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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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meine Schulter hinweg. »Dreh dich nicht um.«
    Ich wartete ein paar Sekunden, blickte mich um und sah einen Kellner, der hinter mir einen groß gewachsenen Mann in einem dunklen Jackett zu einem Ecktisch führte. Er sah ziemlich gut aus. Sein Blick streifte Shara und blieb hängen. Sie tauschten kurz eine nonverbale Botschaft aus, dann ging er weiter. Shara grinste mich an, als er aus ihrem Blickfeld verschwand. »Günstige Gelegenheit.«
    Vielleicht hatte sie sich doch nicht so sehr verändert, wie ich gedacht hatte. »Der braune Zwerg«, sagte ich.
    »Ja.« Sie war immer noch nicht bei der Sache. »Also, das Gute an all dem ist, dass er in neuntausend Jahren noch nicht allzu weit gekommen sein kann. Er kann nicht einmal ein Lichtjahr geschafft haben. Im nahen Infrarot-Bereich dürfte er hell genug sein, sagen wir zehnter Größe, im ungünstigsten Fall fünfzehnter Größe.«
    Eine junge Frau rauschte vorüber und ging auf den Mann zu. Shara schüttelte den Kopf. »Bedauerlich«, sagte sie.
    »Also können wir ihn finden.«
    »Aber das kostet.«
    »Was müssen wir tun?«
    »Macht euch auf die Jagd danach. Aber zuerst müsst ihr die Vermessung überzeugen, euch ein Schiff zu überlassen.«
    »Warum?«, fragte ich. »Wir haben die Belle-Marie.«
    »Die ist dazu nicht geeignet. Ihr werdet mehrere Großfeld-Teleskop-Reihen in das Zielgebiet bringen müssen. Eine Privatjacht ist dazu nicht in der Lage. Außerdem hat die Vermessung bereits früher Schiffe für derartige Aufgaben ausgestattet.«
    »Ich werde mit Windy sprechen.«
    »Sie werden verlangen, dass jemand von der Vermessung euch begleitet. Das ist in den Richtlinien festgelegt.«
    »Was genau müssen wir tun? Wie funktionieren diese Großfeld-Teleskope?«
    »Sie sind paarweise angeordnet. Wir setzen sie in entsprechenden Abständen ein und bekommen mit ihrer Hilfe einen simultan ermittelten Überblick über den Himmel. Der braune Zwerg wird dabei deutlich erkennbar sein.«
    »Bist du sicher?«
    »Vertrau mir.«
    »Also gut. Wird die Bord-KI sich dieser Sache annehmen können, ohne dass ich allzu viel damit zu tun habe?«
    »Nein«, sagte sie. »Du wirst ihr schon die Richtung weisen müssen. Das Schiff wird entsprechend ausgestattet sein, aber derartige Operationen gehören nicht zum normalen Einsatzbereich der KIs.«
    Sie erklärte mir die Vorgehensweise, und unser Essen wurde serviert. Gemüse, Salat und Hühnchenbruststreifen. Wir waren beide hungrig. Sie schlug sofort zu, aber ich versuchte immer noch, alles mitzuschreiben, was ich erfuhr. »Das schaffe ich nie.«
    »Natürlich schaffst du das. Ich sage dir was, bevor du abfliegst, verpasse ich dir einen Schnellkurs.«
    »Gut.«
    »Du machst das schon, Chase.«
    »Ist bei der Mission vielleicht jemand dabei, der sich auskennt? Jemand, den ich fragen kann, falls es Probleme gibt? Jemand, der weiß, wie das alles funktioniert?«
    »Vielleicht einer oder zwei«, sagte sie. »Da bin ich nicht sicher. Aber mach dir keine Sorgen. Die Person, die Windy mitschickt, wird schon wissen, wie man mit den Gerätschaften umgeht.«
    Die ganze Geschichte sagte mir nicht sonderlich zu. Ich fühlte mich ganz ähnlich wie wenn wir irgendwo im Raum waren und ich feststellen musste, dass ich keine Ahnung hatte, was ich eigentlich tat. Und der Mensch, den sie mitschicken würde, würde eine verwirrte Miene aufsetzen und mir erzählen, wie lange das alles schon her sei. Ich beschloss, die Gelegenheit zu nutzen. »Hör mal, du hast doch gesagt, die Vermessung würde auf jeden Fall jemanden mitschicken.«
    »Ich bin beschäftigt, Chase.«
    »Ich wäre dir wirklich sehr verbunden. Du würdest mir einen persönlichen Gefallen erweisen.«
    Sie hob ein Tomatenstück mit ihrer Gabel hoch und warf einen verstohlenen Blick zu dem Ecktisch. Der Mann widmete sich voll und ganz seiner Begleiterin.
    »Ich werde dich auch nie wieder um irgendetwas bitten«, sagte ich.
    »Davon bin ich überzeugt.« Sie tippte mit den Fingernägeln an ihr Weinglas, während sie darüber nachdachte. »So schwer ist das nicht, Chase.«
    »Hier geht es um ein Stück Geschichte. Wärst du nicht gern dabei?«
    »Ich denke, die Geschichte wurde bereits gemacht, Champ. Ich hätte den ersten Flug mitmachen sollen.«
    »Shara, Alex’ hat einen ziemlich guten Instinkt. Da draußen könnte noch etwas sein. Etwas ziemlich Großes.«
    Sie war schon recht weit mit ihrem Essen, und mir war klar, dass sie gleich zur Dessertkarte greifen würde. Shara gehörte zu jenen

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