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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Sechs Jahrhunderte.« Er wies Jacob an, den Ausschnitt des Eckpfeilers zu vergrößern. »Unglaublich.«
    Es begann dunkel zu werden draußen. Bei uns draußen. Regenwolken türmten sich auf. »Sonst noch etwas?«, fragte er.
    »Sie haben ein Monument gefunden. Vielleicht war das der Ort, an dem die Siedler zum ersten Mal einen Fuß auf den Boden gesetzt haben. Aber das ist schwer zu sagen. Alles ist schon so zerfallen.«
    »Wie sieht es aus?«
    Die Lichter flackerten, und wir standen neben steinernen Bruchstücken, die mit größter Sorgfalt wieder zu einer Wand zusammengesetzt worden waren. Auch Fragmente einer Inschrift waren zu sehen, die, übersetzt, bedeuteten, An diesem Ort und im Namen von und Fuß. Und eine Null. Vor der Null war noch eine andere Ziffer, wahrscheinlich eine Neun oder eine Acht. Gefolgt von n. Chr. »Christliche Zeitrechnung«, erklärte Windy.
    »Es bezieht sich auf die Erde«, erläuterte Alex zu meiner Erleichterung.
    »Wir nehmen an«, fuhr sie fort, »dass die Kolonisten im Januar 2690 eingetroffen sind. Ungefähr. Emil sagt, es sei unwahrscheinlich, dass sie sich auf die terrestrische Zeitrechnung stützten, es sei denn, es ging um Ereignisse, die einen terrestrischen Bezug hatten. Und ihnen fällt nur eines ein.«
     
    Kurz vor Feierabend meldete sie sich erneut über das Netz. »Ich habe noch etwas erfahren. Emil sagt, er glaubt, er hat die Bodenstation für den Anflug aus dem Orbit gefunden. Sie liegt in der südlichen gemäßigten Zone.«
    »Jacob«, sagte Alex, »zeig uns die Karte.«
    Mir war nicht einmal klar gewesen, dass wir eine hatten. Ein Globus von Margolia erschien vor unseren Augen. Er zeigte uns die inzwischen vertrauten Inselkontinente, die Flüsse und Bergketten. Die Basis am Südpol war ebenso markiert wie die verschiedenen anderen Fundorte, die die Mission entdeckt hatte.
    Windy beschrieb uns, wo die Bodenstation war, und Jacob markierte eifrig die Position. »Sie lag direkt außerhalb einer großen Stadt.«
    Schön. Und nicht überraschend. »Irgendeine Spur von der Landefähre?«
    »Nein«, sagte Windy. »Sie haben das Gebiet ziemlich eingehend untersucht. Emil sagt, der Dschungel könnte sie verschlungen haben. Hat es an Bord der Seeker eine Landefähre gegeben?«
    »Ja«, sagte Alex. »Die gab es.« Er beendete das Gespräch und sah mich an und wartete darauf, dass ich irgendetwas sagte.
    Was wollte er von mir? »Warum grinst du so?«, fragte ich. »Was soll das Getue wegen der Landefähre?«
    »Wo ist sie?«
    »Zerfallen«, sagte ich. »Ein Teil des Dschungels.«
    »Wie sind sie von der Orbitalstation runtergekommen?«
    »Wie ist wer von der Orbitalstation runtergekommen?«
    »Wer immer die Bremerhaven losgemacht hat.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie überhaupt nicht runtergekommen. Vielleicht sind sie …«
    »Richtig«, sagte er. »Vielleicht sind sie an Bord des Schiffs gewesen.«
    »Nein. Das Schiff war nicht funktionstüchtig.«
    »Wo ist dann die Landefähre?«
    »Irgendwo auf dem Planeten. Sie werden sie schon noch finden. Wahrscheinlich liegt sie irgendwo begraben.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte er.
    »Und die wäre?«
    »Chase, ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust.«
    Ich seufzte. Hörbar. »Okay.«
    »Ich habe mit jedem Historiker, jedem Bibliothekar und jedem Archivar gesprochen, der mir in den Sinn gekommen ist.«
    »Worüber?«
    »Über alles, was uns weiterhelfen könnte. Ich möchte, dass du etwas überprüfst.«
    »Okay.«
    »Du warst schon mal auf der Erde, oder? Nein? Ein historischer Ort. Wird Zeit, dass du sie einmal besuchst.«

 
Siebenundzwanzig
     
     
    Der Sirenenruf der Heimatwelt erreicht uns alle, ganz gleich, wie weit wir fortgegangen sind, ganz gleich, wie lange wir schon fort sind. Und wenn wir, unausweichlich, zu ihr zurückkehren, singt sie für uns. Wir kamen aus ihren Wäldern oder krochen aus ihren Meeren an Land. Sie ist in unserem Blut, zum Guten wie zum Bösen.
    Ali Barana
    Am Arcturus links, 1411
     
    Die Erde.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, Sol aus der Nähe zu sehen. Begleitet von seinem zerfurchten Mond, trieb der Planet mit seinen Kontinenten in der Leere, Kontinente, deren Umrisse mir vertraut waren, obwohl ich nie zuvor dort gewesen war. Es war beinahe, als würde ich nach Hause kommen.
    Harmony, die gigantische Orbitalstation, schimmerte in der Nacht. Harmony war die zuletzt erbaute Station in einer langen Reihe von Orbitalstationen. Angefangen hatte sie vor ein paar

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