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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht gut genug, seine Reaktion vor mir zu verbergen. Seine Kiefermuskulatur spannte sich, seine Lider flatterten, seine Augen blitzten auf. »In Ordnung«, sagte er und tat, als wäre alles in Ordnung. »Können Sie bitte einen Moment warten?«
    »Sicher!«
    Er ging zurück ins Büro, und ich machte mich davon. Den Schwerkrafttunnel hinunter und heraus auf den Hauptkorridor. Dort suchte ich mir eine Damentoilette und huschte rasch hinein. Eine Kabine war besetzt, also wusch ich mir die Hände, bis ich allein war. Dann rief ich Ivan.
    »Captain Sloan ist derzeit nicht verfügbar«, beschied mir seine KI. »Wünschen Sie, eine Nachricht zu hinterlassen?«
    Vermutlich war er mit der Goldman unterwegs. »Ja, bitte!«
    »Sprechen Sie, wann immer Sie bereit sind!«
    »Ivan, hier spricht Chase. Ich bin in Schwierigkeiten. Muss so schnell wie möglich mit dir reden.« Ich nannte gerade meinen Code, als die Tür geöffnet wurde und jemand hereinkam.
     
    Ich sah mir die offiziellen Flugpläne an. Die Hassan Goldman, Ivans Schiff, war auf dem Weg nach Varesnikov und sollte in zwei Tagen zurück sein. Bis dahin würde sie den größten Planeten des Systems besuchen, um Monde und Ringe kreuzen und die Passagiere an Bord mit Gourmetspeisen beglücken.
    Nicht gut. Würde ich einfach zwei Tage lang über die Korridore schlendern, wäre ich bald extrem auffällig. Dann, während ich noch darüber nachdachte, was ich tun sollte, entdeckte ich Krestoff. Sie sah sich um und redete mit ihrem Ärmel.
    Ich musste die Station verlassen, und die einzige Möglichkeit, die mir dazu einfallen wollte, war, die Belle zu entführen. Ausgehend von der Vermutung, niemand würde damit rechnen, dass ich noch einmal zur Einsatzzentrale zurückginge, tat ich genau das. Ich schlich mich am Schalter vorbei und sah ein paar Frauen, die mit ernsten Mienen mit dem Dienst habenden Beamten sprachen. Ich ging weiter und kam unbehelligt bis zu den Wartungsbrücken. Aber der Durchgang war stets verschlossen, also stand ich dort herum und wartete darauf, dass jemand käme, die Tür öffnete und mir gestattete, mit hindurchzuschlüpfen. Während ich überlegte, wie wohl meine Chancen stünden, jemandem durch die Tür zu folgen, zur Belle zu rennen, an Bord zu klettern und abzufliegen, ehe sie die Hangartore schließen konnten, drang eine nasale Stimme an mein Ohr. »Wer sind Sie und was tun Sie hier?«
    Es war ein Techniker. Er war groß, etwas älter, und er sah nicht gerade sonderlich freundlich aus. »Ich habe mich verirrt!«, behauptete ich. »Können Sie mir bitte sagen, wie ich zum Hauptkorridor komme?«
    Ich kehrte also zurück und überlegte, ob ich mir ein Zimmer nehmen sollte. Aber das Hotel wäre der erste Platz, an dem Krestoff mich suchen würde. Ich konnte versuchen, Lance aufzutreiben. Und ich zweifelte nicht daran, dass er nur zu gern für zwei Tage Tisch und Bett mit mir teilen würde. Allerdings würde ich ihn überzeugen müssen, in der Zwischenzeit Stillschweigen zu bewahren.
    Laut Flugplan sollten an diesem Tag noch zwei weitere Ausflugsschiffe ablegen: eines in Richtung Miranda, das andere zu einem Kometen. Der Flug nach Miranda würde beinahe eine Woche dauern, also buchte ich einen Platz auf dem Schiff zu dem Kometen, das in drei Tagen zurück sein sollte.
    Ich hinterließ Ivan eine weitere Nachricht, in der ich ihn bat, nicht wieder abzureisen, wenn er zurück wäre. »Ich fliege zu dem Kometen«, sagte ich. »Ich melde mich wieder.« Es war ein Risiko, ihm zu sagen, wo ich war, aber ich bezweifelte, dass Wexler etwas von der Verbindung zwischen ihm und mir wusste. Die nächsten paar Stunden brachte ich damit zu, mir frische Kleider zu kaufen und mich von Krestoff fernzuhalten. Als es Zeit war, an Bord zu gehen, wartete ich bis zur letzten Minute, ehe ich den Flugsteig betrat, mein Ticket vorzeigte und die Fluggaströhre hinunterhastete. Ein Flugbegleiter hieß mich willkommen, zeigte mir meine Kabine und wünschte mir einen guten Flug.
    Es kam zu einer kurzen Verzögerung, die offenbar durch weitere Spätankömmlinge verursacht wurde. Ich hielt den Atem an, aber schließlich wurden die Luken geschlossen, und die Stimme des Captains ertönte über die Sprechanlage und wies die Passagiere darauf hin, dass der Start unmittelbar bevorstünde.
    Und dann waren wir unterwegs, und ich lehnte mich zurück und entspannte mich.
     
    Das Schiff trug den Namen Excelsior. Es war viel größer und luxuriöser als die Goldman. Es bot Platz für viermal

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