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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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heißes Wasser!« Sie rief aus Leibeskräften, um das Rauschen der Dusche zu übertönen.
    »Als ich das letzte Mal die Rechnung für Wasser und Gas gesehen habe, stand mein Name drauf«, brüllte ich zurück.
    »Trotzdem ist es mein heißes Wasser. So war es immer, und so bleibt es auch«, erwiderte Nana.
    J eden Abend, jede Nacht war ich auf den Straßen im Southeast unterwegs. Ich arbeitete mehr als je zuvor, doch ohne brauchbare Ergebnisse. Noch immer suchte ich nach dem geheimnisvollen lilablauen Taxi und dem neuen schwarzen Mercedes, den Luke DeWitt auf der S Street gesehen hatte.
    Manchmal fühlte ich mich wie ein Schlafwandler, doch ich machte weiter. Ich wandelte so schnell wie möglich. Jeden Tag bekam ich Tipps und Hinweise, denen nachgegangen werden musste, aber keiner führte irgendwohin.
    Um kurz nach sieben Uhr abends kam ich todmüde nach Hause, ließ mich von den Kindern aber dennoch zum Boxunterricht in den Keller zerren. Damon hatte für sein Alter sehr schnelle Hände, und auch seine Beinarbeit war gut. Er war stets voll bei der Sache. Ich hoffte nur, dass er seine knospenden Boxkünste nicht in der Schule missbrauchte.
    Jannie studierte das Boxen, obwohl sie den Wert der Selbstverteidigung zu schätzen schien. Sie erfasste sehr schnell die Technik und Bewegungsabläufe, obgleich ihr Herz nicht völlig diesem Sport gewidmet war. Sie zog es jedoch vor, ihren Bruder und mich mit spitzen Bemerkungen und kleinen Bosheiten zu quälen.
    »Alex, Telefon!«, rief Nana oben von der Kellertreppe. Ich schaute auf die Armbanduhr. Es war zwanzig vor acht.
    »Trainiert die Beinarbeit«, sagte ich zu den Kindern. Dann stieg ich die steile Treppe hinauf. »Wer ist es?«
    »Wollte er nicht sagen«, erklärte Nana, als ich in die Küche kam. Sie frittierte Mais-Krabben-Bällchen. Außerdem duftete es köstlich nach Bratäpfeln und Pfefferkuchen, mit Honig glasiert. Es war ein spätes Abendessen – Nana hatte auf mein Kommen gewartet.
    Ich nahm den Hörer in der Küche ab. »Alex Cross.«
    »Ich weiß, wer Sie sind, Detective Cross.« Auf Anhieb erkannte ich die Stimme, obwohl ich sie vorher nur ein einziges Mal gehört hatte – im Belmont Hotel auf Bermuda. Eiseskälte überfiel mich, meine Hände zitterten.
    »Vor dem Budget Drugs an der Vierten Straße ist ein öffentliches Telefon. Für den Augenblick ist sie in Sicherheit. Wir haben sie. Aber beeilen Sie sich. Kommen Sie schnell. Vielleicht ist sie am Telefon in der Zelle. Ich meine es ernst. Beeilen Sie sich!«
    I ch stürmte aus der Hintertür in der Küche, ohne Nana oder den Kindern ein Wort zu sagen. Ich hatte nicht die Zeit zu erklären, wohin oder weshalb ich losrannte. Außerdem blickte ich nicht ganz durch, was eigentlich geschehen war. Hatte ich soeben mit dem Wiesel gesprochen?
    Beeilen Sie sich … Vielleicht ist sie am Telefon in der Zelle -… Ich meine es ernst.
    Ich rannte über die Fünfte Straße, dann die Seitenstraße hinunter zur Vierten, danach vier Blocks nach Süden zum Anacostia River. Die Menschen auf der Straße musterten mich erstaunt, als ich wie ein Tornado durchs Southend stürmte.
    Als ich mich dem Budget Drugs näherte, sah ich die Blechabdeckung des Telefons schon aus der Entfernung. Eine junge Frau lehnte an der mit Graffiti bedeckten Mauer des Drugstores und telefonierte.
    Ich holte meine Polizeimarke hervor, als ich an der letzten Querstraße vorbeirannte.
    Dieses Telefon wird besonders viel benutzt. Manche Menschen in dieser Gegend haben zu Hause keinen Apparat.
    »Polizei, Mordkommission. Hängen Sie ein! «, rief ich der jungen Frau zu, die etwa neunzehn Jahre sein mochte. Sie starrte mich an, als wäre es ihr völlig egal, ob ein Polizist den Apparat benötigte.
    »Ich telefoniere gerade, Mister. Und wenn Sie der Kaiser von China sind – Sie warten gefälligst, bis Sie an der Reihe sind, wie alle anderen auch.« Sie wandte sich von mir ab.
    »Wahrscheinlich wollen Sie nur Ihr Schätzchen anrufen.«
    Ich riss ihr den Hörer aus der Hand und drückte auf die Gabel.
    »He! Was glauben Sie, wer Sie sind!«, schrie die junge Frau mich mit wutverzerrtem Gesicht an. »Ich habe noch gesprochen, Arschgesicht!«
    »Zisch ab, Mädel. Es geht um Leben und Tod. Weg vom Telefon! Sofort! Verzieh dich! « Ich sah, dass sie nicht die Absicht hatte, mir zu gehorchen. »Es geht um eine Entführung!« Ich brüllte wie ein Wahnsinniger.
    Endlich zog sie ab. Sie hatte wohl Angst, ich könnte tatsächlich wahnsinnig sein, und vielleicht war

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