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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ein Patrouillenboot der Koalition geschossen«, verkündete der Reporter. »Glücklicherweise hat es anscheinend weder Tote noch Verletzte gegeben.«
    »Was denkst du, Alex?«
    »Über den Überfall? Ich glaube nicht daran. Die Stummen sind nicht einmal in der Nähe.«
    Die Koalitionsregierung trat in den Wahlkampf ein, und es gab eine ausufernde Debatte über die Frage, ob unfreiwillige Gehirnlöschungen verboten werden sollten. Manche Kandidaten bezeichneten dergleichen als Mord; andere beharrten darauf, dass diese Vorgehensweise Leuten, die sie selbst als in psychischem Sinne behindert bezeichneten, einen Neustart ermögliche.
    Während eines Interviews mit einem Kandidaten, der sich wortreichst um einen Platz im Parlament bewarb, schlief Alex friedlich ein. Ich sah noch ein paar Minuten zu, ehe ich abschaltete, einige der Lampen ausschaltete und mir ein Plätzchen am Fenster suchte.
    Die Welt jenseits der fahlen Helligkeit, die die Lichter des Hauses warfen, war vollkommen finster. Callistra musste sich an einer anderen Stelle am Himmel befinden. Oder es war zu bewölkt. Bei Nacht war das nie zu erkennen. Da draußen war nichts, nicht die geringste Spur von einem Luftfahrzeug. Keine künstlichen Lichter, einfach nichts. Ich schlug die Kissen auf und stellte fest, dass sie vage nach Pinie rochen.
    Ich dachte an Ben und fragte mich, was er wohl gerade tue und ob er bisweilen an mich dächte. Er behauptete beharrlich, Alex sei geistesgestört und ich solle nicht für ihn arbeiten. Als ich in dieser Nacht in diesem Haus hockte und darüber nachdachte, wann die bösen Jungs uns wohl holen würden, kam mir der Verdacht, dass Ben tatsächlich Recht haben könnte.
    Eine lineare Blockade. Die Aussicht, einen Teil meiner selbst zu verlieren, nach Rimway zurückzukehren, nachdem man mir meine Handlungsfreiheit genommen hatte, trieb mich zur Weißglut. Ich schwor mir feierlich, dass sie mich nicht kampflos kriegen würden. Wenigstens würde ich dieser schwachsinnigen Agentin die Lichter auspusten!
    Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie sich eine Gedankensperre wohl anfühlen würde, wenn ich auf Erinnerungen, die noch vorhanden waren, nicht mehr würde zugreifen können. Das alles hatten sie Vicki angetan, und sie war deswegen so verzweifelt gewesen, dass sie eine vollständige Gehirnlöschung hatte vornehmen lassen. Weg damit! Weg mit allen Erinnerungen an ihr eigenes Leben! Welch furchtbaren Preis sie bezahlt hatte!
    Und worum ging es nur bei der ganzen Sache?
    ULY447? Die Calienté-Mission? Um eine religiöse Zeremonie, die ganz einfach nicht mehr von Bedeutung war?
     
    Am nächsten Morgen weckte mich Alex. »Wir haben etwas zu erledigen!«
    »Was?«, fragte ich. »Was gibt es?« Ich erinnerte mich an unseren Hilferuf im Schnee. »Ist jemand gekommen?«
    »Nein. Der Wind hat die Buchstaben über Nacht mit Schnee bedeckt.«
    »Oh!«
    »Ich glaube so oder so nicht, dass uns das eine große Hilfe hätte sein können! So viel Verkehr gibt es hier nicht.«
    »Einen Versuch war es wert. Also, was haben wir zu tun?«
    »Zieh dich erst mal an!«, meinte er. »Dann zeige ich es dir!« Er lehnte sich zurück und lächelte. »Agentin Krestoff und der verrückte Arzt können jederzeit ankommen. Darauf sollten wir vorbereitet sein!«
    Zwanzig Minuten später ging ich hinunter ins Wohnzimmer und sah eine Schiebeleiter an der Wand stehen. Die Leiter hatte eine Schneespur im Haus hinterlassen, als Alex sie aus dem Schuppen hereingeholt hatte.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Nein, warum?«
    »Die Leiter.«
    »Nein! Nein, keine Probleme.« Er stand neben einem der Fenster. Die Sonne stieg eben am Himmel auf.
    »Mir wird hier schwindelig«, stellte ich fest.
    »Natürlich.« Er zeigte auf den Baum, der über den Rand der Klippe hinausragte. »Sieh dir das an!«, sagte er.
    »Ja, er klammert sich ans Leben.«
    »Bringt dich das nicht auf eine Idee?«
     
    Wir ackerten uns wieder durch den Schnee. »Ich glaube, da drin gibt es irgendwo ein Aufzeichnungsgerät«, sagte er. »Das Erdgeschoss habe ich ziemlich sorgfältig unter die Lupe genommen. Möglich, dass sie uns abhören, aber ich bezweifle, dass sie auch Bilder von uns bekommen.«
    »Okay.«
    Er öffnete die Tür zum Werkzeugschuppen und griff zur Axt. Ich lachte. »Die dürften Schusswaffen haben!«, meinte ich. »Ich glaube nicht, dass uns das Ding viel bringt!«
    »Schon richtig, Chase, aber wir haben nicht mehr viel Feuerholz!«
    »Aha.«
    »Ich werde uns welches

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