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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Jeder wird es verstehen.
    Vergessen Sie nicht, Sprache ist nur eine Art Code. Ordahl wird nicht die Worte lesen können, die Sie in Ihrem Kopf bilden. Er wird nur die Bilder sehen. Und die Gefühle. Und was immer Sie sonst noch antreibt!«
     
    Sie kamen in einem blau-goldenen Gleiter und schwebten eine Weile über der Villa. »Sie machen Bilder«, erklärte Kassel. Etwas später landeten sie und brachten ihre Ausrüstung ins Haus. Unter der Anleitung einer Frau stellte eine Gruppe von drei Personen die Möbel um, baute die Aufzeichnungsgeräte auf und erklärte Selotta und Kassel, dass, wenn es losgehe, alle, die nicht direkt mit der Aufzeichnung zu tun hätten, das Gebäude verlassen müssten. Als sie fertig waren, kletterten sie wieder in den Gleiter, versprachen, in Kürze zurückzukommen, und verschwanden am Vormittagshimmel.
    »Wie viele Zuschauer hat dieser Kerl normalerweise?«, fragte ich.
    Kassel dachte nach. »Die letzte Erhebung ergab etwa vierzig Millionen oder so. Er hat Einfluss. Der eigentliche Punkt ist die Zusammenstellung der Gäste. Dazu gehören …«, er unterbrach sich, suchte nach dem passenden Begriff, »… VIPs, Macher und dergleichen. Wenn man Furore machen will, ist das der richtige Weg.« Er brach ab und sah in die Richtung, in der der Gleiter verschwunden war. »Ich wünschte, ich könnte sie dazu bringen, mir so viel Aufmerksamkeit zu widmen!«
    Furore machen. Das rief mir den Vorfall mit den Vooparoos wieder ins Gedächtnis.
    Vielleicht war das, was Alex mir wieder und wieder erzählte, gar nicht so falsch. Ich würde es schaffen. Ich würde keinen Mist bauen. Außerdem, was sollte schon schiefgehen? Keine Sorge, Chase, du bist ein Naturtalent! Irgendwann hörte er auf, auf mich einzureden. Vielleicht war ihm aufgegangen, dass er mir keine große Hilfe war, vielleicht hatten auch unsere Gastgeber meinen Gemütszustand bemerkt und ihm geraten, mich in Ruhe zu lassen. Was auch immer. Selotta versuchte das Thema zu wechseln und ließ sich darüber aus, was für ein gutes Abendessen uns erwarte. Kassel fing an, von dem Stummenphilosophen Tulisofala und den Kaimanklippen zu erzählen, und Alex tat, als würde er lesen.
    Zwei Stunden später kehrte der Gleiter zurück. Die Frau stieg aus und kam zu uns herein. Sie korrigierte einige Einstellungen am Omikron. Noch immer trug sie keinen Stimmgenerator. Ich glaube, sie sah in Alex und mir so etwas wie zahme Schimpansen. Nun versteifte sie sich, also wusste ich, dass sie den Gedanken aufgeschnappt hatte. Ich stellte mir eine Banane vor. Wie gern ich sie mochte. Lecker, lecker. Sie arbeitete weiter, während ich meine Banane verspeiste. Selotta deutete an, das wäre nicht die beste Methode, sie für mich zu gewinnen.
    Inzwischen traf ein zweiter Gleiter ein. Ein Mann, offensichtlich Ordahl, stieg aus und sah sich um. Er trug eine leuchtend goldene Robe. Ich sah, wie er eine Kette aus einem kleinen, schwarzen Bündel entnahm. Sein Stimmgenerator. Er musterte ihn einen Moment lang, ehe er ihn um seinen Hals legte.
    Dann schritt er mit eindrucksvoller Haltung den Weg zum Haus hinauf.
    Kassel nahm ihn an der Tür in Empfang und führte ihn herein. Ein Standardstummer, beinahe zwei Köpfe größer als ich. Seine Haut war nicht grau wie die all der anderen, die ich im Zuge meiner arg beschränkten Reisen durch die Stummenwelten gesehen hatte, sondern beinahe golden. Natürlich gab es kein erkennbares Mienenspiel, nur lange Beißwerkzeuge und diamantene Augen. Er kommunizierte mit Selotta und Kassel. Dann, nach ein paar Sekunden, drehten sich alle zu Alex und mir um. Kassel stellte uns einander vor, und Ordahl sagte, er freue sich, uns kennen zu lernen.
    Eines der vielen Probleme, die es bei der Kommunikation mit den Ashiyyur gibt, ist, dass wer immer die Sprachgeneratoren herstellt, offensichtlich nur zwei Typen produziert: eine Version pro Geschlecht. Davon abgesehen waren die Stimmen identisch. Folglich konnte ich, während wir uns bekannt machten, zunächst kaum sagen, ob Kassel oder Ordahl etwas sagte. Es wäre einfacher gewesen, hätten sie ihre Lippen bewegt. Kassel erkannte mein Problem und entfernte sich ein gutes Stück von Ordahl, was es mir leichter machte zu erkennen, woher die Stimme jeweils kam.
    Schließlich gingen die anderen hinaus, setzten sich in einen der Gleiter oder auf die Veranda. Die Frau schloss alle Türen, und ich war allein mit Ordahl. Er fragte mich, ob ich bereit sei, aber das war natürlich nur eine Formalität, denn er

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