die Polizei das Paket abtransportierte. »Räumungsnanos«, erklärte Fenn. »Sie hätten das Haus in ungefähr vier Minuten in einen Park mit drei Steinbänken verwandelt.« Er sah mich an. »Sie wären eine der Bänke gewesen.«
    Das war nicht sehr beruhigend.
    »Wer könnte wollen, dass Sie beide sterben?«, fragte er.
    Wir hatten keine Ahnung, wer so weit gehen würde, uns zu ermorden. Wir verbrachten noch eine Stunde mit ihm, beantworteten Fragen und versuchten, Verdächtige auszumachen. Wir erzählten ihm von der Seeker und von Josh Gorbin. Und von Ollie Bolton.
    »Denken Sie, Bolton steckt dahinter?«
    Alex sagte, er wisse es nicht. Ich bin kein Anhänger von Bolton, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er versuchen würde, irgendjemanden umzubringen. »Wie kommt man an diese Dinger?«, fragte ich. »Die Nanos.«
    »Das werden wir ermitteln. Sie sind für industrielle Zwecke entwickelt worden. Da ist nicht schwer ranzukommen. Leider.«
    In dieser Nacht machten sie Jerry Unterkefler ausfindig und schleiften ihn zur Befragung in die Stadt. Es war tatsächlich schön, ihn wiederzusehen, aber ich wusste, dass er nichts mit der Sache zu tun hatte.
    Fenn rief an, um uns zur Vorsicht zu mahnen. Wir sollten keine Risiken eingehen und ihn umgehend informieren, wenn wir uns bedroht fühlen sollten.
    Die Wahrheit war, dass wir uns schon jetzt bedroht fühlten und froh waren, dass uns ein weiterer Flug mit der Belle-Marie bevorstand.
     
    Zwei Männer aus der technischen Abteilung brachten das Teleskop an, das sie ein Martin nannten, nach Chris Martin, von dem angenommen wurde, dass er der erste Mensch war, der diesen speziellen Typ benutzt hatte. Damals, in alten Zeiten. Sie schlossen es an die KI des Schiffs an, führten einige Tests durch und erklärten uns, alles sei so weit in Ordnung.
    Dieses Mal flog Alex natürlich mit. Wir meldeten uns für einen Abflugtermin am Morgen an, konnten aber für die Nacht davor keine Zimmer in einem der Hotels auf Skydeck bekommen, also waren wir gezwungen, an Bord zu schlafen. Unser Abendessen nahmen wir im Karl’s ein, einem ruhigen dellacondanischen Restaurant und Alex’ Lieblingslokal auf Skydeck. Wann immer wir hier sind, versucht er, Zeit für ein Essen im Karl’s einzuplanen. Danach ging er zurück aufs Schiff, während ich mich auf die Suche nach der nächsten Party machte. Ich fand eine und kehrte erst wenige Stunden vor dem Abflug auf die Belle-Marie zurück. Doch das machte nichts. Wenn wir die Station erst verlassen hatten, brauchten wir neun Stunden zum Laden, also hatte ich noch genug Zeit zu schlafen. Alex war wach, als ich ankam, und sah mich missbilligend an. Aber er sagte nichts.
    Ich hatte Belle die Zielkoordinaten bereits gegeben, bevor wir zum Essen gegangen waren. Belles maximale Reichweite innerhalb eines einzigen Sprungs lag knapp unter tausend Lichtjahren. Tinicum 2116, unser Zielstern, war sechzehnhundert Lichtjahre entfernt. Also würden wir zwischendurch Pause machen und neu laden müssen. Die ganze Reise, vom Abflug von Skydeck bis zur Ankunft in der Nähe des Zielsystems, würde knapp neunzehn Stunden dauern. Im Gegensatz zu den sechs Wochen, die die Falcon unterwegs gewesen sein musste.
    Ich duschte, zog mich um und saß auf meinem Platz, als die Flugüberwachung signalisierte, dass uns noch fünfzehn Minuten bis zum Start blieben. Die Magnetklammern packten zu und schoben uns in die Warteschlange.
    Vor uns war ein Passagierschiff mit einer Kapazität von etwa dreißig Personen. Vielleicht Urlaubsreisende. Ich sah zu, wie es startete. Dann waren wir an der Reihe.
    Alex saß auf dem Sitz rechts neben mir. Er war ungewöhnlich schweigsam gewesen, und während dieser letzten Sekunden vor dem Abflug ruhte sein Blick ständig auf mir. »Bist du sicher, dass du wach bist?«, fragte er.
    Auf dem Weg zu unserer Sprungposition ließen wir eine Sim laufen und spielten ein bisschen Schach.

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