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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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vor dreiunddreißig Jahren, als sie das Monument errichtet haben, gewesen sein muss! Und Moria dorthin, wo sie in drei Jahren sein wird!«
    »Wie kommst du zu diesen Daten?«
    »Sechsunddreißig minus dreiunddreißig. Erledigt? Gut, dann zieh noch einmal eine gerade Linie von Callistra aus!«
    »Erledigt.«
    Die von Callistra ausgehende Linie zog sich direkt durch den Asteroiden und berührte Moria.
    Berührte Salud Afar.
    Ivans Mund klappte auf, und sein Kopf fiel zurück an die Lehne seines Stuhls. Kara atmete tief durch. »Mein Gott!«, sagte sie.
    Ivan schüttelte den Kopf. »Ich glaube es nicht! Ich kann nicht glauben, dass sie das gewusst und verschwiegen haben!«
    »Alex glaubt, das geht zurück auf Aramy Cleev.«
    »Und was jetzt?«
    »Sehen wir es uns an!«
     
    Wir wussten, unser Ziel musste irgendwo auf diesem Vektor liegen, ungefähr drei Lichtjahre von Salud Afar entfernt. Und wir wussten beide, dass unser Zielgebiet ziemlich groß war. Das Problem war, dass wir nicht genau wussten, wann die Lantner auf Probleme gestoßen war. Also mussten wir raten.
    Wir sprangen bis auf eine Entfernung von zwei Lichtjahren an Salud Afar heran, hielten uns aber deutlich abseits des Vektors. Wir hatten es mit einem wahrhaftigen Donnerkeil zu tun, und wir wollten ihm nicht mitten in den Weg springen.
    Beim Wendemanöver verbrannten wir tonnenweise Treibstoff. Dann fingen wir an zurückzuspringen. Sprangen alle paar Sekunden in den Hyperraum und wieder hinaus, stets mit großem Abstand zu dem Vektor. Jedes Mal, wenn wir wieder im normalen Raum waren, sahen wir uns nach Callistra um, und jedes Mal waren wir erleichtert, ihn immer noch klar vor uns zu sehen.
    Dann, schließlich, verschwand er.
    Ivan erging sich in einer Reihe lästerlicher Flüche, die sich von einem leisen Geflüster bis zu wahrem Geschrei steigerten. Davon abgesehen herrschte lange Zeit Schweigen. Endlich drehte sich Ivan zu seiner Frau um. »Fang an zu packen, Schätzchen!«, sagte er. »Wenn wir zu Hause sind, reisen wir sofort ab!«
    »Eine Nova«, brachte Kara heraus. »Aber sie ist zu weit entfernt. Sie kann uns nichts anhaben!«
    Ich fühlte meinen Herzschlag, während ich dort saß und einem Gespräch lauschte, das eine ganze Welt betraf. Was würde passieren, wenn ganze zwei Milliarden Menschen erkannten, was ihnen bevorstand?
     
    Wir führten einen weiteren Sprung durch. Zurück in Richtung Salud Afar. Nur ein paar Lichtjahre. Callistra war wieder da.
    Und wieder zurück zu dem Stern. Und wieder vor.
    Wir hatten es. Der strahlende, blaue Stern sah plötzlich ein bisschen zu strahlend aus. Fing an, sich auszudehnen. Sich aufzublähen wie eine vergiftete Frucht.
    »Sind wir auch bestimmt weit genug weg?«, fragte Kara. »Nicht, dass es uns so ergeht wie der Lantner!«
    Ivan reichte die Frage an mich weiter. »Wie groß ist das Ding?«, fragte er.
    Ich hatte keine Ahnung.
    Also blieben wir, wo wir waren. Kreuzten in der Schwärze und sahen zu, wie Callistra immer heller wurde. Und größer. Wie er die Herrschaft über den Himmel übernahm. Ivan schaltete auf manuelle Steuerung um. Sollten wir schnell verschwinden müssen, war es besser, das einfach zu tun, statt erst Rachel die notwendigen Anweisungen zu erteilen.
    Es wäre klüger gewesen, einen weiteren Sprung zurück zu dem Stern zu machen. Das, was kommen sollte, hinter uns zu lassen. Aber das Ding hatte eine hypnotische Wirkung.
    Ivan fing an, die statistischen Werte Callistras vorzulesen. Masse, Oberflächentemperatur, Durchmesser. Einhundertzwanzig Mal so viel Masse wie Moria, ihre Sonne. Normalerweise eins Komma zwei Millionen Mal so hell. Nur Gott wusste, wie hell Callistra in diesem Moment war. Nein. Nicht in diesem Moment. In einem Moment vor zwölfhundert Jahren, in dem Moment, in dem es tatsächlich passiert war. In dem Callistra explodiert war und Strahlung und Gott weiß was noch in die Nacht geschleudert hatte.
    »Der Instabilitätsindex war immer ziemlich niedrig«, sagte Ivan. »Das hat man hier zumindest immer gesagt. Falls sie es nicht längst gewusst haben, dann hätten sie es kommen sehen müssen.«
    Der Stern wurde blendend hell.
    »Oh-oh«, machte Ivan, »wir verschwinden besser von hier!«
    »Ich glaube nicht, dass wir in Gefahr sind«, sagte ich. »Wären wir im Weg, dann wären wir bereits tot.«
     
    Wir brauchten eine Weile, um das zu finden, was wir suchten. Und als wir es gefunden hatten, machte es einen ziemlich harmlosen Eindruck: nur ein Fleck dunstigen Lichts vor

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