Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
fragte ich.
    »Anzunehmen«, meinte er. »Ich weiß so gut wie nichts über diesen Ort.«
    Namen waren in eine Wand eingraviert. Tausende von Namen.
    »Anhänger, nehme ich an«, sinnierte Ivan.
    Und da war noch eine Inschrift: Sie gingen in eine bessere Welt.
    Kyle Rojeau.
    Ira und Harm Kamalanda.
    Celia Ti.
    »Wie wollten die das Ding mit Energie versorgen?«
    »Keine Ahnung. Vermutlich haben Sie irgendwo einen Energiespeicher installiert. Ich verstehe nicht viel von Elektrizität.«
    Ich kletterte die Stufen empor und studierte die leicht geöffnete Tür. Und den Korridor, der dahinterlag und sich durch die ganze Sphäre zog. Und auf der anderen Seite in die Nacht führte. Die Wände und die Decke waren grob behauen, der Boden glatt. Und ich fragte mich, ob der Asteroid sich bisweilen drehte und in eine Linie mit Callistra geriet, sodass deren Licht sich in dem Durchgang fing und den glatten grauen Korridor beleuchtete.
    Sie gingen in eine bessere Welt.
    Die Sensoren waren natürlich installiert worden, es fehlte nur jemand, der den Schalter umlegte. Aber der Schalter war entfernt worden, um sicherzustellen, dass niemand dem Willen der Überlebenden zuwiderhandelte. Das Monument sollte dunkel bleiben.
    Und das war es auch.
    Ich plauderte über dies und das, trug meinen Teil zur Unterhaltung bei, während ich mich umsah und nach etwas suchte, das mir verriete, was Alex hier zu finden erwartet hatte. Da war nichts. Kein Riss im Raum, keine Alienschiffe, keine Koalitionsschiffe, die in irgendeine Verschwörung verwickelt waren.
    Dieser Ort, der Turm, die Felslandschaft, der Himmel, war schlicht still.
    Und dunkel.
    »Ivan?«
    »Ja, Chase?«
    »Wo ist Callistra?«
    Er blickte auf. »Muss auf der anderen Seite sein.«
    »Da war sie nicht. Da drüben war es genauso dunkel.«
    Er gab einen Grunzlaut von sich. »Das ergibt keinen Sinn! Irgendwo muss sie schließlich sein!«
    Was hatte uns Orrin Batavian an jenem nun scheinbar unendlich lange zurückliegenden Nachmittag in Moreska erzählt?
    Die Familie Gottes hatte diesen Asteroiden aus einem ganz besonderen Grund ausgewählt.
    Und plötzlich, in diesem Moment, in der ständigen Mitternacht über diesem Ort, fügte sich alles zusammen.

 
28
     
     
    Was immer sich dort in Onkel Lesters Garten versteckt, es schlägt schnell und lautlos zu. Sechs sind schon gestorben, doch niemand hat einen Laut gehört.
    Mitternacht und Rosen
     
    Wir kletterten wieder in die Luftschleuse. »Was ist hier eigentlich los?«, fragte Ivan aufgebracht. Er war am Ende seiner Geduld.
    Als wir die Kabine betraten, starrte Kara uns an. »Soll das heißen, Callistra ist nicht mehr da? Sie muss aber doch irgendwo sein!«
    Ich konnte nicht aufhören zu zittern. Es war kalt in der Landefähre. Vorher war mir das gar nicht aufgefallen. »Nein, Kara«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass sie da irgendwo ist!«
    Wir schälten uns aus unseren Anzügen. »Was soll das nun wieder heißen?«
    »Ich arbeite noch daran! Ivan, wir brauchen eine Karte!«
    »Warum?«, fragte er.
    »Bitte, mach es einfach!« Ich bin ziemlich sicher, dass meine Stimme in dem Moment recht schrill geklungen hat.
    Er gab nach. »Rachel, die Karte, bitte!«
    Das Licht wurde gedämpft, und über dem Navigationsmonitor leuchtete Callistra auf. Ihr sanftes, blaues Licht berührte alles, milderte die Härte in Ivans glühenden Augen, überzog Sitzplätze und Konsolen mit seinem Schein. »Wo ist Moria?«, fragte ich.
    Die Sonne von Salud Afar. Ivan deutete auf die Luke. Ein schwachgelber Lichtpunkt. Ein weißes Licht, ein wenig abgelegen, kennzeichnete Seepah.
    »Okay, können wir unsere Position sehen? Den Asteroiden?«
    Ein rotes Licht, gerade eine Handbreite von Moria entfernt.
    »Gut. Zieh eine gerade Linie von Callistra aus durch den Asteroiden und dann so weit wie möglich!« Ein blauer Pfeil löste sich aus dem Stern, durchquerte die Kabine, berührte den Asteroiden, zog seitlich an Salud Afar vorüber und traf auf das Schott.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Ivan. »Aber mir war von Anfang an klar, dass sie nicht in einer Linie liegen!«
    »Das liegt daran, dass wir erst eine Korrektur durchführen müssen. Der Asteroid ist, wie viel, sechsunddreißig Lichtjahre von Salud Afar entfernt?«
    »Richtig.«
    Karas Augen richteten sich auf mich. Ich sah Furcht in ihnen.
    »Okay! Lasst mich eine Minute lang nachdenken!« Mathematik war nicht gerade meine Stärke. »Bitte Rachel, uns den Asteroiden dort anzuzeigen, wo er damals, also

Weitere Kostenlose Bücher