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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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unbedingt. Sie haben genug Energie, um Licht zu erzeugen, und sie bleiben ziemlich lange warm.«
    »Was bringt diese Energie hervor?«
    »Sie ist ein Überbleibsel ihrer Entstehung. Was ich sagen will, ist, dass das Ding nicht aussieht wie ein Stern. Es ist kein helles Objekt am Himmel. Aber wenn man nahe genug dran ist, kann man es sehen.«
    »Wie sieht so etwas aus?«
    Sie dachte darüber nach. »Es könnte so ähnlich aussehen wie ein von innen leuchtender Gasriese. Und es wäre von Wolken umgeben. Vermutlich schlammig braun.«
    »Ziemlich komische Farbe.«
    Shara neigte bisweilen dazu, den Schulmeister herauszukehren, und genau das tat sie auch jetzt. »Jüngere Zwerge sind zumeist blutrot. Sie strahlen ganz einfach die Hitze aus, die bei ihrer Entstehung angefallen ist. Wenn sie älter werden, erkalten sie. In ihrer Atmosphäre bilden sich immer mehr Moleküle, und sie bekommen Wolken.«
    »Was für Wolken?«
    »Überwiegend eisenhaltige Siliciumverbindungen. Dazu kommt eine eigenartige Wetterlage. Irgendwann werden sie dunkelrot. Mit der Zeit verblasst dann das Rot zu einem rötlichen Braunton und schließlich zu Braun.«
    »Also schön. Und falls eines von den Dingern ein Planetensystem durchfliegt, kann es dort die Hölle entfesseln?«
    »Darauf kannst du wetten. Schau, Chase, es ist massiv. Vermutlich hat es ein Prozent einer Standardsonnenmasse. Das hört sich nicht nach sehr viel an, aber es ist ein dichtes kleines Paket. Wenn das in deine Nähe kommt, wirst du keine Freude daran haben.«
    »Kannst du sagen, welchen Weg es durch das System genommen hat?«
    »Mehr oder weniger. Eher weniger.«
    »Soll heißen?«
    »Ich habe eine Million Kombinationen aus Eintrittswinkel, Periastrondistanz, Masse und Geschwindigkeit durchgespielt.«
    »Warte mal«, sagte ich. »Versuch es noch einmal in unserer Muttersprache. Was ist die Periastrondistanz?«
    »Der kürzeste Abstand zur Sonne.«
    »Gut.«
    »Also, ich habe das alles ausprobiert, um herauszufinden, ob ich seine Spur aufgreifen kann. Ob irgendeine Kombination die Ergebnisse hervorbringt, die wir heute sehen können. Ich würde sagen, es ist in das System auf einem Kurs eingedrungen, der vage der Planetenebene zugeneigt war, wobei das Periastron zwischen den Umlaufbahnen von Margolia und Balfour gelegen hat. Übrigens war Margolia die innere der beiden Klasse-K-Welten.«
    »Das hört sich nicht nach einer bloßen Vermutung an.«
    »Es ist auch keine. Der Orbit von Margolia kann nur in einem bestimmten Bereich gelegen haben. Wenn Balfour auch in der Biozone gewesen ist, wie du sagst, muss er weiter entfernt gewesen sein. Auf jeden Fall können wir, wenn wir Balfour in die Gleichung aufnehmen, einen Bezug zwischen den Umlaufbahnen des Docks, des Monds und Margolias herstellen.«
    »Das ist der Grund, warum wir keine Überschneidung der Umlaufbahnen ermitteln konnten«, sagte ich.
    »Richtig. Euch hat der vierte Planet gefehlt.« Ihre Augen leuchteten. Sie liebte es, astrophysikalische Vorträge zu halten. »Das Ding muss recht massiv gewesen sein. Wäre es näher an das Zentralgestirn herangekommen, hätte es das System zerrissen. So wie bei Delta Karpis im letzten Jahrhundert.«
    »Ich verstehe.«
    Unsere Drinks wurden serviert. Sie kostete ihren und stellte ihn kommentarlos auf dem Tisch ab. »Also schön«, sagte sie. »Wir wissen jetzt, dass die beiden Gasriesen auf der anderen Seite des Systems gewesen sein müssen, als der Zwerg ihre Umlaufbahnen passiert hat. So weit, so gut. Aber die beiden terrestrischen Planeten waren nicht so gut dran. Er ist ganz in ihrer Nähe vorbeigeflogen.«
    »Shara«, fragte ich, »warum interessieren wir uns so sehr für diesen Zwerg?«
    Sie zeigte auf meinen Drink. Nimm einen Schluck. Ich tat es. »Weil der Zwerg uns verraten kann, wo Balfour ist.«
    »Wunderbar.«
    »Nicht so schnell. Jetzt kommen wir nämlich zu den schlechten Neuigkeiten. Ich kann dir nicht einmal eine grobe Schätzung darüber liefern, wo Balfour abgeblieben ist, solange wir den braunen Zwerg nicht gefunden haben.«
    »Warum?«, fragte ich.
    »Wenn wir den braunen Zwerg finden, haben wir auch seine Masse, seine derzeitige Position und seine Geschwindigkeit. Daraus können wir seine Flugbahn durch das Tinicum-System ermitteln. Erst dann können wir halbwegs genau abschätzen, wo deine verschollene Welt zu finden sein könnte.«
    »Haben wir das Problem jetzt nicht einfach nur verlagert, Shara? Wie treiben wir diesen braunen Zwerg auf?«
    Sie blickte über

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