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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Paget weitermarschiert. War ein verflixt heißer Nachmittag. Daran erinnere ich mich. Ich bin zum Wasser runter, um mich ein bisschen abzukühlen.
    Dann bin ich wieder zur Straße rauf. Und wie ich über den Hügel zurückkomme, habe ich einen Unfall gesehen. Vielleicht eine Viertelmeile vom großen Hügel weg. Kennen Sie den großen Hügel?«
    Ich nickte und hielt den Atem an, als ich ihm zuhörte. Ich erinnerte mich an die erdrückende Hitze jenes Nachmittags, an alles . Ich sah wieder Christine auf dem glänzenden blauen Moped davonbrausen, winkend und lächelnd. Die Erinnerung an ihr Lächeln, das mir immer so viel Glück geschenkt hatte, schnürte mir jetzt die Kehle zu.
    »Ich sah, wie ein weißer Lieferwagen eine Frau auf einem blauen Moped angefahren hat. Sicher bin ich mir nicht, aber es sah so aus, als hätte der Lieferwagen sie mit Absicht gerammt.
    Der Fahrer ist dann aus dem Führerhaus gesprungen und hat ihr auf die Beine geholfen. Sah nicht so aus, als wäre sie schwer verletzt gewesen. Der Mann half ihr in den Lieferwagen. Das Moped hat er auf die Ladefläche gehoben. Dann ist er weggefahren. Ich habe gedacht, er bringt sie ins Krankenhaus. Tja, mehr weiß ich nicht.«
    »Sind Sie sicher, dass die Frau nicht schwer verletzt war?«, fragte ich.
    »Sicher bin ich nicht. Aber sie ist sofort nach dem Zusammenstoß aufgestanden. Und sie konnte alleine stehen.«
    Mit leicht stockender Stimme fragte ich: »Und Sie haben niemandem von dem Unfall erzählt? Auch nicht, als Sie die Artikel in der Zeitung gelesen haben?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Zeitungen gelesen. Die Lokalnachrichten interessieren mich nicht besonders. Sind bloß Mickey-Mouse-Meldungen und schwachsinniger Klatsch. Aber dann hat meine Freundin davon gesprochen.
    Ich wollte nicht zur Polizei gehen, aber sie hat mich gezwungen, dass ich mit dem Inspektor rede.«
    »Wissen Sie, was für ein Lieferwagen es war?«, fragte ich.
    »Ein weißer Wagen. Vielleicht gemietet. Sauber. Neu.«
    »Nummernschild?«
    Graham schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Wie sah der Mann aus, der den Wagen gefahren hat?«, fragte ich. »Uns könnte jede Kleinigkeit helfen, an die Sie sich erinnern, Mr. Graham. Sie haben uns jetzt schon sehr geholfen.«
    Er zuckte mit den Schultern, aber ich merkte, dass er sich krampfhaft an jenen Nachmittag zu erinnern versuchte. »An dem Burschen war nichts Auffälliges. Ziemlich groß, aber nicht so groß wie Sie. Sah aus wie jeder andere. Bloß ein Schwarzer in einem Lieferwagen.«
    I n einem kleinen Apartment in Mount Rainier, einer Vorstadt Washingtons, lag Detective Patsy Hampton im Bett und blätterte ruhelos in der Post . Sie konnte nicht schlafen, aber das war nicht ungewöhnlich. Sie hatte oft Schlafprobleme, schon seit sie ein kleines Mädchen in Harrisburg, Pennsylvania, gewesen war. Patsy schaute sich eine Wiederholung von »Emergency Room« an, holte sich einen Stonyfield-Joghurt mit Blaubeeren, setzte sich an ihren Computer und checkte ihren Internet-Briefkasten. Sie hatte eine E-Mail von ihrem Vater, der jetzt in Delray Beach in Florida wohnte, und eine zweite von einer Studienkollegin, mit der sie an der Universität Richmond das Zimmer geteilt hatte, aber nie sehr eng befreundet gewesen war.
    Die Zimmerpartnerin hatte gerade von einem gemeinsamen Freund erfahren, dass Patsy eine aufstrebende, erfolgreiche Polizistin in Washington sei, und schrieb, was für ein aufregendes Leben Patsy doch führen müsse. Ferner schrieb sie, dass sie vier Kinder habe und in einer Vorstadt von Charlotte in North Carolina zu Hause sei. Trotzdem sei ihr Leben langweilig, fügte sie hinzu.
    Patsy Hampton hätte alles dafür gegeben, nur ein Kind zu haben.
    Sie ging zurück in die Küche und holte sich eine Flasche kaltes Mineralwasser. Ihr war klar geworden, dass sie zu viel Zeit mit Arbeit verbrachte und zu viel allein in ihrem Apartment hockte, besonders an den Wochenenden. Es war nicht so, dass sie keine Verabredungen haben konnte, aber Männer im Allgemeinen widerten sie in letzter Zeit an.
    Dennoch erging sie sich in Fantasien, jemanden zu finden, der zu ihr passte, mit dem sie Kinder haben könnte. Aber sie hatte immer weniger Lust, den deprimierenden Teufelskreis stets aufs Neue zu erleben und sich zu bemühen, einen interessanten Mann kennen zu lernen, der sich dann als Niete erwies.
    Für gewöhnlich endete Patsy bei Kerlen, die entweder hoffnungslos langweilig oder dreißigjährige Idioten waren, die

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