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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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mir erzählt haben, noch irgendwelche Anhaltspunkte? Irgendetwas?« Er hatte einen großen Schädel, schütteres weißes Haar und tief liegende Augen, die mich ununterbrochen fixierten.
    »Nein«, sagte ich. »Wir wissen, aus welchem System er herausgeschleudert worden ist. Aber das ist so ziemlich alles.«
    »Ich verstehe.« Er machte sich Notizen. Und er lächelte nicht, obwohl ich das sichere Gefühl hatte, er hätte es gern getan. »Wie groß wird die Suchflotte sein?«
    »Wie bitte?«
    »Wie viele Schiffe werden sich an dem Unternehmen beteiligen?«
    »Eins. Es gibt keine Flotte.«
    »Eins.« Wieder ein Beinahe-Lächeln. Weitere Notizen. »Sehr schön.«
    »Ich nehme an, das stellt uns vor ein paar Probleme.«
    Er räusperte sich. »Hat die verschollene Welt einen Namen?«
    Ich suchte in meinem Kopf nach einem netten Namen. Früher hatte ich mal eine Katze, die nach einer Figur in einem alten Roman benannt worden war. »Ja«, sagte ich. »Balfour.«
    »Balfour.« Er kostete ihn, ließ ihn um seine Lippen streichen. »Nun, wenn die Leute ihm einen Namen geben können, dann wird bestimmt auch irgendjemand eine Ahnung haben, wo er hingeflogen ist. Wenn nicht, dann werden Sie einfach ins Dunkel fliegen und suchen müssen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn entdecken, ist ungefähr so groß, wie eine Münze im Wald zu finden. Bei Nacht.«
    »Auch mit den besten technischen Hilfsmitteln?«
    Er lachte. Es klang ein wenig polternd. Hätten wir uns über eine reine Audioverbindung unterhalten, so hätte ich ihn vermutlich größer geschätzt, als er war. »Stellen Sie sich die Sensorenausrüstung einfach vor wie eine Taschenlampe. Mit einem dünnen Lichtstrahl.«
    »So schlimm, hm?«
    »Ich bemühe mich immer um eine optimistische Sicht.«

 
Neunundzwanzig
     
     
    Es gibt Menschen, die unser Leben nur streifen. Aber hinterher sind wir nicht mehr dieselben.
    Chile Yarimoto
    Reisen, 1421
     
    Alex glaubt nicht, dass irgendetwas unmöglich ist. Wenn man schneller reisen kann als das Licht, so pflegte er zu sagen, dann ist alles möglich. Die logische Folge ist, dass man nicht zu ihm geht und ihm erklärt, ein Vorhaben sei nicht durchführbar.
    Ich brauchte Hilfe, also wandte ich mich wieder einmal an Shara. Sie war in ein Gespräch mit ihrer KI – glaube ich – vertieft, als ich zur Tür hineinging. Sie signalisierte mir, dass ich noch eine Minute warten müsse, stellte einige Fragen über die stellare Population in einem Gebiet, von dem ich noch nie gehört hatte, erhielt die entsprechenden Antworten, machte sich Notizen und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu mir um. »Chase«, sagte sie. »Wie fühlt man sich, wenn man berühmt ist?«
    »Ich suche nach einer Möglichkeit, damit Geld zu machen.«
    »Soweit ich gehört habe, versucht man, euch dazu zu überreden, für die Vermessung zu arbeiten.«
    »Es hat Gespräche gegeben.«
    »Tu es nicht. Sie zahlen nicht viel, und ich glaube nicht, dass je irgendein Vermessungsmitarbeiter berühmt geworden ist.« Dann wurde sie wieder ernst. »Was kann ich für dich tun?«
    »Im Tinicum-System hat es noch eine andere Welt gegeben, Shara. Klasse-K. Wir nehmen an, dass das, was die Umlaufbahn von Margolia durcheinandergebracht hat, sie aus dem System geschleudert hat.«
    »Und ihr fragt euch, ob es eine Möglichkeit gibt, sie aufzuspüren?«
    »Ja.«
    »Warum um alles in der Welt interessiert euch das? Denkt ihr, es könnte eine Basis auf dieser Welt gegeben haben?«
    »So was Ähnliches.«
    »Okay«, sagte sie.
    »Also, was meinst du? Ist es möglich, sie zu finden?«
    »Wann ist das passiert? Vor neuntausend Jahren?«
    »Genau.«
    »Gut. Das ist noch nicht allzu lange her. Aber du weißt nicht, was in das System eingedrungen ist. Was das System verändert hat.«
    »Nein. Wir denken, es könnte ein schwarzes Loch gewesen sein.«
    »Warum?«
    »Weil es keine Sterne gibt, die nah genug sind, um dafür verantwortlich zu sein.«
    Sie sah mich zweifelnd an. »Tja, eigentlich könnten eine ganze Reihe von Dingen dafür verantwortlich sein.«
    »Wie auch immer. Uns interessiert nicht, was für ein Objekt das war. Wir wollen nur diese verschollene Welt finden.«
    »Es könnte eine Möglichkeit geben. Erzähl mir noch einmal von dem System.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Derzeit gibt es dort zwei Gasriesen auf normalen Umlaufbahnen. Außerdem ist da noch Margolia auf einem ausgeprägt elliptischen Orbit, und ein Mond, der aus der Planetenumlaufbahn gestoßen

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