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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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irgendetwas erwischen. Und das werden wir, Shafer. Notfalls erfinden wir etwas.
    Mir ist speiübel, seit ich im selben Zimmer mit Ihnen bin.
    Juristisch gesehen, sind Sie diesmal straffrei davongekommen, aber wir behalten Sie von jetzt an genauestens im Auge. Irgendwo und irgendwann werden wir Sie erwischen. Schon bald.«
    Shafer blickte ihn amüsiert an. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er wusste, dass es ein Fehler war, aber er konnte dem Spiel nicht widerstehen. »Sie können es ja versuchen, Sie unerträgliches, scheinheiliges Stück Scheiße. Versuchen können Sie’s, Jones. Aber stellen Sie sich hinten an. Und jetzt wartet Arbeit auf mich. Raus.«
    Andrew Jones schüttelte den Kopf. »In Wahrheit wartet keine Arbeit mehr auf Sie, Shafer. Aber ich gehe gern. Der Gestank hier drinnen ist Übelkeit erregend. Wann haben Sie zum letzten Mal gebadet?« Er lachte verächtlich. »O Mann, Sie haben verloren wie noch keiner zuvor. Sie sind total am Ende.«
    A m Nachmittag traf ich mich mit Jones und dreien seiner Agenten im Willard Hotel, in der Nähe des Weißen Hauses. Ich hatte um das Treffen gebeten. Sampson war auch dabei. Seine Suspendierung war aufgehoben, was ihn aber nicht davon abhielt, weiterhin das zu tun, was ihm den ganzen Ärger ursprünglich eingebracht hatte.
    »Ich glaube, Shafer ist geisteskrank«, sagte Jones. »Er stinkt wie eine Latrine im Grundausbildungslager. Seine Tage sind gezählt, so viel ist sicher. Wie beurteilen Sie seinen Geisteszustand?«
    Inzwischen kannte ich Geoffrey Shafer durch und durch. Ich hatte über seine Familie gelesen: seine Brüder, seine Mutter, die lange Zeit leiden musste, seinen dominierenden Vater. Die ständigen Wohnortwechsel der Familie von einer Militärbasis zur nächsten, bis Shafer zwölf war.
    »Ich glaube, es hat mit einer ernsthaften bipolaren Störung angefangen, die man früher als manische Depression bezeichnete«, erklärte ich. »Er litt schon als Kind daran. Jetzt ist er von Medikamenten abhängig: Xanax, Benadryl, Haldol, Lorazepam, Valium, Librium und etliche andere. Ein ziemlich starker Cocktail. Für den entsprechenden Preis von etlichen Ärzten in der Stadt zu bekommen. Es ist fast ein Wunder, dass Shafer überhaupt noch funktioniert. Aber er schafft es. Er kippt nicht um. Er siegt immer.«
    »Ich habe Geoff gesagt, dass er Washington verlassen muss.
    Wie wird er das verdauen? Was meinen Sie?«, fragte Jones.
    »Ich schwöre, sein Büro stank so erbärmlich, als läge seit Tagen eine verwesende Leiche unter dem Schreibtisch.«
    »Nun ja, seine Störung kann als Begleiterscheinung Geruch hervorrufen, aber für gewöhnlich riecht es metallisch, sehr bei -ßend, und reizt die Nase. Wahrscheinlich badet er nicht. Aber seine Instinkte für das Spiel, sein Wille zu gewinnen und zu überleben sind verblüffend«, sagte ich. »Er wird nicht aufhören.«
    »Was ist mit den anderen Spielern?«, fragte Sampson. »Diese so genannten Reiter?«
    »Sie behaupten, das Spiel sei beendet und dass es für sie lediglich ein Fantasy-Spiel gewesen sei«, erklärte Jones. »Oliver Highsmith hält Verbindung – hauptsächlich, um uns zu überwachen, da bin ich sicher. Auf seine Art ist er ein unheimlicher, furchteinflößender Mistkerl. Behauptet, er sei betroffen über den Mord an Detective Hampton. Er ist immer noch nicht hundert Prozent sicher, dass Shafer der Mörder ist. Er bedrängt mich ständig, diese Möglichkeit nicht außer Acht zu lassen.«
    »Und halten Sie sich daran?«, fragte ich und blickte in die Runde.
    Jones zögerte nicht. »Ich habe keinerlei Zweifel, dass Geoffrey Shafer ein Massenmörder ist. Wir haben von Ihnen genug gesehen und gehört. Durchaus wahrscheinlich, dass er ein psychisch so abartiger Mörder ist, wie wir es noch nie erlebt haben. Und ich habe auch keinen Zweifel, dass er letzten Endes untergeht.«
    Ich nickte. »Ich stimme Ihnen voll und ganz zu – besonders Ihrer Bemerkung, dass er ein manischer abartiger Mörder ist.«
    S hafer führte an diesem Abend wieder Selbstgespräche. Er konnte nicht anders. Je mehr er sich dagegen wehrte, desto schlimmer wurde es. Je mehr er mit sich rang, desto mehr sprach er mit sich.
    »Sie können sich alle zum Teufel scheren: Jones, Cross, Lucy und die Kinder, auch Boo Cassady und die anderen feigen Mitspieler. Die können mich alle mal. Es gab einen Grund für die Vier Reiter. Es war nicht bloß ein Spiel. Es war mehr als nur ein läppischer Zeitvertreib.«
    Das Haus in Kalorama war

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