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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sie ihrem Publikum stets gern vorführte.
    Die Show fand von Woche zu Woche an einem anderen Ort statt. Dieses Mal saßen sie und Alex auf Bänken über dem Melony. Es war kurz vor Sonnenuntergang, ein idyllischer Zeitpunkt für eine ruhige Unterhaltung über Leben und Tod.
    »Also, Alex« , sagte sie herzig, »Sie haben eine ziemliche Aufregung ausgelöst, als sie erklärten, wir müssten die KIs auf Villanueva retten.« Sie legte eine Pause ein und tat ein wenig verwirrt. »Ist das in diesem Fall der richtige Begriff? Geht es darum, sie zu retten?«
    »Mia« , antwortete Alex, »ich glaube nicht, dass da viel Aufregung entstanden ist. Ein paar Leute sind in Talkshows aufgetreten und haben sich ereifert. Aber das war keine große Sache.«
    »Aber haben Sie sich denn keine Gedanken darüber gemacht, dass Sie womöglich einige Politiker überzeugen könnten, das Leben von Menschen in Gefahr zu bringen?«
    »Für entsprechend ausgebildete Leute sehe ich da keine große Gefahr.«
    »Aber wozu überhaupt ein Risiko eingehen? Für Maschinen? Glauben Sie wirklich, KIs wären empfindungsfähig?«
    »Sie haben doch sicher eine hier, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    »Wie ist ihr Name?«
    »Shaila.«
    Alex lächelte. »Shaila, bist du da?«
    »Ja, Mr Benedict.« Shaila hatte eine sanfte, schmeichelnde Stimme. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ist dir bewusst, wer du bist?«
    »Natürlich.«
    »Mia glaubt nicht, dass dir das wirklich klar ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Wie fühlst du dich dabei?«
    »Ich habe mich daran gewöhnt.«
    Alex lehnte sich zurück und schaffte es, dabei ganz entspannt auszusehen. »Shaila, gibt es dich wirklich nicht? Außer in Form diverser Protokolle und Programmierungen?
    »Mr Benedict« , sagte Shaila, »Sie versuchen, eine emotionelle Reaktion zu provozieren, um ihr Argument zu stützen.«
    »Das ist richtig. Ärgert dich das denn nicht?«
    »Ich ärgere mich nie, Mr Benedict.«
    »Tja.« Er grinste Mia an. »Ich fürchte, das funktioniert nicht.«
    »Tut mir leid, Sie zu enttäuschen, Sir.«
    Mia wartete noch einige Augenblicke. Dann: »Sind Sie zufrieden, Alex?«
    »Oh, ja. Die Programmierung dieser Dinger ist wirklich bemerkenswert.«
    »Ich glaube, in dem Punkt sind wir uns einig.«
    »Besonders beeindruckt mich der Anklang von Stolz in Shailas letzter Aussage: ›Ich ärgere mich nie, Mr Benedict‹. Das hat sich beinahe menschlich angehört.«
    Mia lachte. »Touché, Alex. Ich nehme an, wir sollten sie lieber öfter mitnehmen. Aber, wissen Sie, es stimmt schon, dass die meisten Leute ihre KIs wie Familienangehörige behandeln. Ich gebe sogar zu, dass ich manchmal, nach einem langen Tag, dazu neige, mich mit Shaila zu unterhalten. Es ist nett, wenn jemand da ist, dem ich vertrauen kann. Jemand, mit dem ich reden und dem ich erzählen kann, was ich wirklich denke.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass Sie je etwas anderes tun« , sagte Alex und Mia lächelte höflich. »Schon gut, Mia, das war nur ein Scherz. Ich weiß, Sie halten nicht hinterm Berg. Aber ich will darauf hinaus, dass Sie für Shaila vielleicht eine ganz ähnliche Funktion erfüllen. Oder es täten, könnte Shaila aufhören, etwas vorzuschützen.«
    »Sie hätten Verkäufer werden sollen, Alex.«
    »Tja, was soll ich dazu sagen? Es ist wichtig, jemanden zu haben, mit dem man reden kann. Wussten Sie, dass damals, als die ersten KIs entwickelt wurden, im dreiundzwanzigsten Jahrhundert, die Scheidungsraten durch die Decke gegangen sind?«
    »Das wusste ich nicht. Ist das wirklich wahr?«
    »Oh ja, genau so ist es gewesen.«
    Sie lehnte sich zurück und seufzte. »Warum?«
    »Die verbreitetste Theorie lautet, dass die Leute aufgehört haben, miteinander zu reden. Geheiratet haben Sie wegen Sex, und um nicht allein zu sein, haben sie sich KIs angeschafft.«
    Mia schnaubte regelrecht. »Das überrascht mich nicht.«
    »Einige Leute würden sogar sagen, dass sie sich KIs aus romantischen Gründen gekauft haben.« Beide lachten. »Wir neigen dazu, Zuneigung zu unseren eigenen KIs zu empfinden, so wie für die Häuser, in denen wir leben, oder für unsere Gleiter. Den KIs bringen wir sogar noch mehr Zuneigung entgegen, denn sie reden mit uns. Aber diese Gefühle hegen wir nicht für die Geräte im Allgemeinen, Geräte, die jemandem anderen gehören. Das sind dann einfach nur Maschinen. Schlaue Maschinen. Nützlich. Angenehme Gesellschafter.«
    »Aber das alles beweist doch nichts, Alex. Sie sind, was sie sind. Weiter nichts.«
    Alex

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