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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sagte ich. »Wenn alles so bleibt, werden sie in ein paar Millionenjahren vermutlich verschwunden sein.«
    »Es scheint große Lebensformen im Wasser zu geben«, sagte Belle.
    »Erfrieren die nicht?«, fragte Alex. »Wie sieht das Jahr auf dieser Welt aus?«
    »Annähernd einundzwanzigeinhalb Standardmonate lang. Über einen Zeitraum von neun Monaten sind die Temperaturen erträglich. Sogar angenehm. Während der kältesten sechs Monate gefrieren die Ozeane zum Teil. Bis zu welcher Tiefe, kann ich nicht ermitteln. Vermutlich bis zu hundert Metern. Das würde die Lebewesen gegen den enormen Wärmeverlust isolieren.«
    »Und den Meeresbewohnern damit eine Überlebenschance bieten.«
    »Ja.«
    »Kannst du erkennen, um welche Art von Leben es sich handelt?«
    »Nein. Ich kann Bewegung erkennen, aber ich habe noch keine Details.«
    Es gab keine Anzeichen für eine Besiedelung. Keinen Hinweis darauf, dass je irgendjemand einen Fuß auf diese Welt gesetzt hatte. Das Land war von Vegetation bedeckt. Dschungel, wie es aussah. Wir sahen keine großen Tiere. Tatsächlich sahen wir überhaupt keine Landtiere.
    Wir sanken in eine niedrigere Umlaufbahn, und Alex starrte auf die Welt hinunter. Aus dieser Höhe sah sie warm und einladend aus, ein idyllischer Ort, ideal für eine Besiedelung.
     
    Es gab ein paar verstreute Wüstenflecken. Davon abgesehen sahen wir, wenn wir die Landflächen betrachteten, nichts als Dschungel.
    »Ich begreife es nicht«, sagte ich. »Dieses Ding ist regelmäßig gerade einen Steinwurf von der Sonne entfernt. Wie überlebt das Zeug da bloß? Warum ist nicht das ganze Land eine Wüste? Oder verkohlter Fels?«
    »Während der periodischen Annäherung an die Sonne herrscht auf dem Planeten ein heißes, feuchtes Klima. Perfekte Voraussetzungen für einen Dschungel. Und wie ich schon sagte, liefern die Wolken einen einigermaßen wirkungsvollen Hitzeschild.«
    Alex hatte andere Dinge im Sinn. »Belle, siehst du irgendwo einen Hinweis auf eine Bebauung? Häuser? Straßen? Vielleicht eine Hafenanlage? Irgendwas Derartiges?«
    »Negativ. Allerdings wäre es für eine eindeutige Aussage notwendig, den ganzen Planeten zu scannen.«
    »Allerdings.«
    »Im Moment liegen die Temperaturen auf mittlerer Breite zwischen dreiundzwanzig und etwa fünfzig Grad Celsius.«
    »Ein bisschen warm«, meinte Alex.
    »Die Atmosphäre besteht aus Stickstoff, Sauerstoff und Argon. Atembar. Vielleicht etwas zu reich an Sauerstoff. Der Luftdruck in Bodennähe dürfte im Bereich von etwa tausend Millibar liegen.«
    »Wie zu Hause.«
    »Ich kann keinen Grund erkennen, warum es nicht so sein sollte.«
    Alex starrte den Dschungel an. »Was meinst du, Chase?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand hier würde leben wollen.«
    Belle zeigte sich, dieses Mal in ihrer ältlichen, mütterlichen Bibliothekarinnenrolle mit faltigem Gesicht, weißem Haar und einem besänftigenden Lächeln. »Ich stelle vulkanische Aktivität in der südlichen Hemisphäre fest.«
     
    Ich musste mit jemandem reden, also rief ich Harry Williams auf. Er tauchte auf dem Sitzplatz zu meiner Rechten auf, lächelte entspannt und sagte Hallo. Er war ein großer Mann, zumindest war der Avatar recht groß, und er sah sich auf der Brücke um, als wäre er hier zu Hause.
    »Verdammt schönes Schiff haben Sie da«, sagte er. »Ich wünschte, wir hätten so eins gehabt.«
    Ein weißes Jackett mit hohem Kragen bildete einen scharfen Kontrast zu seiner dunklen Haut. Er war salopp gekleidet, ein Mann, der sich für einen Spaziergang im Park zurechtgemacht hatte. In seinen Augen und in dem ausgeprägten Kinn zeigte sich die Stärke eines Mannes, dem man lieber nicht in die Quere kommen wollte.
    »Wo sind wir?«
    »Tinicum 2116.«
    »Wo?«
    Die Bezeichnung konnte er nicht kennen. Das Katalogsystem war mehrere Male geändert worden. Ich zeigte ihm das Sichtfenster. »Wir dachten, das hätte vielleicht Margolia sein können.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    Ich zeigte ihm einige Nahaufnahmen. Dschungel. Und wieder Dschungel.
    »Nein«, sagte er. »Das ist es nicht. Margolia war eine Sommerwelt. Grün und feucht mit klarem Himmel, tiefen Wäldern und mächtigen Ozeanen.«
    »Ich wünschte, Sie wüssten, wo sie war.«
    »Ich auch.«
    »Würden Sie sie erkennen, wenn Sie sie sähen?«
    »Nein. Ich habe keine Daten darüber.« Ein schmerzlicher Ausdruck trat in seine Augen. »Warum denken Sie, sie wäre in diesem System?«
    Ich versuchte, es ihm zu erklären, aber er

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