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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ich nicht.«
    Nun sah er in meine Richtung. »Ist sie eine?«
    »Sie dürfen ruhig direkt mit mir sprechen, Dr. Hemsley«, sagte ich. »Und, nein, ich bin keine Verwandte.«
    Er sah verwirrt aus. »Sind Sie befreundet? Stehen Sie in irgendeiner Rechtsbeziehung zu ihr?«
    »Nein.« Alex lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere. »Ms Greene hat uns kontaktiert und um Hilfe gebeten. Das ist einige Tage her.«
    »Ich verstehe.« Er nahm die Haltung eines Mannes ein, der im Begriff war, eine schlechte Nachricht zu verkünden. »Nun, all das hat sie sich offenbar anders überlegt. Ihnen ist bekannt, welcher Prozedur sie sich unterzogen hat?«
    »Ja.«
    »Das löst all ihre Verbindungen zu ihrem alten Leben. Sie ist …« Er zögerte. Aber ich hatte den Eindruck, er gäbe nur vor, nach passenden Worten zu suchen. »Sie ist nicht länger unter uns. In welcher Hinsicht hat sie Ihre Hilfe erbeten?«
    »Das hat sie nicht gesagt, Herr Doktor. Sie hat nur um Hilfe gebeten.«
    »Und welche Art Hilfe haben Sie zu bieten, Mr Benedict?«
    »Was Unterstützung unserer Kunden angeht, sind wir ziemlich flexibel, Herr Doktor. Wäre es möglich, mit dem Arzt zu sprechen, der für Ms Greenes Behandlung zuständig ist?«
    »Ich fürchte, hier liegt möglicherweise ein Missverständnis vor. Dem behandelnden Psychiater ist es aus ethischen Erwägungen nicht möglich, Ms Greenes Fall mit jemandem zu besprechen, der kein direkter Angehöriger ist. Abgesehen von ihrem Anwalt. In diesem Punkt gibt es äußerst strikte Beschränkungen. Insofern würden wir nur die Zeit aller Beteiligten verschwenden, würden wir diese Richtung weiterverfolgen.« Er erhob sich. »Bitte sehen Sie mir nach, dass ich Ihre Zeit verschwendet habe!«
     
    Wir riefen Cory noch einmal an. Wäre er bereit, sich mit ihrem Arzt zu treffen und ihm einige Fragen zu stellen?
    Nein. »Es hat keinen Sinn«, sagte er. »Ihr kann jetzt niemand mehr helfen. Lassen Sie es einfach sein!«
    »Aber jemand könnte in Gefahr sein!«
    »Hören Sie, Benedict«, erwiderte Cory, »wenn in Vickis Leben etwas Ungewöhnliches vorgefallen wäre, wüsste ich davon! Niemand ist in Gefahr!«
    »Sie wussten auch nichts von der bevorstehenden Gehirnwäsche!«
    »Lassen Sie mich einfach in Ruhe! Bitte!«
     
    Natürlich wollte man uns Greenes neuen Namen nicht verraten. Den erfährt niemand. Nicht einmal ein Ehegatte oder die eigene Mutter. Aber das hätte so oder so nichts geändert. Selbst wenn wir mit ihr hätten reden können, hätte uns das nicht weitergebracht. Cory hatte Recht. Sie war fort.
    Alex saß in dem großen Wohnzimmer des Landhauses und stierte die brennenden Holzscheite im Kamin an. »Nach der Prozedur«, sagte er, »stellt St. Thomas ein paar Leute bereit, die sich als Familienangehörige maskieren. Das habe ich überprüft, ehe wir dort waren. Sie schaffen die Illusion eines vollkommen anderen Lebens.« Vor Jahren hatte Alex herausgefunden, dass ein enger Freund die Prozedur durchgemacht hatte. Dass er einmal ein anderes Leben gelebt hatte, von dem er nun nichts mehr wusste.
    »Zeit, die Sache hinter uns zu lassen!«, erklärte ich.
    »Klar doch!« Er lächelte mich an. »Zeit, das Geld einzustecken und uns davonzumachen!«
     
    Ich sah keinen Sinn darin, der Gedächtnisfeier beizuwohnen. Im Grunde war das nichts anderes als eine Beerdigung, und ich hasse Beerdigungen. Aber Alex bestand darauf hinzugehen, also begleitete ich ihn.
    Vicki hatte in einer geräumigen, zweigeschossigen Villa gelebt, frühes Valaska, umgeben von ausgedehnten Rasenflächen, Baumhainen und einem hohen Zaun. Zwei kunstvolle Springbrunnen, die Dämonen und Wölfe darstellten, flankierten die Vorderseite des Hauses. Am Tag der Gedenkfeier waren sie abgeschaltet, vielleicht wegen der Kälte, vielleicht auch, weil jemand der Ansicht war, ein funktionierender Springbrunnen wäre dem Anlass nicht angemessen.
    Ich fragte mich, wer wohl ihren Besitz erben würde. »Sie haben ihn zum Verkauf ausgeschrieben«, erläuterte Alex. Wir saßen in unserem Gleiter und sanken gerade in die Tiefe. »Der Erlös wird auf ein gesichertes Konto eingezahlt und Vickis neuer Persönlichkeit auf regelmäßiger Basis zugänglich gemacht. Sie wird nicht wissen, woher das Geld kommt.«
    »Hat schon mal jemand diese Prozedur über sich ergehen lassen und schließlich doch sein Gedächtnis wiedergefunden?«
    »Das ist schon vorgekommen. Aber nicht gerade häufig.«
    Die KI erteilte uns Landefreigabe, und wir setzten etwa

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