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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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unterwegs.«
    Die komplette Nase des Gleiters war fort. Kalter Wind deckte uns mit Schnee und winzigen Trümmerstücken ein. Alex gelang es, sich zu befreien. Er ließ sich vorsichtig hinunter, gerade in dem Augenblick, in dem der Laster anhielt. Ich hörte eine Tür knallen. Und Stimmen.
    Die Scheinwerfer des Lasters offenbarten eine weite, flache Ebene hinter den Bäumen. »Nicht übel!«, meinte Alex. »Sieht ganz so aus, als hättest du den einzigen bewaldeten Flecken in der ganzen Umgebung getroffen!«
    Mein Körper schmerzte an einigen Stellen, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Also löste ich mein Gurtsystem und ließ mich zu Boden. Unsere Retter trugen dicke Jacken. Sie waren zu zweit, und beide hatten ihre Mützen tief über die Ohren gezogen. Ein Mann und eine Frau. Der Mann rief: »Ist bei Ihnen da drin alles in Ordnung?«
    Ich glaube, ich bin ein wenig umhergetaumelt. Alex lag auf dem Boden. Dann brachten sie mich zum Laster, gingen wieder los und holten Alex. Es dauerte eine Weile. Als sie endlich wieder auftauchten, stützten sie ihn. »Es geht ihm gut«, beruhigte mich die Frau. »Aber wir wollten uns erst ganz sicher sein, ehe wir ihn rausholten.«
     
    Ihre Namen waren Shiala und Orman Inkama. Orman war Betriebsleiter der Energieverteilungseinrichtung, deren Lichter uns gezeigt hatten, wo der Boden war.
    Sie brachten uns in ihr Quartier, das sich in einem flachen, grauen Gebäude neben einem Kollektorenfeld befand. Sie behandelten unsere Schnittwunden und Prellungen mit Medikamenten und erklärten uns, wie viel Glück wir gehabt hätten. Es gab keine Anzeichen für irgendwelche Knochenbrüche. Orman wollte uns erst in eine medizinische Einrichtung in Barikaida bringen, aber der Weg dorthin war weit, und da keiner von uns ernstlich verletzt war, begnügten wir uns mit einer Dusche und einem Bademantel.
    Natürlich hatten wir keine Kleidung. Wir erklärten, wir hätten einen Rundflug über das Gebiet gemacht, und Orman erbot sich, noch einmal zum Wrack zurückzukehren, um unser Gepäck zu holen. Leider hatten wir keine Gelegenheit gehabt, unser Gepäck aus dem Haus auf dem Plateau zu holen. »Wir hatten nichts bei uns«, erklärte ihm Alex. »Aber es wäre uns eine große Hilfe, wenn Sie uns morgen nach Barikaida bringen könnten.«
    Also schliefen wir in Bademänteln, ich im Gästezimmer, Alex auf dem Sofa. Am nächsten Morgen tat mir alles weh.
    Shiala bereitete ein umfangreiches Frühstück zu und bemerkte, dass sie in diesem Teil des Landes nur selten Gäste hätten. Dann gaben sie uns etwas zum Anziehen. Ormans Kleidung war zu groß für Alex, aber Shialas Bluse und Hose passten mir recht gut. Ihre Schuhe waren mir allerdings zu groß und Krestoffs zerfetzt. Nichtsdestotrotz würde ich sie weiter tragen müssen.
    Orman führte uns hinaus zur Landefläche, und wir kletterten alle zusammen in seinen Gleiter. Er war ein bisschen klein für vier Personen, doch zum Ausgleich waren wir bis zur Ankunft in Barikaida alle ein wenig in Feierstimmung. Orman erzählte uns, wie viele Male er selbst recht hart gelandet sei. »Allerdings nicht so hart wie ihr Leutchen gestern Abend!« Shiala lachte und beharrte darauf, dass Orman der schlechteste Pilot der ganzen Welt sei. Er traute angeblich keinen KIs, doch die schlichte Wahrheit lautete, dass er einfach viel zu gern selbst flog.
    »Übrigens«, sagte er, »wir haben den Absturz bereits für Sie gemeldet.«
    Oh-oh!
    »Danke«, sagte Alex.
    »Sie haben gesagt, sie würden heute Nachmittag rauskommen, sich die Sache ansehen und den Papierkram vorbereiten.«
     
    Wir hoben ab, und Alex und ich taten, als hätte sich für uns nichts geändert. Wir lachten und scherzten, und zugleich fragte ich mich im Stillen, wie lange es wohl dauern würde, bis die Behörden herausgefunden hätten, wer da abgestürzt war.
    Wir überquerten einen Fluss samt Wasserfall, Turbulenz mit Namen. Das Land war an dieser Stelle von einer tiefen Kluft gespalten, und der Fluss fiel beinahe einen Kilometer in die Tiefe. »Das ist«, so erklärte uns Orman, »der höchste bekannte Wasserfall überhaupt.«
    Nun, Alex und ich hatten schon ein paar größere gesehen, aber das behielten wir für uns. Die beiden zeigten sich überrascht, dass Touristen, als die wir uns immerhin ausgaben, noch nie von Turbulenz gehört hatten (der Name bezeichnete sowohl den Fluss als auch den Wasserfall).
    »Na ja«, sagte ich, »wir haben uns einfach treiben lassen. Wir kommen von Rimway.«
    Damit schien

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