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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Washington und an die ganz besondere Nacht in ihrem Haus, als wir lachten und glaubten, wir hätten vielleicht ein Baby gemacht. War Christine irgendwo da draußen auf der Insel? Sie musste dort sein. Wieder betete ich, sie möge in Sicherheit sein. Sie musste in Sicherheit sein. Ich weigerte mich, irgendeinen anderen Gedanken länger als ein paar Sekunden zuzulassen.
    Kurz nach vier Uhr morgens klingelte schrill das Telefon.
    Mein Herz setzte einen Schlag lang aus. Es durchfuhr mich eiskalt, und ich hatte das Gefühl, als würde meine Haut schrumpfen und nicht mehr auf meinen Körper passen. Ich stürmte durchs Zimmer und griff nach dem Hörer, ehe es zum zweiten Mal klingelte. Meine Hand zitterte.
    Die seltsame, gedämpfte Stimme jagte mir Angst ein. »Sie haben eine E-Mail.«
    Ich konnte nicht klar denken. Ich konnte überhaupt nicht mehr denken.
    Ich hatte meinen Laptop mit in den Urlaub genommen.
    Denk nach, Alex! Wer weiß, dass du deinen Computer dabeihast? Wer kann ein so winziges Detail über dich wissen?
    Wer hat dich beobachtet? Uns beobachtet?
    Ich riss die Schranktür auf, nahm den Laptop heraus und schaltete ihn ein. Dann rief ich die E-Mail auf.
    Sie war kurz und sehr präzise.
    Sie ist für den Augenblick sicher. Wir haben sie.
    Diese kurze eiskalte Nachricht war schlimmer als alles, was ich mir vorstellen konnte. Jedes Wort war in mein Hirn eingebrannt und erklang immer wieder: Sie ist für den Augenblick sicher.
    Wir haben sie.

DRITTES BUCH
ELEGIE
    S ampson traf am Tag nach Christines Verschwinden im Belmont Hotel ein. Ich lief in die kleine Halle hinunter, um ihn zu begrüßen. Er umarmte mich und drückte mich fest, aber behutsam an sich, als hielte er ein Kind in den Armen.
    »Keine Bange, Süßer«, sagte er. »Wir kriegen Christine zurück.«
    »Ich hab ‘ne Scheißangst um sie«, erwiderte ich. »Ich habe den halben Tag die E-Mail-Adresse überprüft, die ich gestern Nacht bekommen habe. [email protected]. Die Adresse ist gefälscht. Nichts funktioniert.«
    »Wir werden Christine finden.«
    Sampson sagte, was ich hören wollte, aber ich war sicher, dass er es tief im Herzen auch glaubte . Ich habe noch keinen Menschen kennen gelernt, der so positiv denkt wie er. Er ließ sich nie entmutigen.
    »Danke, dass du gekommen bist, John. Das bedeutet uns allen sehr viel. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Ich bin völlig durch den Wind. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wer so was getan haben könnte. Vielleicht das Wiesel – ich weiß es nicht.«
    »Wenn du jetzt klar denken könntest , würde ich mir noch mehr Sorgen um dich machen als sonst«, sagte John. »Deshalb bin ich gekommen.«
    »Irgendwie wusste ich, dass du auftauchst.«
    »War doch wohl klar.«
    In der Halle war ein halbes Dutzend Gäste, und alle blickten in unsere Richtung. Das Personal des Belmont wusste von Christines Verschwinden, und ich bin sicher, die Gäste auch, ebenso wie alle anderen Bewohner dieser kleinen klatschsüchtigen Insel.
    »Die Geschichte steht auf der Titelseite der hiesigen Zeitung«, sagte Sampson. »Auf dem Flughafen haben die Leute davon gelesen.«
    »Bermuda ist klein, friedlich und sicher«, erklärte ich ihm.
    »Das Verschwinden eines Touristen oder irgendein anderes Gewaltverbrechen ist hier ungewöhnlich. Ich habe keine Ahnung, woher die Zeitung so schnell die Geschichte bekommen hat. Die undichte Stelle muss bei der hiesigen Polizei sein.«
    »Die örtliche Polizei kann uns nicht helfen, höchstens behindern«, sagte Sampson, als wir zur Rezeption gingen. Er schrieb sich ein, und dann gingen wir nach oben, damit Nana und die Kinder sehen konnten, dass Onkel John gekommen war.
    A m nächsten Morgen sprachen Sampson und ich stundenlang mit der Polizei in Hamilton. Die Beamten waren Profis, aber mit Entführungen hatten sie eher selten zu tun. Sie überließen uns einen Arbeitsplatz in ihrem Revier an der Front Street. Ich konnte mich immer noch nicht so konzentrieren, wie es erforderlich gewesen wäre.
    Die Bermudas sind eine Inselgruppe, eine britische Kolonie, nur etwa 50 Quadratkilometer groß. Aber es gibt mehr als zwölfhundert Straßen, wie wir feststellten. Sampson und ich klapperten aufgetrennten Wegen so viele wie möglich davon ab. In den nächsten beiden Tagen waren wir von sechs Uhr morgens bis zehn oder elf Uhr abends pausenlos auf den Beinen. Ich wollte nicht mal zum Schlafen mit der Suche aufhören.
    Aber wir hatten nicht mehr Erfolg als die Einheimischen.
    Niemand

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