Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
davon ließ sich öffnen.
    Alex wählte willkürlich eine aus, und ich öffnete sie mit Hilfe eines Lasers. Als ich sie aus dem Rahmen zerrte, sah ich eine Bewegung jenseits der Tür. Alex zuckte zusammen. Ich schätze, mir ging es genauso.
    Es war treibender Müll, der sich überall im Raum verteilte, und wir brauchten eine Weile, bis uns klar wurde, dass auch ein toter Körper dabei war. Oder das, was davon übrig geblieben war. Wir sahen zu, wie die Teile ein Schott emporkrochen und schließlich über die Decke wanderten, während das Schiff sich drehte.
    Es war nicht genug übrig, um festzustellen, ob der Leichnam zu Lebzeiten Mann oder Frau gewesen war, ein Erwachsener oder ein Kind. Wir standen eine endlose Minute lang da, versuchten, ihn nicht zu beachten, und schwenkten unsere Lampen durch den Raum. Andere Objekte trieben herum, Plastikteile, Teile von Möbeln, ein Kamm und Fetzen von Gott weiß was.
    »Bleib dicht bei mir«, sagte Alex. Ich wünschte, wir hätten die Tür wieder an ihren Platz bringen und den Raum wieder versiegeln können.
    Wir gingen einen Korridor hinunter, der mit weiteren Korridoren verbunden war, von denen wiederum Türen abzweigten. Wir öffneten eine weitere Kabine und fanden sie fast im gleichen Zustand vor, dieses Mal aber ohne Bewohner. »Sieht so aus, als wären die Kabinen für jeweils zwei Personen gedacht«, sagte Alex. »Die Kapazität war wie hoch, etwa neunhundert?«
    »Ja.«
    »Die Quartiere dürften nicht schlecht gewesen sein. Ich hatte mir vorgestellt, dass mehr Leute auf weniger Raum untergebracht gewesen wären.«
    »Alex«, sagte ich, »warum gehen wir nicht direkt nach achtern? Nachsehen, ob wir rausfinden können, was passiert ist.«
    Er trat zur Seite und machte mir Platz. »Geh voraus.« Er wirkte ungewöhnlich kleinlaut. Im Grunde war er eigentlich ein bisschen großspurig. Er ist gut, und das weiß er. Aber er gibt sich Mühe, dieses Wissen nicht zu zeigen. Während unserer ersten Stunde an Bord der Seeker schien es ihn jedoch gänzlich im Stich zu lassen. Er wirkte beinahe überwältigt.
    Wir gingen nach achtern, entdeckten weitere schwebende Bruchstücke und Körperteile von Passagieren. Schwer zu sagen, wie viele es waren.
    Und wir fanden Waschräume, Gemeinschaftsräume, VR-Kabinen und einen Fitnessbereich. Überall waren englische Schilder. Ich übermittelte sie Belle, und sie übersetzte: AUSGANG, DECK 5, IM NOTFALL DRÜCKEN, DAMEN.
    Die inneren Luftschleusen hatten sich geschlossen, vermutlich, als die Maschinen in die Luft gegangen waren. Aber jemand, sehr wahrscheinlich Wescott, hatte sich mit Laser durchgebrannt. »Davon abgesehen«, sagte ich, »scheint es im vorderen Bereich keine Schäden zu geben, die auf den Unfall zurückgehen. Jeder an Bord hätte überlebt, bis der Sauerstoff erschöpft gewesen wäre.«
    Die Türen im hinteren Bereich lagen weiter auseinander. Wir öffneten eine davon und blickten in eine Akzelerationskammer. Zwanzig Liegen, vier in die eine, fünf in die andere Richtung nebeneinander.
    Alle belegt.
    Mein Gott.
    Ich dachte an Mattie Clendennon. »Ein totes Schiff.« Ihre graugrünen Augen waren riesengroß geworden, als sie es gesagt hatte. »Voll belegt.«
    Die sterblichen Überreste waren größtenteils immer noch angeschnallt, aber Teile der Leichen waren abgetrennt und trieben durch den Raum. Einige der Opfer hatten sich von ihrem Platz gelöst.
    Wir bekamen eine bessere Vorstellung davon, wer sie gewesen waren.
    »Kinder«, sagte Alex.
     
    Wir fanden während der nächsten paar Minuten noch drei weitere Orte wie diesen, alle voller Kinder. Danach ließen wir die Türen geschlossen.
    Wir waren dankbar, als wir endlich den Technikbereich erreicht hatten. Das Schott war von der Wucht der Explosion weggerissen worden, die Maschinen waren geschwärzt, schienen aber sonst noch relativ intakt zu sein. Die Sternenantriebseinheit war explodiert. Der Schaden war so groß und die Schiffstechnik so fremd, dass ich unmöglich genau erkennen konnte, was passiert war. »Ich würde sagen, sie haben versucht, in den Hyperraum vorzudringen oder ihn zu verlassen.«
    Er nickte.
    »Obwohl das auch schon egal ist«, fügte ich hinzu.
    »Nein«, sagte Alex. »Es ist nicht egal. Wenn wir herausfinden können, was hier passiert ist, dann können wir vielleicht auch feststellen, wo Margolia ist.«
    Ich ging nicht darauf ein. Mich kümmerte wenig, wo Margolia war, zumindest in diesem Moment. Und ich weiß, dass diese Kinder vor Tausenden von

Weitere Kostenlose Bücher