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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ich bin kein echter Gegner für ihn. Was vermutlich gut ist, denn er nimmt das Spiel wirklich ernst. Außerdem erfreuten wir uns an einer Theaterfassung des Musicals Die zweite Begegnung.
    Am späten Nachmittag, Schiffszeit, war der Quantenantrieb vollständig geladen, also führten wir den ersten Sprung durch. Für die Schiffsysteme ist es weniger belastend, nicht die volle Reichweite auszuschöpfen. In diesem Fall, mit einem Zielpunkt in einer Entfernung von sechzehnhundert Lichtjahren, teilte ich die Gesamtdistanz einfach in zwei gleich lange Abschnitte.
    Wir kamen mitten im Nirgendwo heraus, irgendwo in der tiefen Dunkelheit zwischen den Sternen.
    Ich leitete den nächsten Ladevorgang ein und sagte Alex, dass wir ungefähr gegen 0200 Uhr springen konnten. Nicht gerade das beste Timing.
    Ich nehme an, wir wären hellwach gewesen, bereit, loszulegen, wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, in die unmittelbare Nähe der Seeker zu springen. Aber auf uns wartete noch eine lange Suche, und das wussten wir. Also beschlossen wir, den Sprung zu verschieben und ordentlich auszuschlafen, um am Morgen in Richtung Tinicum weiterzuziehen.
    Nach dem Abendessen sah Alex sich eine Expertenrunde an, die über politische Fragen debattierte (wir hatten ein paar Chips mitgenommen, um die Schiffsbibliothek aufzubessern). Ich vergnügte mich eine Weile mit einer VR, einer jener interplanetarischen Reisesimulationen, bei denen man auf seinem Stuhl sitzen kann und durch die Ringe von Gasriesen segelt, während ein Begleitkommentar erklärt, wie sie entstanden sind und warum sie aussehen, wie sie aussehen. Ich sank zu einer Nova hinab, was irgendwie weniger beunruhigend war, als in die Atmosphäre von Neptun zu stürzen. Der Sprecher meinte, dies wäre eine wundervolle Welt, was mir verriet, dass er nie dort gewesen war. Offen gestanden, ich auch nicht, aber ich hatte andere Orte dieser Art gesehen, und Sie dürfen mir glauben, wenn man sie aus der Nähe zu sehen bekommt, denkt man nicht mehr in ästhetischen Kategorien.
    Ich las noch eine Stunde, und gegen Mitternacht, nachdem ich Belle angewiesen hatte, mich nicht zu wecken, schlief ich ein. »Wenn wir mit dem Laden fertig sind«, sagte ich ihr, »muss ich das nicht wissen.«
    »Okay, Chase«, sagte sie. Sie war neben mir erschienen, sah aus wie zwanzig, ein wenig spröde, aber attraktiv, und trug ein Paar Flügel.
    »Hast du was Besonderes vor?«, fragte ich.
    Sie lächelte. »Ich fand immer, die Leute sehen mit Flugausrüstung exotischer aus.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf hätte antworten können. »Weck mich nicht«, sagte ich also, »solange es keine Probleme gibt.«
    Aber das half nicht viel. Wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist, ändert sich das Maschinengeräusch leicht, und ich bin konstitutionell außerstande, es zu überhören und weiterzuschlafen.
    Den zweiten Sprung führten wir wie geplant durch, nachdem wir beide aufgestanden und wieder ganz wach waren. Lichter flammten auf und färbten sich grün. Meine Innereien protestierten ein wenig. Das tun sie manchmal in der Übergangsphase. Dieses Mal fanden wir eine Sonne vor, die Belle als Tinicum 2116 identifizierte.
    Das war das System, das die Falcon hätte anfliegen sollen, aber, wollte man ihrem Bericht glauben, nicht angeflogen hatte.
    »Wir sind drei Komma ein AE von dem zentralen Himmelskörper entfernt«, sagte Belle. »Halbe Entfernung bis zur Biozone.«
    »Okay. Fangen wir mit einem Langreichweitenscan an. Wir müssen herausfinden, wie das Planetensystem aussieht.«
    »Passe Kurs an«, meldete Belle. »In das Systeminnere.«
    »Und wir sollten das Martin in Betrieb nehmen. Nachschauen, ob da draußen irgendetwas ist, das aussieht wie ein treibendes Schiff.«
    Die Technik des Martin war recht einfach. Es war ein Drei-Meter-Teleskop, mit dessen Hilfe sich quadratische Abschnitte des Himmel in einem Winkel von zehn Grad betrachten ließen. Es nahm ein Quadrat pro Minute vom ultravioletten bis zum mittleren Infrarotbereich auf, und die Ergebnisse wurden gespeichert. Auf diese Weise konnte der ganze Himmel binnen sechs Stunden bildlich erfasst werden, ehe der Prozess von neuem begann.
    Das erlaubte uns, einen Katalog aller sich bewegenden Objekte, Planeten, Monde, Asteroiden und so weiter anzulegen. Das Objekt, das wir suchten, musste eine reflektierende Oberfläche haben. Und damit eine hohe Albedo, das Maß für das Rückstrahlvermögen diffus reflektierender Oberflächen. Wenn es wirklich da draußen war, dann

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