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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ganzen Welt auf den Schultern eines einzigen Mannes, wie es so schön hieß. Ein geflügeltes Wort, das von diesem Tag an eine ganz neue Bedeutung für mich erhielt.

 
34
     
     
    Am Ende war es nicht der Anblick dieser Kreatur, die aus der Brandung auf uns zuschritt, sondern der blutrote Mond, der meine Seele verbrannte.
    Tödliche Liebe
     
    »Sorgen Sie dafür, dass es Wirklichkeit wird!« So lautete Kilgores letzte Anweisung, als wir sein Büro verließen.
    Als wir dann zur Samuels zurückkehrten, wartete die Belle-Marie bereits auf uns. Ich brach buchstäblich auf dem Pilotensitz zusammen und dachte daran, dass ich nicht damit gerechnet hatte, sie noch einmal wiederzusehen. »Wie geht es dir, Belle?«
    »Gut. Ich habe Sie vermisst.«
    »Du hast Großes geleistet!«
    »Ich habe eine Gruppe Kinder mit ihren Müttern nach Sanctum geflogen und bin gestern zurückgekommen.«
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Sanctum besteht aus wenig mehr als ein paar modularen Häusern auf einer kahlen Ebene.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Das hoffe ich!«
    »Ist das Gepäck schon an Bord gebracht worden?«
    »Vor zehn Minuten.«
    »In Ordnung. Gehen wir die Checkliste durch!«
    »Ehe Sie anfangen: Wir haben eine Transmission vom Parkweg 17. Schriftform. Für Mr DeVrio.«
    Ich leitete die Botschaft weiter in die Kabine. Augenblicke später schickte Giambrey sie zu mir zurück:
     
    Giambrey,
    es hat einen weiteren Schusswechsel gegeben. Schiffe wurden zerstört, Todesopfer auf beiden Seiten. Die Beziehungen zwischen der Konföderation und der Ansammlung haben sich so weit verschlechtert, dass ich Sie bitten muss, mit größter Vorsicht vorzugehen, wenn Sie sich den Stummen nähern!
     
    Circe erkundigte sich, ob sie beim Start auf der Brücke Platz nehmen dürfe. »Sicher«, sagte ich. »Fliegen Sie gern durchs All?«
    Sie lachte, ein angenehmer Laut, das Lachen einer viel jüngeren Frau. Es schien, als wäre sie eine ganz andere Person als die, die ich in Kilgores Büro kennen gelernt hatte. »Das ist mein erster Versuch!«, gestand sie.
    »Wirklich? Sie waren noch nie zuvor da draußen?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich wollte immer, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen.« Wieder lachte sie. »Sie sehen mich an, als hätte ich etwas Komisches gesagt!«
    »Ich schätze, Sie haben mich ein bisschen überrascht.«
    »Warum?«
    »Weil Sie immerhin daran arbeiten, das ehrgeizigste Raumprojekt aufzubauen, von dem ich je gehört habe!«
    Die Hangartore öffneten sich und eine schwarz-weiße Jacht der Benson-Klasse schwebte herein, bewegte sich gemächlich durch den Andockbereich und legte am gegenüberliegenden Pier an. Sie hatte eine dellacondanische Kennzeichnung.
    Ich hätte jubeln können.
    »Gott sei Dank!«, meinte Circe.
    Wir sahen zu, wie der Pilot von Bord ging. Offenbar war er allein. »Also, warum haben Sie nie eine Tour auf einem der Ausflugsschiffe mitgemacht?«
    »Ich wollte, aber ich habe nie die Zeit dazu gefunden.«
    »Ich verstehe.«
    »Chase«, meldete sich Belle, »die Einsatzzentrale ruft uns.«
    »Okay, Belle. Stell sie durch!«
    »Hallo, Belle-Marie«, sagte eine weibliche Stimme, »Sie haben Startfreigabe.« Sie gab uns einen Kurs vor. Das war nicht der Fall gewesen, als ich mit Ivan geflogen war. »Stärkerer Anflugverkehr«, erklärte mir die Frau. »Wir wollen ja schließlich nicht, dass Sie mit einem anderen Schiff kollidieren!«
    »Wir legen ab, Samuels! Danke.« Ich löste die Klammern und verließ das Dock. Durch den Startbereich flogen wir hinaus in die dunkle Leere. Unter uns zeigte sich Salud Afar als goldener Globus, verhangen von Wolkenmeeren, der im Sonnenschein aufleuchtete.
    »Ach, diese Welt ist wunderschön!«, meinte Circe. »Wissen Sie, Chase, Sie verdienen Ihren Lebensunterhalt hier draußen, darum glauben Sie, auch alle anderen würden Raumflüge unternehmen. Aber in Wirklichkeit hat kaum jemand, der auf der Oberfläche lebt, je auch nur Samuels besucht.« Mit einer Handbewegung schloss sie alles ein, das Innere des Schiffs ebenso wie das ganze Universum. Dann fuhr sie fort: »Sie haben Orte wie diesen zu Ihrem Zuhause gemacht, darum scheint es Ihnen nur natürlich, dass jeder irgendwie ähnlich lebt. Aber die meisten Leute da unten könnten Ihnen nicht einmal sagen, wie viele Planeten zu diesem System gehören.«
    »Aber Sie sind nicht wie die meisten Leute da unten!«
    »Nein, das bin ich nicht, Chase. Ich habe ein gutes Leben geführt und bin weiter gekommen, als ich je gedacht habe. Aber

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