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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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und der der KI schmeckte das Essen an jedem einzelnen Tag immer wieder gleich. Aber es war bekömmlich, und das war alles, was zählte. Selotta hatte irgendwo Nahrungsmittel bestellt, von denen sie sagte, sie würden uns eher zusagen, aber die Lieferung verzögerte sich. Es war ein langer Weg bis Khaja Luna, der nächsten von Menschen besiedelten Welt.
    Wir unterhielten uns über Kassel, als Giambrey sich meldete. »Ich habe gute Neuigkeiten«, sagte er. »Die Ansammlung wird in ein paar Stunden eine Erklärung abgeben und einen Waffenstillstand ausrufen. Unsere Leute in der Konföderation rechnen mit einer entsprechenden Reaktion von deren Seite.«
    »Hoffen wir es!«, meinte Selotta.
     
    Selotta hatte Nachbarn, die, ob Sie es glauben oder nicht, uns kennen lernen wollten. Also kamen sie an diesem Abend zu Besuch, sechs Erwachsene und ein paar Kinder, die meisten ausgestattet mit Stimmgeneratoren. Die Stimmung war ein wenig angespannt, bis wir alle uns aneinander gewöhnt hatten. Überwiegend sprachen wir über Politik. Wie viel besser das Leben wäre, ließen wir nur, wie einer von ihnen es formulierte, diesen Unsinn sein. Am Ende erhoben wir die Gläser mit Fruchtsaft auf uns selbst, Stumme und Menschen, einer für alle und alle für einen.
    Übrigens war es unter Stummen nicht üblich, bei fröhlichen Anlässen mit irgendeinem Trunk anzustoßen, was vielleicht daran liegt, dass sie nie Alkoholika für sich entdeckt hatten. Ich weiß es nicht. Alex ist der Meinung, der Grund dafür sei in ihrer telepathischen Dimension zu suchen, weil Alkohol eine unschöne Methode wäre, im Geist eines anderen Verwirrung zu stiften. Selotta konnte nicht begreifen, warum wir uns den Kopf um derart müßige Dinge zerbrachen, und sie fügte hinzu, sie könne erkennen, dass ich dafür auch keine Erklärung hätte. Aber alle spielten mit.
    Die Nachbarn hielten das Erheben der Gläser für einen wunderlichen Brauch, und ich hegte den Verdacht, könnten sie nur lachen, sie hätten es getan. So aber tranken wir einfach auf Ilya Frederick, unsere Frau in der Konföderation, die, so hofften wir alle, die Fähigkeit besäße, die Politiker zur Vernunft zu bringen.
    Eine Frau sah mich an. Sie war jung und sie hatte keinen Stimmgenerator. Selotta und sie tauschten sich kurz aus. Dann schaute Selotta mich an und sagte: »Kasta meint, es wäre in Ordnung, wenn ich Ihnen das erzähle. Sie meint, es sei schade, dass es nicht mehr Menschen wie Sie und Alex gebe. Sie hält Sie für Ausnahmen und glaubt, man könne Ihren Brüdern und Schwestern nicht trauen.«
    Das war nicht von Bedeutung. Sie hatten uns akzeptiert, und wir stießen einfach auf jeden an. Nachdem wir auf Salud Afar getrunken hatten, tat einer von ihnen, der größte Stumme, der mir bisher begegnet war, seine Hoffnung kund, dass für diese unglückselige Welt etwas getan werden könne. »So, wie sie etwas für uns getan haben.«
    »Und was haben Sie für uns getan?«, fragte Selotta, die, dessen bin ich sicher, die Antwort kannte. Sie wollte sie nur ausgesprochen wissen.
    »Nun«, sagte er, »sie haben uns Chase und Alex hergebracht!«
    Er war ein Riese, und sein Name hörte sich an wie Goolie oder so was in der Art. Er lebte allein in einem gemauerten Haus in der Nähe des Strands, wie Selotta uns erzählte. Früher war er Lehrer gewesen, aber inzwischen vertrieb er sich die Zeit nur noch mit Lesen.
     
    Als Kassel eintraf, herrschte noch immer beste Stimmung, und er schloss sich der improvisierten Feier nur zu gern an. Die gute Neuigkeit bezüglich der Bekanntgabe hatte er bereits aus seinen eigenen Quellen erfahren.
    Wir feierten die Nacht durch. Tanzen gehörte nicht zu den Dingen, die die Stummen besonders gut konnten. Genauer gesagt konnten sie überhaupt nicht tanzen. Ihre Musik lud nicht gerade dazu ein. Trotzdem forderte Alex mich irgendwann mitten auf der Veranda auf, und wir tanzten unter den Sternen, während die Stummen uns zusahen und ihren wie auch immer gearteten Reaktionen nachhingen. Später, als wir unter uns waren, erzählte mir Selotta, sie seien ein wenig verunsichert gewesen, weil sie befürchtet hatten, dies könne ein Vorspiel zu einer sexuellen Vereinigung sein. In aller Öffentlichkeit. Schließlich, so fügte sie hinzu, könne man ja nie wissen, wozu Menschen fähig seien.
    »Aber«, wandte ich ein, »ihnen war doch bekannt, was wir gefühlt haben! Wie konnten sie dann auf solch einen Gedanken kommen?«
    »Das ist es ja gerade«, erwiderte sie. »Wir

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