Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Restaurant um.
    Als ich fertig war, saß er da und sah aus wie ein Mann, dem man gerade einen Ziegelstein über den Schädel gezogen hatte. »Und du denkst, sie halten Benedict fest?«
    »Es steht außer Frage, dass sie ihn festhalten. Oder Schlimmeres.«
    Ivan war beträchtlich grauer als zu jener Zeit, in der ich meine Pilotenausbildung absolviert hatte. Das war erst ungefähr acht Jahre her, dennoch sah er viel älter aus als damals. Behäbiger. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass das ältere Modell zweifellos eher bereit gewesen wäre, mit mir zusammen ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen. »Lass mich raten: Du willst, dass ich dich zu dem Asteroiden fliege!«
    »Ja.«
    »In Ordnung.« Was bedeutete: In Ordnung, ich verstehe, was du willst, nicht aber: In Ordnung, ich mache es. »Was erwartest du dort zu finden?«
    »Etwas ist da!«
    »Das ist Zeitverschwendung! Und ein Verstoß gegen die Vorschriften. Unser Arbeitgeber will nicht, dass wir dorthin fliegen!«
    »Seit wann denn das?«
    »Seit ein paar Monaten. Sie machen sich Sorgen wegen der Stummen.«
    »Ivan …«
    »Wenn ich erwischt werde, Chase, kostet mich das meine Lizenz!«
    »Du bist alles, was mir noch bleibt, Ivan! Bitte! Ich werde den Preis für ein ausgebuchtes Schiff bezahlen. Und Tausend extra für dich persönlich!«
    »Du kränkst mich, Chase. Schau, ich würde es ja sofort machen, wenn ich irgendeinen Sinn darin sehen könnte!«
    »Tu es für mich! Weil ich dich darum bitte. Tu es, weil es vielleicht meine einzige Chance ist, Alex zu retten!« Ich trank meinen Wein aus. Ich stürzte ihn buchstäblich hinunter. Und wartete auf eine Antwort.
    Er räusperte sich. »Für die nächsten zwei Tage sind für mich keine Flüge geplant. Kara erwartet allerdings, dass ich ein bisschen Zeit zu Hause verbringe. In letzter Zeit war ich ziemlich viel unterwegs.«
    »Nimm sie mit!«
    »Ich werde sie fragen. Aber ich bezweifle, dass sie mitkommt. Sie reagiert nicht so gut auf transdimensionale Sprünge.«
    »Dann wirst du es also tun?«
    »Verdammt, Chase, Kara wird sich einen Anwalt suchen!«
    Wir ließen Kara Zeit, ihr Tikondo-Spiel zu Ende zu bringen, ehe wir in Ivans Wohnung marschierten und ihr hallo sagten. Ivan erklärte, dass es sich um einen Notfall handele, dass es um Alex Benedict gehe, der verschwunden sei, und wir erzählten ihr alles, was wir wussten. Mir gefiel das nicht, aber ich hatte keine andere Wahl. Schließlich baten wir sie, ihren Ehemann über Nacht einer Frau anzuvertrauen, die er in einem anderen Leben gekannt hatte.
    »Sie können mitkommen«, sagte ich.
    Sie zögerte. Die ganze Geschichte gefiel ihr nicht, und ich gefiel ihr vermutlich auch nicht. Aber sie wollte auch nicht den Eindruck erwecken, sie traue ihrem Mann nicht.
    »Kara, bitte kommen Sie mit uns!«, sagte ich. »Wir wissen nicht genau, was wir suchen. Ein zusätzliches Augenpaar könnten wir gut gebrauchen!«
     
    Kara war eine Schönheit. Eine dieser Frauen, nach denen sich alle umdrehten. Dunkles Haar, Schlafzimmerblick, Schmollmund. Vermutlich besaß sie auch ein großartiges Lächeln, doch das hatte ich bisher noch nicht zu sehen bekommen.
    Ich wartete, während die beiden packten. Dann kamen sie zurück. Beide machten einen unbehaglichen Eindruck. »Ich hoffe«, meinte Kara zu mir, »dass an dieser Geschichte wirklich etwas dran ist!« In ihrer Stimme lag eine spürbare Kälte.
    Ivan nahm Kontakt zur Einsatzzentrale auf und erzählte, er wolle zum Tannemann-Zwerg. Vier Passagiere. Mann, Frau, zwei Kinder. Wir dachten uns Namen aus. Herr und Frau Inasha aus Mt. Tabor. Und seine eigene Frau wäre ebenfalls an Bord. »Pause vom Alltag«, erklärte er.
    »Okay, Captain Sloan«, sagte der Dienst habende Offizier. »Sie haben Startfreigabe. Allerdings werden Sie die Borden nehmen müssen.«
    »Die Goldman ist noch nicht gewartet?«
    »Richtig.«
    »Okay, kein Problem!«
    »Sie starten von A4.«
    Unterwegs zum Einstiegsbereich erzählte er uns vom Tannemann-Zwerg. Es war ein toter Stern. »Das ist ein beliebtes Ausflugsziel«, berichtete er, »weil er eine Wolke aus Wasserstoff und verschiedenen anderen Gasen anzieht, die ein spektakuläres Feuerwerk verbreiten. Besonders die Kinder lieben es. Wenn man so etwas noch nie gesehen hat, kann der Anblick schon ziemlich überwältigend sein. Kara war allerdings schon ein paarmal dort, richtig, Kara?«
    »Es ist wunderschön«, bestätigte sie. Sie wusste immer noch nicht, was sie von all dem halten sollte.
    Die Borden

Weitere Kostenlose Bücher