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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dreißig Stunden von Samuels entfernt in den normalen Raum zurück. Wir schauten hinaus in den stillen Himmel, schauten den Rand der Galaxie an und Callistra, gütig und strahlend am Horizont des Planeten.
    Wir saßen alle im Gemeinschaftsraum. Und wir redeten alle zu viel, redeten alle zu viel über stets das gleiche Thema. Ein anderes konnte es nicht geben. Wie evakuierte man binnen drei Jahren zwei Milliarden Menschen?
    Und was sollten wir in diesem Punkt tun?
    »Ist euch klar«, sagte Ivan, »dass sie uns womöglich gleich schnappen, wenn wir das Schiff verlassen?«
    »Würden sie so etwas wirklich tun?«, fragte Kara, und sie fragte mich.
    »Ja«, sagte ich. »Daran habe ich keinerlei Zweifel!«
    »Wir sollten Rachel programmieren«, schlug Kara daraufhin vor. »Dafür sorgen, dass sie die Neuigkeit verbreitet, es sei denn, wir sagen ihr, sie soll es lassen!«
    »Wenn sie uns im Visier haben«, entgegnete ich, »dann ist es dafür längst zu spät! Es wird ihnen nicht schwerfallen, Transmissionen von einem bestimmten Schiff, dessen Koordinaten bekannt sind, zu blockieren.«
    Ivan nicke. »Das ist richtig.« Dann sah er Kara an. »Bitte entschuldige, dass ich dich in diese Sache hineingezogen habe, Liebling!«
    »Wir müssen uns trennen«, sagte sie nur.
    »Genau das denke ich auch! Passt auf: Ich bin diejenige, die sie suchen! Wie wäre es, wenn wir die Landefähre benutzen. Um mich irgendwo anders abzusetzen?«
    »Hervorragend«, sagte Ivan. »Exakt das wollte ich gerade vorschlagen!«
    »Und wenn ihr zurück in eurem Quartier seid, setzt ihr euch mit mir in Verbindung.«
     
    Ich hätte die Landefähre am liebsten aus großer Entfernung gestartet, vielleicht ein paar Millionen Klicks weit draußen. Aber das war nicht möglich, weil sie nicht genug Bremsleistung hatte. Und hätten wir die Borden selbst zu früh abgebremst, dann hätten wir nur Aufmerksamkeit erregt. Also startete ich ganz in der Nähe der Station und hoffte, dass niemand es sehen würde.
    Ausgehend von der Idee, dass wir jede Möglichkeit nutzen sollten, die sich uns bot, bereitete ich eine Transmission an Rob Peifer vor, in der ich alles darlegte, was wir herausgefunden hatten. Ich speicherte sie in meinem Link und im Kommunikationssystem der Landefähre. Sie würde entweder auf mein Kommando hin verschickt werden oder in dreißig Stunden automatisch von beiden Stellen, sollte ich keine gegenteilige Anweisung geben.
    Ich steuerte die Fähre durch die Atmosphäre und flog auf direktem Wege das Plateau an, in der Hoffnung, Wexler hätte Alex erneut dort festgesetzt. Aber das Haus war verlassen.
    Landefähren sind nicht schwer zu finden. Besonders dann, wenn sie ohne Freigabe in verkehrsreichen Höhen operieren. Ich verließ das Plateau und ging in einem bewaldeten Gebiet runter.
    Ehe ich die Landefähre verließ, versuchte ich, Ivan zu erreichen. Inzwischen hätte er angedockt haben müssen. Doch mir antwortete eine fremde Stimme. »Sloan«, meldete sie sich. Ich unterbrach die Verbindung.
    Ich musste sieben Kilometer zu einem kleinen Bahnhof laufen und ungefähr eine Stunde warten, bis ich einen Regionalzug Richtung Marinopolis erwischte. Unterwegs las ich alles über Administrator Kilgore, was ich finden konnte. Ich hörte mir seine Ansprachen und Pressekonferenzen an. Er sah wirklich so aus, wie man sich einen Regierungschef vorstellte. Er war groß, wirkte bedächtig, hatte silbergraues Haar und graue Augen, die zugleich intelligent und empfindsam aussahen. Er sah entspannt aus, zwanglos, der Mann, der die Verantwortung schulterte. Er musste nur da sein, und schon wusste man, dass alles unter Kontrolle war. Es war schwer zu glauben, dass er Teil einer Verschwörung mit dem Ziel war, Stillschweigen zu bewahren, während ein Strahlungsblitz auf den Planeten zujagte.
    Kilgore war gerade live auf Sendung, als der Zug durch ein Gebirge segelte. Die Übertragung wurde aus seinem Büro am Parkweg 17 gesendet, dem Sitz der Exekutive innerhalb der Regierung. Er saß an seinem Schreibtisch, und im Hintergrund flackerte und knisterte ein Feuer im Kamin.
    Er sprach über allgemeine Themen, über seine Sorgen, da sich die Beziehungen zu den Stummen so sehr verschlechtert hätten, über einen Skandal jüngeren Datums, in den einer seiner Berater involviert war, und über mehrere Neuerungen, die er derzeit auf den Weg brachte, deren wichtigste sich als Reaktion auf eine Reihe von Gleiterabstürzen herausstellte. »Dergleichen sollte nicht passieren, und

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