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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Unterarm oder die Schulter drückten. Aber es war keine ashiyyurische Geste. »Wir möchten, dass Sie wissen«, fuhr er fort, »dass wir in der Not zu Ihnen stehen!«
     
    In dieser ganzen Welt hielten sich vermutlich nicht mehr als zwei Dutzend menschliche Wesen auf. Alex sagte, er habe an seinem ersten Tag im Museum zwei Menschen gesehen, ein junges Paar. Sie hatten sich regelrecht entzückt gezeigt, sich ihm vorstellen und ein paar Minuten mit ihm verbringen zu dürfen.
    Drei andere tauchten zu verschiedenen Zeiten im Omikron auf. Sie alle bemühten sich, die Vorgehensweise der Konföderation zu verteidigen, und argumentierten, dass doch jeder ihre Vorsicht verstehen müsse. Sie gaben ihrer Bestürzung über die fortdauernden Feindseligkeiten zwischen den beiden Spezies Ausdruck, zeigten sich aber zugleich überzeugt, dass eine friedvolle Zukunft bereits als Streif am Horizont erscheine. Sie selbst empfanden einzelne Ashiyyur natürlich als überaus höflich und als, wie einer es ausdrückte, gute Leute. Wir müssten der Angelegenheit einfach ein bisschen Zeit lassen.
    Zeit lassen!
    Während ein Tsunami aus Gammastrahlung unentwegt mit Lichtgeschwindigkeit auf Salud Afar zuraste!
     
    Auch Giambrey war im Omikron zu sehen, wo er ein Interview gab. Brenzlig wurde es, als er um einen Kommentar zu Whitesides Entscheidung, nur eine Hand voll Schiffe nach Salud Afar zu schicken, gebeten wurde.
    »Ich begreife, warum er so entschieden hat«, sagte Giambrey, der keinen Sinn darin sah, den obersten Führer der Konföderation zu kritisieren. »Ich bin überzeugt, das spiegelt keinen Mangel an Vertrauen gegenüber der ashiyyurischen Regierung wider, sondern ist lediglich ein Ausdruck von Vorsicht. Ich hätte mich gefreut, hätte er uns mehr Unterstützung geschickt, aber ich denke, wir müssen zumindest zugeben, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist.«
    Mich versetzte derweil beständig in Erstaunen, wie sehr die Fraktale den Stummen zum Vorteil gereichten. Es ist nicht gerade leicht, an einem Nudistenstrand Taschenspielertricks anzuwenden.
    Alex grinste mich an. »Gut getroffen, Chase!«, sagte er.
    Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich laut gesprochen hatte, und für einen Moment glaubte ich, auch Alex würde in meinem Verstand herumwühlen. »Der Nudistenstrand?«, fragte ich.
    »Nein, wie kommst du denn nur auf Nudisten? Sie haben dich von dem Floß geholt! Als das – wie heißt es doch gleich? – Vacabubu da war, nicht wahr?«
    »Vooparoo«, korrigierte ich ihn.
    »Der Punkt ist, sie sind dir zu Hilfe gekommen!«
    »Natürlich sind sie! Was hattest du denn erwartet, Alex?«
    Alex sah Kassel an. »Wenn ihr im Omikron auftretet, dann werden eure Gedanken erfasst und gesendet, richtig?«
    »Das ist korrekt«, erwiderte Kassel.
    »Was ist mit Giambrey? Erfasst das System auch seine Gedanken? Oder muss das, was er sagt, irgendwie übersetzt werden?«
    »Sein Gesprächspartner liest Giambrey. Das, was er erfasst, wird anschließend gesendet, nicht Giambrey direkt.«
    »Warum?«
    Kassel zögerte. »Weil«, sagte er, nur um gleich darauf wieder zu verstummen. »Weil das System ganz einfach nicht mit menschlichen Gehirnen arbeiten kann.«
    »Sind wir zu dumm?«, schlug Alex vor, es auszudrücken.
    »So würde ich es nicht formulieren wollen!«
    Selotta ging dazwischen. »Das menschliche Hirn arbeitet auf einem anderen Energielevel. Genauer kann ich es nicht sagen, ich habe die Fraktale nie so ganz verstanden, aber so ist es.«
    »Sagen Sie, können Sie Menschen genauso leicht lesen wie die Angehörigen Ihrer eigenen Spezies?«, fragte Alex.
    »Nein.« Sie verlagerte ihr Gewicht auf dem Stuhl, versuchte, eine bequemere Haltung einzunehmen. »Nein. Menschen zu lesen ist schwieriger.«
    »Wie steht es mit den nonverbalen Teilen der Kommunikation? Können Sie die interpretieren?«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Sie meinen, die Änderung Ihrer Tonlage, als Sie gefragt haben, ob wir euch Menschen für nicht sonderlich schlau halten?«
    »Genau an so etwas habe ich gedacht!« Er drehte sich wieder zu Kassel um. »Warum ist niemand hergekommen, um uns zu befragen?«
    Dieses Mal zögerte Kassel nicht. »Die Medien haben Giambrey. Als sie herausgefunden haben, dass sich hier eine Delegation aufhält, wollten sie natürlich vor allem mit dem Botschafter selbst sprechen!«
    Giambrey sprach noch immer. Selotta hatte die Lautstärke heruntergeregelt, aber einen Teil seiner Worte bekam ich dennoch mit. »Ich bin sicher«,

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